Die Herausgeber Frans Hermans (l.), Heinz Eickmans (3.v.l.) und Gerd Halmanns (2.v.r.) präsentieren gemeinssam mit Autor Gerard Venner und Heinz-Theo Peters (r.) von der Sparkasse Krefeld das neue Buch aus dem Verlag des Historischen Vereins. NN-Foto: Andrea Kempkens

GELDERLAND. Einem welthistorischen Ereignis, dem Wiener Kongress 1815, widmet der Historische Verein für Geldern und Umgegend sein neues Buch, das ab sofort im Buchhandel erhältlich ist und allen Mitgliedern der Geschichtsvereinigung kostenlos als Jahresgabe zur Verfügung gestellt wird. Der 160 Seiten umfassende Band ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit zwischen der Niederrhein-Akademie, dem limburgischen Geschichtsverein KLGOG und dem Historischen Verein. Er enthält die Ergebnisse einer Tagung zur Entwicklung der Region nach dem Ende der napoleonischen Ära, die die drei Organisationen im Septenber 2015 gemeinsam in Geldern veranstaltet haben.

„Sieben Vorträge widmeten sich im Rahmen dieser Tagung dem Thema ‚Der nördliche Rhein-Maas-Raum nach dem Wiener Kongress 1815‘, sechs davon wurden für dieses Buch in Schriftform eingereicht”, erklärt Gerd Halmanns, Vorsitzender des Historischen Vereins und gemeinsam mit Heinz Eickmans und Frans Hermans Herausgeber des Buches. Diesseits und jenseits der Grenze soll mit der Neuerscheinung das Interesse der Leser geweckt werden, daher ist der Text zweisprachig – deutsch und niederländisch. Veröffentlicht wurden die Vorträge in der Sprache, in der sie auf der Tagung gehalten wurden, in einer Zusammenfassung sind sie in die jeweils andere Sprache übersetzt worden.

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Alle Beiträge beleuchten aus unterschiedlicher Perspektive die Folgen, die die Entscheidungen des Wiener Kongresses für die Region beiderseits der neu gezogenen Grenze entlang der Maas hatten, in ihren politischen, territorialen und sprachlich-kulturellen Zusammenhängen. „Dieser Band enthält viele ‚Aha‘-Effekte, die sicherlich nicht allen Niederrheinern bekannt sind”, ist Heinz Eickmans, Professor für niederländische Sprache und Kultur an der Universität Duisburg-Essen, sicher. Das Buch gehe darauf ein, wie sich die politische Neuordnung auch im Alltag der Menschen bemerkbar machte, die von heute auf morgen Bürger eines anderen Staates wurden und unter anderem gezwungen wurden, die bis dahin vornehmlich gebrauchte niederländische Sprache aufzugeben und Deutsch zu sprechen. „Das Buch zeigt, dass Geschichte auch viel mit Zufall zu tun hat”, betont Eickmans. 1815 sei eine Zeit gewesen, die für diese Region die Würfel hat fallen lassen – in die eine oder andere Richtung.

Das Buch ist in einer Auflage von 2.000 Stück erschienen und zum Preis von 15 Euro erhältlich. Die Vorträge und Zusammenfassungen sind umfassend bebildert, wobei einige der historischen Karten hier erstmalig publiziert worden sind. Finanziell unterstützt worden ist das Projekt von der Euregio Rhein-Waal und der Sparkasse Krefeld.

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