B220-Brücke wird gesperrt:
Staugefahr in der Innenstadt

Vollsperrung: Die Sanierungsmaßnahmen an der Brücke B220 beginnen am Montag, 22. August.

EMMERICH. In den nächsten Monaten werden die Emmericher viel Geduld brauchen. Ab Montag, 22. August, wird die Brücke auf der B220/Klever Straße über die B8 voll gesperrt. Grund sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, die am Bauwerk durchgeführt werden müssen (die NN berichteten). Bis zum 26. November führt die Umleitung durch die Emmericher Innenstadt. „Wir tun alles, um das Ganze so geschmeidig wie möglich umzusetzen“, versichert Projektleiter Klaus Münster von Straßen.NRW; völlig ohne Einschränkungen und Verkehrsbehinderungen wird es aber nicht gehen.

Die Brücke der B220 über die B8: Die Lager müssen aufgrund von Korrosionsschäden ausgetauscht werden. Foto: Straßen.NRW
Die Brücke der B220 über die B8: Die Lager müssen aufgrund von Korrosionsschäden ausgetauscht werden.
Foto: Straßen.NRW

Rund 17.000 bis 19.000 Fahrzeuge rollen täglich über die 1965 errichtete Brücke und sorgen so für eine enorme Belastung. Die Folge: Die Elastomerlager, die Verformungen der Brücke ausgleichen, sind korrodiert und müssen ausgetauscht werden. Dazu ist ein Anheben der Brücke um einen halben Meter notwendig – dies kann nur bei einer Vollsperrung passieren. Also wird die B220 ab der Rampe zur B8 bis zur Kreuzung Nollenburger Weg voll gesperrt. Bei dieser Gelegenheit will Straßen.NRW auch gleich weitere Maßnahmen durchführen, Fahrbahn und Radweg sanieren sowie hochwertige Schutzplanken installieren. Die Emmericher müssen sich aufgrund der Vollsperrung auf ein höheres Verkehrsaufkommen in der Innenstadt einstellen. Denn für den Zeitraum der Arbeiten wird der Verkehr auf der B220 aus Kleve kommend vor der Brücke über die Verbindungsrampe zur B8/L7 geleitet. Die Umleitung führt über Steintor, Großer Wall, Ostwall, Bahnhofstraße und Reeser Straße, an der Kreuzung L90 (Weseler Straße) links ab durch das Gewerbegebiet zurück zur B220 (‘s-Heerenberger Straße) in Richtung A3. Der Verkehr von der A3 kommend wird gegenläufig zur Umleitung geführt.

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Die Umleitungsstrecke während der Sanierungsarbeiten. Grafik: Straßen.NRW
Die Umleitungsstrecke während der Sanierungsarbeiten.
Grafik: Straßen.NRW

Seit gestern weisen erste Schilder auf die Sperrung ab 22. August hin und sollen die Autofahrer so vorbereiten. Auf die Sperrung des Bahnübergangs am Löwentor wird ebenfalls frühzeitig hingewiesen. Ab Freitag, 19. August, folgen Halteverbotsschilder entlang der Umleitung, vor allem auf dem Großen Wall und der Reeser Straße. „Wir werden außerdem eine großräumige Umleitung einrichten und auf der A3 und A57 auf die Großbaustelle hinweisen“, berichtet Münster. Autofahrer auf der A57 sollen dann bis zur Anschlussstelle Goch und weiter über Kalkar und die B67 nach Rees und weiter zur A3 fahren. Wer aus Kleve kommend zur A3 will, sollte ebenfalls den Weg über die Reeser Rheinbrücke wählen. Um einen fließenden Verkehr auf der Umleitungsstrecke zu gewährleisten, werden an verschiedenen Punkten mobile Ampeln aufgestellt (teilweise ersetzten sie stationäre Anlagen), darunter an der Rampe auf die B8, an der Ecke Großer Wall/Steintor, Bahnhofstraße/Hafenstraße und an der Kreuzung Reeser Straße/Weseler Straße. „Wenn die neue Verkehrsführung einrichtet ist, brauchen die Atofahrer erfahrungsgemäß zwei bis drei Tage, um sich daran zu gewöhnen“, weiß Münster. „Wir werden die Situation beobachten und gegebenenfalls nacharbeiten.“

[quote_box_left]Kontakt
Die Stadt Emmerich richtet zum 22. August ein Bürgertelefon ein.
Dazu wird sie auf ihrer Homepage unter www.emmerich.de/b220 über die Umleitungen, den Fortschritt der Sanierung und aktuelle Entwicklungen informieren.[/quote_box_left]Die „größte Maßnahme“ im Zuge der Umleitung ist aus Sicht der Stadt Emmerich der Bahn­übergang am Löwentor, sagt Ordnungsamtsleiter Ulrich Runge. Nicht nur bleibt dieser für den Zeitraum der Brückensanierung dauerhaft geschlossen, auch ein Abbiegen vom Löwentor auf die L7 ist nicht möglich – der Verkehr fließt nur geradeaus. Radfahrer müssen die Stelle über die van-Gülpen-Straße umfahren. „Für Fußgänger haben wir die Beleuchtung der Unterführung am Löwentor verbessert“, sagt Runge. Zudem richtet die Stadt für Gehbehinderte einen Taxi-Shuttle-Dienst (Kontakt unter Telefon 02822/4000) auf beiden Seiten des Bahnübergangs ein: Personen mit Schwerbehindertenausweis aG, BI und H sowie Pflegestufe 2 und 3 können diesen kostenlos nutzen.

Eine weitere Maßnahme betrifft die Wardstraße: Diese wird zur Einbahnstraße, der abfließende Verkehr wird über die Straße Am Halben Mond zur Kreuzung B8/‘s-Heerenberger Straße geleitet. „Wir erwarten hier kein Verkehrschaos“, sagt Runge, betont aber, dass eine Prognose insgesamt schwierig sei: „Wir müssen sehen, ob und wo wir nachbessern müssen.“

Die B8 unter der B220-Brücke – dort beginnen die ersten Arbeiten bereits am 15. August – wird während der Sanierung für eine Tagesbaustelle einseitig zwischen 9 und 15 Uhr gesperrt. „Ein Vollsperrung gibt es nicht“, betont Klaus Münster von Straßen.NRW; Fußgänger und Radfahrer müssen eine Umleitung in Kauf nehmen.
Einen letzten Appell in Sachen Umleitung richtet Ulrich Runge an die Anlieger: Auch sie sollten die neue Verkehrsführung während der drei Monate nutzen und von „vermeintlichen Abkürzungen“ absehen.

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