Ein Mönch zwischen den Welten

Pater Schnabel aus Jerusalem spricht im Xantener Dom Sonntagsworte zur Barmherzigkeit

XANTEN.  Im Sankt-Viktor Dom Xanten werden die „Sonntagsworte“   zum Jahresthema „Selig die Barmherzigen“ fortgesetzt. Jeweils am zweiten Sonntag im Monat bekennen Prominente  ihren Glauben im Rahmen der Abendmesse um 18.30 Uhr und laden anschließend zu Vortrag und Austausch in den Kapitelsaal ein. Nächster Referent ist Pater Nikodemus Schnabel am kommenden Sonntag, 10. Juli. Er ist Benediktinermönch und Pressesprecher  in der Dormito-Abtei in Jerusalem. Dort auf dem Berg Zion  hat mit Wirkung zum 29. Juni der Abt, Greogry Collins, sein Amt niedergelegt.

Pater Nikodemus Schnabel ist Priester und Pressesprecher im Kloster Dormitio, Jerusalem. NN-Foto: Dormitio Abtei
Pater Nikodemus Schnabel ist Priester und Pressesprecher im Kloster Dormitio, Jerusalem.
NN-Foto: Dormitio Abtei

„Wer so verrückt ist, im 21. Jahrhundert Mönch zu werden, der kann es auch gleich in Jerusalem tun!”, behauptet Pater Nikodemus und hat ein Buch mit dem Titel „Zuhause im Niemandsland“ geschrieben mit dem Untertitel „Mein Leben im Kloster zwischen Israel und Palästina“. Er versucht, der breiten Öffentlichkeit den Alltag im Heiligen Land nahe zu bringen. Und wird in seinem Referat erläutern, wie die monotheistischen Religionen im Heimatland Jesu einander mit Barmherzigkeit begegnen können. Er wagt einen Ausblick, wie ein Zusammenleben in Frieden zukünftig möglich sein kein.
Der deutsche Mönch, 1978 in Stuttgart geboren,  ist  bereits mit 24 Jahren in das Kloster Dormitio eingetreten. Das Kloster liegt völkerrechtlich gesehen im „Niemandsland“ zwischen Israel und Palästina. Auf „neu­tralem Gebiet“ dient es daher als Begegnungsstätte der verschiedenen Religionen und ist Treffpunkt für Politiker, Diplomaten und Korrespondenten aus aller Welt – ideal für einen neuen Blick auf den Nahostkonflikt. Als Auslandsseelsorger und Pressesprecher seiner Abtei erlebt Pater Nikodemus seit über zehn Jahren hautnah die Konflikte der heiligen Stadt, Feindseligkeiten ebenso wie Toleranz und interreligiösen Dialog zwischen Juden, Moslems und Christen.
In seinem Buch beantwortet er auch Fragen, die viele Besucher an ihn richten: Warum hat er sich dazu entschieden, Mönch zu werden? Wie ist das Leben im Kloster zwischen den Fronten und das Mit- und Gegeneinander der verschiedenen Religionen im Heiligen Land? Was fasziniert ihn an dieser Stadt und wie ist das Leben für die christliche Minderheit? In seinen reflektierten Beobachtungen und seinem kritischen Hinterfragen aller einfachen Lösungen zeigt er, dass es abseits der Medienwahrheit noch sehr viele Zwischentöne gibt.
Am 14. August wird Annette Schavan zu Gast in Xanten sein, sie ist Botschafterin der Bundesrepublik beim Heiligen Stuhl in Rom. Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, wird am 11. September erläutern, wie Barmherzigkeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Patrick Kelly,  Paddy aus der Sängerfamilie Kelly, hat einen langjährigen Klosteraufenthalt hinter sich und gibt am 2. Oktober im Xantener Dom ein Konzert. Die nächsten Gäste sind  Missionsschwester Dr. Lea Ackermann im Oktober, Rita Süßmuth im November und Dr. Franz-Josef Overbeck im Dezember.

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