Bürgermeister Ulrich Knickrehm erläutert mit Pressesprecher Tors­ten Matenaers die Pläne für das neue Stadtviertel auf dem ehemaligen Gelände der Reichswaldkaserne. NN-Foto: Philipp Stupp

GOCH. Der Name ist sperrig: „Gelände der ehemaligen Reichswaldkaserne“. Deswegen hat sich die Stadtverwaltung überlegt, für das Areal einen neuen Namen zu suchen. Dazu wird es einen Bürgerwettbewerb geben. Alle Gocher Einwohner sind aufgefordert, Vorschläge zu machen. Eine eigens gebildete Jury wird dann den schönsten Namen aussuchen und prämieren. Hier kann man sich übrigens „unsterblich“ machen, denn der Gewinner wird auf einer Messingtafel verewigt, die auf dem Gelände angebracht wird.

Die Stadtverwaltung hatte schon einmal einen Namenswettbewerb für ein prominentes Gelände in Goch durchgeführt. Die Bezeichnung „GochNess“ war damals per Bürgervorschlag gefunden worden und ist heute am Niederrhein ein Begriff. Nun sucht die Stadt also einen passenden Namen für das Gelände der ehemaligen Reichswaldkaserne. „Wir wollen schließlich überregional für das neue Baugebiet werben, da brauchen wir auch einen passenden Namen“, erläutert Bürgermeister Ulrich Knickrehm. „Wir brauchen einen zugkräftigen Namen.“ Goch hätte dafür auch eine Agentur einschalten können, doch als Mitein­ander-Stadt wolle man die Bürger fragen. „Wir sind sicher, dass unsere Bürger in Goch auf gute Ideen kommen“, so Knickrehm. Eine eigens eingerichtete Jury soll den besten Vorschlag auswählen. Darin sitzen der Bürgermeister und je ein Vertreter aus Kunst und Kultur, Heimatverein Goch, Stadtrat sowie aus dem Werkstattverfahren Reichswaldkaserne. Der Wettbewerb ist mit 250 Euro dotiert. Viel verlockender dürfte hingegen die Verewigung des eigenen Namens auf einer Messingtafel im neuen Stadtviertel sein. Die Gocher Verwaltung rechnet daher auch mit einer regen Teilnahme.

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Übrigens: Gesucht wird neben dem Stadtviertel-Namen auch gleich der Name für die erste Straße. Jeweils einen kombinierten Vorschlag aus Viertel- und Straßenname dürfen alle einreichen, die mindestens 16 Jahre alt sind und einen Wohnsitz in Goch haben. Die Vorschläge gehen per E-Mail an pressestelle@goch.de oder per Post an die Stadt Goch, Stichwort: Mein Vorschlag, Markt 2, 47574 Goch. Einsendeschluss ist der 28. November, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.goch.de.

Auf dem 27 Hektar großen Areal gibt es rund 400 Grundstücke. Später einmal werden dort zirka 1.000 Menschen leben. Neben vielen Grünflächen ist ein Highlight des neuen Stadtviertels sicher der geplante See mitten auf dem Gelände. Dort wird übrigens schon gebuddelt und auch die ersten Arbeitsmaßnahmen haben bereits begonnen. Der Bebauungsplan für das erste Teilstück war 2014 beschlossen worden.
Die Stadtverwaltung will das Gebiet nach und nach entwickeln. Ulrich Knickrehm: „So können wir auf moderne Wohnformen und Trends reagieren.“ Die finanzielle Frage spielt aber auch eine Rolle: Man hätte die 400 Grundstücke auch ohne Gesamtkonzept verkaufen können, das wollten die Beteiligten aber nicht. Im Werkstattverfahren, an dem 800 interessierte Bürger teilnahmen, wurden Planungsregeln aufgestellt, zum Beispiel möglichst wenig Autoverkehr, Ein- und Mehrfamilienhäuser und Ladenlokale. Dafür braucht es Inves­toren und die sollen nach und nach gefunden werden. Zehn Jahre, nachdem der letzte Soldat die Reichswaldkaserne verlassen hat, wurde jetzt mit den Baumaßnahmen begonnen. Die Verwaltung hofft darauf, dass das neue Stadtviertel in fünf Jahren fertig sein wird. Michael May

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