In seinem vorerst letzten Kunstwerk „Serenade der Seevögel“ vereint der Pfalzdorfer Künstler Herbert Hölscher seine Arbeiten, die er seit Oktober letzten Jahres gemalt hat. NN-Foto: Anastasia Borstnik

PFALZDORF. Bereits zum 15. Mal öffnet der Pfalzdorfer Künstler Herbert Hölscher sein Atelier der Öffentlichkeit und präsentiert am Sonntag, 30. Oktober, von 11 bis 20 Uhr auf der Talstraße 86 in Pfalzdorf mehr als 75 Werke. Dabei umfasst seine Werkschau abstrakte und gegenständliche Arbeiten, die er innerhalb eines Jahres geschaffen hat.

Das Atelier von Hölscher ist anders: Seine Werke verteilen sich auf vier Etagen im eigenen Haus. „So müssen sich die Besucher nicht in einen Raum zwängen, sondern können sich auf den vier Etagen verteilen“, sagt er. Dabei stellt er immer wieder fest: „Es entsteht eine andere, eine heimische Atmosphäre, wo Hemmschwellen schnell abgebaut werden.“

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Wie ein roter Faden zieht sich in diesem Jahr das Element „Wasser“ durch die Ausstellung. Auf jeder Etage finden sich abstrakte Seeschwäne auf Seen, die Hölscher als Bilderserie angelegt hat, wieder. Aber auch Sonntagsangler und Bilder von Hafenmauern gehören dazu. Ein Bild von einer Hafenwand setzte Hölscher zum Beispiel aus Fundstücken zusammen, die er in der griechischen Hafenstadt Keramoti fand. „Während meiner Griechenland-Reisen sammele ich viele Impressionen, die ich in meinem Atelier umsetze. Das Land ist wie eine zweite Heimat für mich“, schwärmt der Autodidakt, der seit 35 Jahren malt.
Hinzukommen auch vier Kunstwerke mit Schwänen, die die Geschichte der Oper „Lohengrin“ von Richard Wagner erzählen. Denn neben der Malerei ist 64-Jährige sehr belesen. In seiner stattlichen Hausbibliothek holt er sich seine Inspirationen für weitere Kunstwerke. „Ich lese sehr gerne und wenn mir eine Idee kommt, setzte ich diese Vorstellung entweder in figürlichen oder gegenständlichen Bildern um“, erzählt er. Zum Beispiel auch bei seinem Kunstwerk zum Theaterstück „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett oder dem Gedicht „Der Rabe“ von Edgar Allan Poe.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner aktuellen Ausstellung ist die Farbfeldermalerei, die sich durch großflächige, homogen gefüllte Farbfelder auszeichnet. Dabei trägt er mehrere Schichten Acrylfarbe auf eine Leinwand. „Je mehr Farbschichten, desto lebendiger und farbenfroher wirken die Werke“, äußert der Künstler. Aber: „Die Bilder sollen nicht zu emotional, aber auch nicht zu kopflastig sein“, sagt der gebürtige Kellener. „Vielmehr sollen sie ausgeglichen wirken. Daher ist eine Bildkontrolle aus der Distanz wichtig.“

Diese Distanz schafft er unter anderem dadurch, dass er die abstrakten Bilder nicht auf der Staffelei malt, sondern auf dem Boden entstehen lässt. Erst wenn das Bild fertig ist, wird es auf die Staffelei gestellt und kritisch begutachtet, bevor es aufgehängt wird. Und wo, das weiß er genau:„Ich habe eine genaue Vorstellung davon, wie und wo welches Bild aufgehängt wird“, sagt er. Deshalb hängen im Atelier die Farbfelder und Seevögel zusammen in einem Raum und vereinen sich im letzten Bild, der Serenade der Seevögel.
Wie die Bilder bei den Besuchern ankommen, darauf ist er nun gespannt, denn ab Sonntag kann die Austellung zwei Wochen lang besucht werden. Bis zu 300 Besucher am Eröffnungstag hat er bereits bei den vorangegangenen Ausstellungen gezählt. Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Weitere Informationen unter www.atelier-hoelscher.de.

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