Kreispolizei in der Champions-League

Polizeipräsenz und Sicherheit der Bürger sind wichtigstes Thema für Gregor Zey, den neuen Leiter der Polizeiwache Xanten

XANTEN. Die Polizei im Kreis Wesel hätte sich für die Champions-League qualifiziert – wenn es dort um Anfahrtszeiten ginge. Denn sie liegt bei Fahrten zu Unfällen mit Verletzten und zu Einsätzen mit Tätern vor Ort mit durchschnittlich 5.30 Minuten ganz weit oben im Vergleich zu anderen Kreisen. Dieses gute Ergebnis zu halten und zu verbessern ist auch eines der Ziele des neuen Leiters der Polizeiwache Xanten Gregor Zey. Er hat am 1. August die Nachfolge von Reinhard Tiggelbeck angetreten.

Der neue Leiter der Xantener Polizeiwache Gregor Zey (Mitte) wurde von Landrat Dr. Ansgar Müller (l.) und Hans Georg Schroer (r.), dem Direktionsleiter Gefahrenabwehr/Einsatz, vorgestellt. NN-Foto: Ingeborg Maas
Der neue Leiter der Xantener Polizeiwache Gregor Zey (Mitte) wurde von Landrat Dr. Ansgar Müller (l.) und Hans Georg Schroer (r.), dem Direktionsleiter Gefahrenabwehr/Einsatz, vorgestellt.
NN-Foto: Ingeborg Maas

Polizeipräsenz ist uns im Kreis ganz wichtig“, betonte Landrat Dr.  Ansgar Müller bei der Vorstellung des neuen Chefs in der Xantener Wache. „Wir sind froh, mit Gregor Zey einen so erfahrenen, versierten und kompetenten Beamten hier einsetzen zu können.“ Dr. Müller kennt Polizeihauptkommissar Zey schon lange, denn nach einigen Jahren des Polizeidienstes in Duisburg und im Kreis Wesel wurde Zey 1991 als Wachdienstführer in Düsseldorf und Duisburg eingesetzt.  Anschließend kam er zur Kreispolizeibehörde Wesel und war in der Leitstelle elf Jahre lang Dienstgruppenleiter.
Seit 2009 war er in der Einsatzleitstelle in Wesel tätig, bevor er nun nach Xanten berufen wurde. Im Rahmen der Vorstellung ging der Landrat auch noch einmal kurz auf das Thema „nächtliche Präsenz“ ein, um das in Xanten eine Diskussion entbrannt war, als bekannt wurde, dass die Polizeiwache nachts nicht mehr durchgehend geöffnet sein wird. „Die örtliche Präsenz der Wachen hat bei uns im Kreis einen ganz hohen Stellenwert“, betonte Dr. Müller. „Damit fahren wir eine andere Politik als so manch anderer Kreis.“ Er führte den Kreis Viersen als Beispiel an, in dem auf 300.000 Einwohner vier Polizeiwachen kommen, von denen eventuell noch zwei geschlossen werden. „Wir haben zehn Wachen im Kreis Wesel und das soll so bleiben, solange es eben möglich ist“ , so Landrat Dr. Müller.
Die nächtliche Schließung der Xantener Wache bedeute lediglich, dass kein Beamter vor Ort Nachtdienst tue, sondern dass dadurch Personalressourcen gewonnen werden, die im ganzen Kreis dem Bürger zugute kämen. „Denn die nächtliche Inanspruchnahme des diensttuenden Beamten hier in der Wache pro Monat konnte man an den Fingern einer Hand locker abzählen“ so der Landrat weiter. „Wenn jetzt ein Bürger zur Wache kommen sollte, wird er sofort über die Sprechanlage mit einer ständig besetzten Wache verbunden und wenn es nötig ist, wird sofort ein Streifenwagen losgeschickt. Das war in der Vergangenheit auch nicht anders, denn der Beamte hier in der Wache durfte das Gebäude gar nicht verlassen und konnte nur die Kollegen anfordern. Und Anzeigen oder Ähnliches gibt man heute per Handy auf und so gut wie nie mehr  – und schon gar nicht nachts – vor Ort!“
Auch Gregor Zey ist davon überzeugt, dass die Xantener Bevölkerung sich genauso sicher fühlen kann wie zu der Zeit, als die Wache nachts besetzt war. Er kennt das Management bei der Kreispolizei, das  die Einsatzorte der Streifenwagen organisiert: „Wenn das nicht so geregelt und gut organisiert wäre, käme man gar nicht auf solch gute Einsatzzeiten. Wenn der Streifenwagen in Xanten sich nämlich  bei einem Einsatz befinden sollte und unabkömmlich ist, dann werden im Bedarfsfall sofort die Kollegen aus den umliegenden Orten verständigt und sind ebenfalls sehr schnell da.“
Die Zusammenarbeit der einzelnen Polizeiwachen klappe hervorragend und aus Rheinberg, Wesel, Kamp-Lintfort und sogar kreisübergreifend aus Kleve kommt bei Bedarf Unterstützung.
Gregor Zey freut sich auf seinen neuen Einsatzort: „Ich kenne Xanten schon als kulturell sehr aktive Stadt und werde sie hoffentlich bald noch besser kennenlernen. Ich werde dazu in den nächsten Wochen viele Ansprechpartner aufsuchen, auch in Alpen und Sonsbeck. Die Truppe hier in Xanten ist jedenfalls sehr motiviert, das habe ich schon festgestellt.“
„Die Truppe“ der Wache Xanten umfasst insgesamt 20 Personen inklusive Teilzeitkräfte, es gibt vier Bezirksbeamte, davon zwei in Xanten und je einer in Alpen und Sonsbeck. Hierfür stehen auch genügend Fahrzeuge zur Verfügung.
Privat ist Gregor Zey, der verheiratet ist, eine erwachsene Tochter hat und in Rees-Millingen wohnt, dem Handballsport sehr verbunden. „Das liegt in der Familie“ schmunzelt der 55-Jährige, der auch heute noch mal ab und zu das Trikot überzieht. Sein Verein, das war immer die HSG Isselburg, für die er lange aktiv war. Aber vielleicht sieht man ihn ja demnächst auch mal – ganz privat – bei den Xantener Handballern.

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