Gute Ideen brauchen Raum
für attraktives Dorfleben

Ein Konzept liegt vor zur Folgenutzung der ehemaligen Grundschule Ginderich

GINDERICH. Die Gindericher haben viele gute Ideen, wie sie ihren Wohnort attraktiver gestalten könnten, viele Menschen, die dazu beitragen würden, viele Sponsoren, die das Vorhaben unterstützen möchten und ganz viele Bewohner, die davon profitieren könnten – aber bisher zu wenig Raum, um die Wünsche zu verwirklichen.

Marie-Theresa Bauer, Claudia Upphoff und Herbert Wesely (v.l.) sprudeln vor Ideen, wie sie Ginderich attraktiver gestalten könnten, Doch dazu brauchen sie mehr Räume, als das Pfarrheim bieten kann.  NN-Foto: Lorelies Christian
Marie-Theresa Bauer, Claudia Upphoff und Herbert Wesely (v.l.) sprudeln vor Ideen, wie sie Ginderich attraktiver gestalten könnten, Doch dazu brauchen sie mehr Räume, als das Pfarrheim bieten kann.
NN-Foto: Lorelies Christian

Dabei steht die Grundschule (mehr oder weniger) leer und könnte von der Dorfgemeinschaft genutzt werden als Treffpunkt, als Ort für kulturelle Veranstaltungen, als Sport- und Gesundheitszentrum und als  zentrale Vermittlungs- und Anlaufstelle. In dem 2.400 Seelen zählenden Ort macht sich die demografische Entwicklung wie andernorts bemerkbar. Immer häufiger kommen Bewohner zu dem Schluss, aufgrund eingeschränkter Mobilität das eigene Häuschen aufzugeben und   dorthin zu ziehen, wo sie wohnortnah eine bessere Versorgung erwarten. „Wir wollen in unserem Heimatort alt werden“, setzen Claudia Upphoff, Marie-Theresia Bauer und Herbert Wesely dagegen und schmieden Pläne, wie sie Ginderich sowohl für Senioren als auch für Familien und Kinder attraktiver machen können. Dabei laufen sie offene Türen ein: Sämtliche Vereine, Organisationen und Politiker haben ihre Zusage gegeben, bei der Gestaltung mitzuhelfen. Im Umfeld fragten die Initiatoren ab, was die Bürger denn in Zukunft wünschen, welche Bedürfnisse und Erwartungen sie haben. Die große Überraschung: Die meisten wollen  gerne in ihrer vertrauten Umgebung bleiben, brauchen Unterstützung zum Beispiel beim Einkauf, beim Artzbesuch, würden sich  freuen, wenn im Ort selbst mehr kulturelle Veranstaltungen stattfinden würden, damit sie nicht fahren müssen. Dinge, die man regeln kann, wenn man dafür sensibilisiert ist, zu sehen, wo Hilfe gebraucht wird.

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Ganz konkret befassen sich nun drei Arbeitskreise mit den Themenbereichen Sport und Gesundheit, Soziales und Mobilität sowie Kunst und Kultur. Die sehr engagierten Bürger haben bereits festgestellt, dass alle Bereiche ineinander übergreifen und dass eine Vernetzung das A & O ist für eine erfolgreiche Umsetzung.
Daraus entwickelte sich die Idee, ein Dorfbüro einzurichten. „Wir hätten auch schon einen idealen  Raum dafür“, kündigt Herbert Wesely an, „das Sekretariat in der Schule mit Lehrerzimmer und Klassenraum ist barrierefrei erreichbar und liegt zentral im Dorf.“

Claudia Upphoff und Marie-Theresia Bauer ergänzen „tausend“ Ideen, wie Vereine, junge Leute, Fachkräfte und hoch engagierte Dorfbewohner eingebunden werden könnten, wenn – ja, wenn Räume vorhanden wären. Denn das Pfarrheim platzt aus allen Nähten – es wird bereits sehr rege genutzt von kirchlichen Vereinen und auch vom Verein zur Förderung von Kunst und Kultur Ginderich (KuKuG). Doch Chorproben werden zuhause abgehalten, die Tanzgarde trainiert daheim im Partykeller und Ehrenamtler, die Musikunterricht geben wollen finden keine geeigneten Räume.

Das 15 seitige Konzept „Grundschule Ginderich -Folgenutzung ab 2017“ mit dem Untertitel „Einmalige Chance für unser Dorf“ liegt der Stadt Wesel (als Eigentümerin der Schule) vor. Kann es die verantwortlichen Entscheidungsträger überzeugen?

Der Erste Beigeordnete der Stadt Wesel, Daniel Kunstleben reagiert auf Nachfrage: „Herr Wesely hat verschiedenen Vertreterinnen und Vertretern von Stadtverwaltung und Politik sein ambitioniertes und  spannendes Konzept vorgestellt. Derzeit gibt es für die künftige Nutzung der Gindericher Grundschule auch noch einen weiteren Interessenten. Ziel ist es nun, im gemeinsamen Gespräch mit beiden Interessenten eine Lösung zu konzipieren, die sowohl den Nutzungsinteressen wie auch den immobilienwirtschaftlichen Überlegungen der Stadt als Gebäudeeigentümer Rechnung tragen. Auf diese Vorgehensweise haben sich Stadtverwaltung und Politik verständigt.“

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