Premiere des „Castle Pop“:
Forum für Emmericher Bands

EMMERICH. Musik im Schlösschen Borghees hat schon eine gewisse Tradition. Doch was nun ansteht, ist neu: Am 10. Juni feiert das „Castle Pop 2017“, ein Open-Air-Festival“, seine Premiere. Initiator und Veranstalter ist der im Dezember vergangenen Jahres gegründete Verein Musikbühne Emmerich, zusammen mit den Kulturbetrieben der Stadt Emmerich. „Es ist ein Highlight, um als Verein richtig in die Öffentlichkeit zu gehen“, sagt der 2. Vorsitzende Ulrich Kerner. Das Besondere: Es treten ausschließlich Bands aus Emmerich auf, die sich jetzt bewerben können.

„Seit acht bis neun Jahren schauen Emmericher Bands in die Röhre“, kritisiert der Vorstand der Musikbühne mit Blick auf die großen Veranstaltungen in der Rheinstadt, für die Verträge mit großen Agenturen geschlossen worden seien. „Das ist zwar legitim, aber so kommen Bands aus Ostfriesland oder Süddeutschland nach Emmerich, obwohl wir hier auch gute Formationen haben“, sagt Kerner. Um diesen eine Plattform zu bieten, habe man sich entschlossen, den Verein zu gründen und Gelegenheiten zu schaffen, bei denen sich Emmericher Musiker präsentieren können. Den Anfang machte die Musikbühne mit dem „Jam am Sonntag“ in der Gaststätte „Onder de Poort“ an der Rheinpromenade. „Jetzt soll mit dem Festival der nächste Schritt folgen“, sagt Kerner. Unterstützt wird der Verein in seinem Vorhaben von den Kulturbetrieben. „Nun suchen wir sieben bis achts Bands, die am 10. Juni auftreten“, sagt Joke Wiggenraad, die 1. Vorsitzende der Musikbühne. Es gebe bereits zahlreiche Meldungen, selbst aus dem Ruhrgebiet. „Denen müssen wir aber leider absagen“, erläutert Kerner. Denn Voraussetzung für einen Auftritt beim „Castle Pop“ ist, dass mindestens ein Bandmitglied aus Emmerich kommt und zudem Mitglied der Musikbühne ist. So soll zum einen gesichert werden, dass lokale Bands auftreten. Zum anderen „können wir als Verein nur funktionieren, wenn wir Mitglieder haben“, sagt Wiggenraad.

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[quote_box_left]Erster Erfolg
Die Musikbühne Emmerich hat bereits einer örtlichen Band einen Auftritt vermittelt: „The Cradle of Jacks“ spielen am morgigen Sonntag ab 17.30 Uhr in der Christuskirche, im Vorfeld des 18-Uhr-Gottesdienstes der evangelischen Kirchengemeinde. Frank Lechtleitner (Akustik-Gitarre, Gesang), Wim Bisseling (Bass), Arne Jansen (E-Gitarre), Erwin van Elk (Akustik-Gitarre, Gesang) und Tim Bill (Schlagzeug) spielen Rock, Blues und Pop.[/quote_box_left]Die Mitgliedschaft in der Musikbühne kostet 24 Euro im Jahr. Dafür organisiert der Verein nicht nur Workshops, schafft Möglichkeiten für Auftritte und „bringt Musiklehrer und hiesige Talente zusammen“, wie es Wiggenraad formuliert. Die Bands, die beim „Castle Pop“ auftreten, erhalten außerdem ein Honorar, das „deutlich über den Kosten für die Mitgliedschaft liegt“, wie Kerner versichert. Ein weiteres Kriterium für eine Teilnahme am „Castle Pop“: eigene Songs. „Coverbands haben wir zur Genüge“, sagt Kerner, „das Festival soll der nächste Schritt für die Talente in Emmerich sein, die bislang nur für sich im Keller ihre Stücke geschrieben haben.“ Dabei gibt es Festivalname ein Stück weit die Musikrichtung vor, „das schließt aber andere Richtungen nicht aus“, betont Albert Wiggenraad, einer von drei Gitarrenlehrern und Musikalischer Direktor des Vereins. „Für uns zählt Abwechslung, wir wollen das Festival breit aufstellen.“

Bis Samstag, 8. April, können sich Bands noch bewerben. Fotos, Video- und Musikclips sind erwünscht. Alle Infos gibt es auf der Homepage des Vereins unter www.musikbuehne-emmerich.com; dann entscheidet eine Jury über die Teilnehmer am „Castle Pop“ und über die Reihenfolge der Auftritte. Ab 18 Uhr geht es los, die ersten drei Bands spielen rund 30 Minuten. Nach einer Umbaupause geht es um 20 Uhr weiter, dann werden die Gigs auch länger dauern. Interessierten Bands bietet die Musikbühne im Vorfeld die Möglichkeit, im Rahmen des „Jam am Sonntag“ sich zu präsentieren. Vereinsvertreter – allen voran Albert Wiggenraad – sind immer dabei und können unverbindlich angesprochen werden.

Die Premiere des „Castle Pop“ soll nicht nur Emmericher Bands ein Forum bieten, auch die Musikbühne selbst möchte sich und ihre Arbeit vorstellen. Dazu gehreön Workshops, Bandcoaching, gezielter Unterrichts von kompetenten Musiklehrern, Organisation von Konzerten und Präsentation von Bands, etwa in den sozialen Medien. „Vor allem wollen wir dem Musikunterricht in Emmerich endlich ein Gesicht geben und Lehrer und Schüler zusammenbringen“, sagt Joke Wiggenraad. „Vielleicht gelingt es uns sogar, eine örtliche Musikschule aufzubauen oder zumindest den Impuls dazu zu geben.“

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