Xanten galt als Piccolo Verona

Buchneuerscheinung „30 Jahre Sommerfestspiele Xanten“ lässt Erinnerungen von Weltstars und Besuchern lebendig werden

XANTEN.  „Es war eine herrliche Zeit“ schreibt Xantens Stadtdirektor a.D.  Heinz Trauten in seinem Vorwort zum neuen Buch „30 Jahre Sommerfestspiele Xanten“. Herausgeber Tim Michalak, Neubürger in Xanten, der die Festspielzeiten nicht selbst mit erlebt hat, hat sehr treffend den Untertitel „Piccolo Verona“  ergänzt.  

„30 Jahre Sommerfestspiele Xanten“  - dieses Buch stellen vor (v.l.) Peter Baumann, Autor Tim Michalak und Walter Schürmann. NN-Foto: Lorelies Christian
„30 Jahre Sommerfestspiele Xanten“ – dieses Buch stellen vor (v.l.) Peter Baumann, Autor Tim Michalak und Walter Schürmann.
NN-Foto: Lorelies Christian

„Dies war mein schönstes Buchprojekt“ sagt der Kulturwissenschaftler Michalak und ist dankbar, dass die Xantenerin Dagi Gatermann die Anregung dazu gegeben hat. Denn eigentlich fing alles damit an, dass man dem gemeinsamen Freund  Walter Schürmann zum 65. Geburtstag einen Bildband zusammengestellt hatte zu „30 Jahren Sommerfestspielen Xanten“, die Schürmann mit Peter Baumann 1983 ins Leben riefen.

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„Das Werk ist so toll geworden, es könnte viele Menschen interessieren“, äußerte Dagi Gatermann und weckte damit den Ehrgeiz des Autors Michalak. Er nahm Kontakte auf zu vielen Künstlern, die in Xanten aufgetreten sind, staunte, was aus ihnen geworden ist, in wie guter Erinnerung sie die Domstadt hatten und beschreibt sachlich und doch sehr persönlich  Werdegänge, in denen Xanten für manche zum Sprungbrett für eine Weltkarriere wurde. Von Walter Schürmann und Peter Baumann erfuhr er, wie sie Xanten durch die Festspiele bekannt machten über die deutschen Grenzen hinaus. Lockte das Ballett  „Schwanensee“ im ersten Jahr 12.000 Besucher nach Xanten, kamen in den nachfolgenden Jahren zwischen 30 und 40.000 Festpielbesucher nach Xanten und auch nach Birten ins Amphitheater , wo ebenfalls großartige Aufführungen stattfanden.

Michalak wollte wissen, wie denn Zuschauer die Veranstaltungen erlebt haben. Er startete einen Aufruf und erhielt viele Berichte mit persönlichen Erinnerungen, die vor allem die wunderbare Atmosphäre in der Arena hervorheben, die Verbindung Kultur und Picknick-Korb loben und lieferten Anekdoten zu Regenereignissen der Open Air Veranstaltungen. Viele Leser werden kopfnickend diese Beschreibungen  vor Augen haben.
Und es werden Erinnerungen wach, nicht nur bei Schürmann und Baumann, die mit viel Herzblut die Organisation übernahmen und zahlreiche Kontakte knüpften. „Bei uns waren die Künstler keine Nummern. Es waren Größen, die auch in Verona aufgetreten sind zu Gagen, die wir niemals hätten zahlen können. Sie kamen zu uns, weil sie hier das Umfeld und die Zusammenarbeit schätzten“, blickt Schürmann zurück. Zu etlichen pflegen die beiden Xantener bis heute Kontakt.  Viele  haben sie aus den  Augen verloren und freuten sich über Grüße und Neuigkeiten, die Tim Michalik nach seinen Recherchen überbrachte  und die er auch gerne dem Leser zur Verfügung stellt.

Besonders stolz sind sie auf einen Brief, den Weltstar José Carreras ihnen jetzt schrieb, er erinnerte an seinen Konzertauftritt im Jahr 2007 zum 25-jährigen Jubiläum der Xantener Sommerfestspiele, wo er sich beim „warmherzigen Publikum in der Piccolo Arena“ wohl gefühlt habe. Er betont: „Es ist schon bewunderswert, dass es unter Ihrer Festspielorganisation möglich war, 30 Jahre Festspieltradition auf diesem hohen, international anerkannten Niveau als private Organisation durchzuführen.“

Das wusste auch die Stadt Xanten, die davon profitierte, dass die Festpspiele ohne Subventionen finanziert wurden.

Bei Peter Baumann hat sich besonders der Namen „Hasmik Papian“ im Gedächtnis eingebrannt. Die armenische Sopranistin startete als Unbekannte in Xanten und von dort aus begann ihre Weltkarriere, sie ist inzwischen auf allen großen Bühnen der Welt zu Hause, äußerte aber immer  wieder, dass sie sich „in Xanten zu Hause fühle“ und bei den „angenehmen Festspielen ganz besonders die Organisation schätze“. Doch nicht nur die großen Namen werden sich gerne an die Festspielzeiten erinnen, die 2012 letztmalig in Xanten stattfanden. Auch der Veener Kirchenchor oder die Marienschülerinnen aus Xanten schwärmen bis heute von ihrer Mitwirkung bei Aufführungen.

Alles wird wieder lebendig beim Lesen des Buches, zu dem der Xantener Fotograf Ralf Riese hunderte Fotos aus seinem Archiv beisteuerte.  Das  Buch ist im örtlichen Buchhandel zu erwerben zum Preis von 18,95 Euro.

Gewinnspiel:
Die NN verlosen zwei  Exemplare. Wer eines gewinnen möchte, schreibt bis zum 26. Dezember eine mail an  gewinnspiel@nno.de unter Angabe seines Namens, Adresse und Telefon-Nummer mit dem Stichwort „Sommerfestspiele Xanten“. Die Gewinner werden unter www.niederrhein-nachrichten.de veröffentlicht.

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