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Blick vom Schwanenturm

Die Sparkasse Rhein-Maas „schenkt“ den Klevern einen Besuch der Burg

KLEVE. „Einfach mal Schwanenburg“ ist im Jubiläumsjahr Motto einer Aktion der Sparkasse und des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte. Warum nicht einfach mal allen Bürgern ein Geschenk machen und sie zum Besuch ihres Wahrzeichens ermuntern? „Es gibt wirklich Klever, die noch nie oben gewesen sind“, weiß Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Rudi van Zoggel – und das möchte er ändern. Deshalb ist der Eintritt in der Sommersaison, also vom 1. April bis zum 31. Oktober, am Wochenende und an Feiertagen für alle frei.

Das Schwanenturm-Team, Rudi van Zoggel, Wiltrud Schnütgen und Alwine Strohmenger-Pickmann setzen darauf, dass viele Menschen das Angebot nutzen. NN-Foto: vs
Das Schwanenturm-Team, Rudi van Zoggel, Wiltrud Schnütgen und Alwine Strohmenger-Pickmann setzen darauf, dass viele Menschen das Angebot nutzen. NN-Foto: vs

Zwischen 12.000 und 15.000 Besucher zählt die Schwanenburg jährlich – die meisten davon sind Touristen und Ausflügler. Abgesehen von den Ausstellungen und Führungen, die gezielt Publikum aus Kleve und den umliegenen Gemeinden locken. „Dabei ist der Blick vom Schwanenturm bei gutem Wetter wirklich fantastisch“, betont Alwine Strohmenger-Pickmann vom Klevischen Verein, die dieses „Jubiläumsgeschenk“ auch nutzen möchte, um möglichst viele neue Mitglieder zu werben. Denn, und das sei vielen Klevern nicht bewusst, schließlich sei der Verein mit Blick auf den Unterhalt des Turms, von kleineren Zuschüssen und Spenden abgesehen, weitestgehend auf sich allein gestellt. Allein die Personalkosten belaufen sich auf 22.000 Euro im Jahr, hinzu kommen unter anderem rund 3.500 Euro für die Außenbeleuchtung und 2.600 Euro an Heizkosten. Ohne die Eintrittsgelder könnte sich der Verein das nicht leisten – auch wenn er aktuell um die 700 Mitglieder zählt. Hier kommt die Sparkasse ins Spiel. Die zahlt nämlich nicht nur den finanziellen Ausfall, der durch den freien Eintritt an Wochenenenden und Feiertagen   entsteht, sondern hat pauschal auch noch großzügig aufgerundet. „Wir hoffen natürlich, dass ganz viele Menschen aus Kleve und Umgebung diese Gelegenheit nutzen“, sagt van Zoggel, der selbst mindestens einmal im Jahr die Stufen des Schwanenturms erklimmt.

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Außerdem sieht der Sparkassen-Chef die Aktion als Unterstützung für das Stadtgeschichtliche Museum, das sich laut Strohmenger-Pickmann nun nicht mehr in der Planungs-, sondern schon in der Umsetzungsphase befinde. Die Fördermittel sollen jetzt beantragt werden und mit Stadtarchivar Drs. Bert Thissen und Valentina Vlasic vom Museum Kurhaus werde bereits besprochen, welche Leihgaben demnächst im Schwanenturm besichtigt werden können. „Dazu werden gerade Gutachten erstellt“, erklärt Wiltrud Schnütgen vom Klevischen Verein, die sich mit der Schwanenburg bestens auskennt. Auch mit der Fachhochschule stehe man in Kontakt, um mit Hilfe der Studenten herauszufinden, wie ein „Anschubs“ für Burg und Verein aussehen könnte. Darstellen will man im neuen Museum die verschiedenen Epochen. „Schwerpunkte sind die Burggeschichte, die Landschaft und natürlich die Stadtgeschichte“, erläutert Strohmenger-Pickmann. Es werde zwar kein Erlebnismuseum werden – wie ursprünglich angedacht – aber doch „schon richtig professionell“.

Alles steht und fällt mit den Mitgliedern, denn auch mit Blick auf das Alter sieht Strohmenger-Pickmann den dringenden Bedarf an jungen Leuten, die sich für Stadt und Burg engagieren möchten. „Alle identifizieren sich mit der Burg – aber konkret etwas leisten möchte keiner“, hofft sie, dass die Aktivitäten im Jubiläumsjahr dazu beitragen, ein neues Bewusstsein dafür zu schaffen. So wird bald auch eine aufwendige Fahnenkonstruktion Blickfang auf der Turmspitze sein und mit einer besonderen Feier soll Ende April der Erhebung in den Herzogstand vor 600 Jahren gedacht werden. Auch die Ausstellungen locken hoffentlich viele Klever. So eröffnet am 31. März „Günniales Kleve“ mit Fotos und Grafiken des Klever Künstlers Günni Hendricks und voraussichtlich im Juni werden die archäologischen Funde gezeigt, die Schüler der Sekundarschule gesammelt und mit Hilfe des Stadtarchivs ausgewertet haben.

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