Den Antrag, die Kevelaerer Wallfahrt als Weltkulturerbe einzutragen, stellten Pastor Rolf Lohmann (l.) und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler gemeinsam.(Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)

KEVELAER. Der Kirchenvorstand von St. Marien Kevelaer hat ebenso einstimmig grünes Licht für den Antrag gegeben wie der Stadtrat. Die Wallfahrt zur Konsolatrix Afflictorum in Kevelaer soll, so hoffen es jedenfalls die Beteiligten, als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt werden. Dabei gehe es nicht um die Liste mit besonders erhaltenswerten Gebäuden, wie Bürgermeister Dr. Dominik Pichler ausführte, sondern um das sogenannte „immaterielle Kulturerbe”.

Den Antrag, die Kevelaerer Wallfahrt als Weltkulturerbe einzutragen, stellten Pastor Rolf Lohmann (l.) und Bürgermeister Dr.  Dominik Pichler gemeinsam.(Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)
Den Antrag, die Kevelaerer Wallfahrt als Weltkulturerbe einzutragen, stellten Pastor Rolf Lohmann (l.) und Bürgermeister Dr. Dominik Pichler gemeinsam.(Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)

Stadt und die Pfarrei St. Marien streben zuerst eine Aufnahme in die nationale Liste an, „vielleicht ist das ein erster Schritt hin zur Aufnahme in die internationale Liste”, sagt Pichler. Der gemeinsame Antrag zeige den Stellenwert der Wallfahrt, sagte Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann. Kirche und Stadt würden sich, wie auch in anderen Bereichen, zusammensetzen, um sich gemeinsam für die Zukunft aufzustellen. Er habe sich gefreut, als die Stadt Anfang Juni mit der Idee auf ihn zugekommen sei. „Ich bin sehr davon überzeugt, dass es richtig ist, diesen Weg zu gehen”, erklärte der Domkapitular. Eine Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste würde dafür sorgen, dass die Wallfahrt, aber auch die Stadt selber, bekannter werde, „Wenn es darum geht, das Evangelium zu den Menschen zu bringen in einer Art, wie sie es heute brauchen und möchten, kann uns das sehr auf diesem Weg helfen”, ist sich der Pastor sicher. Ludger Holla, Fachbereichsleiter bei der Stadt Kevelaer, erklärte einige der Voraussetzungen für die Aufnahme in die Liste: „Es muss nachweislich eine Tradition seit mehreren Generationen geben, aber auch eine gegenwärtige Anwendung und Praxis. Zudem sind Aktivitäten zur Erhaltung und Weitergabe an kommende Generationen notwendig”, sagte er. Gemeinsam mit der Gemeinde habe man die Bewerbung nun so abgestimmt, dass sie in den kommenden Tagen an das zuständige Kultusministerium geschickt werden kann. Wie lange es dauert, bis dort eine Entscheidung gefällt wird, sei nicht klar. „Wir würden uns natürlich wünschen”, sagte Pichler, „dass das im kommenden Jahr ist, wenn die Wallfahrt ihr 375-jähriges Jubiläum feiert.” Zwar komme „nicht jeder” auf die Liste, Kevelaer sei aber „auf einem guten Weg”, ist sich der Bürgermeister sicher. Unterstützung bekommen Wallfahrtsleitung und Stadt übrigens von prominenter Seite. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, selbst aus dem Kreis Kleve stammend, hat bereits ein mehrseitiges Empfehlungsschreiben verfasst. Und auch auf kirchlicher Seite gibt es Fürsprecher. „Ich habe”, sagte Pastor Lohmann, „Kardinal Reinhard Marx um eine Empfehlung gebeten. Den entsprechenden Brief des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz erwarte ich in den kommenden Tagen.”

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