Die Fahrräder sollen auf die Straße und nicht in den Keller

Kreis Wesel beteiligt sich erstmals am Mobilitätswettbewerb Stadtradeln

KREIS WESEL. Die Teilnahme am Stadtradelwettbewerb ist für Rheinberg schon eine  Selbstverständlichkeit. Seit 2008 erweist sich die Stadt dabei als sehr radelaktive Kommune und muss den Vergleich mit großen Städten – sogar bei der Zahl der absolut geradelten Kilometer – nicht scheuen. Diesmal bekommt Rheinberg Konkurrenz in direkter Nachbarschaft, denn erstmals nehmen fünf Kommunen im Verbund als Kreis Wesel teil.

Rheinberg - Stadtradeln - PK hier von links Ulrich Nicolet Catrin Siebert Alexander Ehl Nicole Weber - F. Santos Stephan Baur
Die Klimaschutzmanager freuen sich über die gemeinsame Teilnahme ihrer Kommunen: v.l. Ulrich Nicolet (Xanten), Catrin Siebert (Kreis Wesel), Alexander Ehl (Hamminkeln), Nicole Weber F. Santos (Rheinberg) und Stephan Baur (Neukirchen-Vluyn)      Foto: nno.de

In den Vorjahren waren zwar bereits einzelne Kommunen aus dem Kreis dabei, die gemeinsame Teilnahme auf Kreisebene und ein Konzept abgestimmter Aktionen in diesem Jahr ist jedoch eine Neuheit. Sie geht auf eine Initiative des Klimabündnisses der Kommunen im Kreis Wesel und der Klimaschutzmanager zurück.
„Wir wollen die Fahrräder auf der Straße und nicht im Keller haben“ so Nicole Weber F. Santos, die Rheinberger Klimaschutzbeauftragte. „Es geht bei diesem Mobilitätswettbewerb ja darum, die breite Bevölkerung zu erreichen und das Bewusstsein fürs Radfahren zu schärfen.“
Um das zu erreichen, wird nun zum „Lokalderby“ aufgerufen. Fünf Kommunen treten gemeinsam als Kreis Wesel gegen andere Städte an, aber auch gleichzeitig gegeneinander, um zu ermitteln, wer im Kreis die fahrradaktivste Kommune ist. Der Sieger wird im Zeitraum vom 9. bis 29. September mit den Teilnehmern Alpen, Hamminkeln, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Xanten ausgeradelt – und alle hoffen, dass möglichst viele Bürger eifrig in die Pedale treten und mitmachen.
Die Teilnahme ist einfach: jeder Fahrradkilometer zählt, egal ob er in der Freizeit, auf dem Arbeitsweg, im Urlaub oder auf der Arbeit zurückgelegt wurde. Es geht vor allem darum, das Fahrrad als Verkehrsmittel im Alltag wahrzunehmen. „Die Fahrradkilometer, die einzelne Auto-Kurzstrecken ersetzen, sind dabei besonders wichtig, sowohl für Umwelt und Klimaschutz als auch für die Lebensqualität in unseren Orten und die eigene Gesundheit“ so Weber F. Sanots.
Mitmachen darf, wer in einer teilnehmenden Kommune wohnt, arbeitet, Kindergarten oder Schule besucht sowie einem Verein angehört. „Zum Beispiel wenn viele Schüler die ‚Mütter-Taxis‘ zur Schule ersetzen würden, da kämen einige Kilometer zusammen“ ist sich die Rheinberger Klimaschutzbeauftragte sicher. Und gezählt werden auch die Kilometer der Allerkleinsten: Wenn sie mit ihrem Bobby-Car oder mit Stützrädern unterwegs sind, darf das auch dazugerechnet werden.
Die Fahrradkilometer werden entweder in einen Online-Kalender unter www.stadtradeln.de eingetragen oder mit der kostenlosen Stadtradel-App gemessen und automatisch übertragen. Und wem beim täglichen Fietsen Probleme in der Verkehrsführung auffallen, kann dies über die Funktion RADar! direkt den Verantwortlichen in der Kommune melden.
Jede Kommune kann zudem einen Stadtradel-Star nominieren, der oder die in den drei  Aktionswochen nur Rad oder Bus und Bahn fährt und kein Auto von innen sieht. Über ihre Erfahrungen mit der Autoabstinenz berichten die Stars auf dem Blog auf der Stadtradel-Website, zur Motivation erhält jeder Star zu Beginn einen hochwertigen Fahrradcomputer und nach erfolgreichem Abschluss der drei autofreien Wochen und einigen Blogbeiträgen eine wasserdichte Fahrradtasche.
Eine gemeinsame Auftaktradtour am Samstag, 10. September, bildet gleichzeitig den Startschuss für die Charity-Aktion „Bewegen hilft!“, die von Guido Lohmann, Vorstandsvorsitzendem der Volksbank Niederrhein, ins Leben gerufen wurde. Auf einer Sternfahrt nach Alpen werden Spenden und Kilometer für soziale Projekte und den Klimaschutz gesammelt. Dazu starten aus jeder Stadt Fahrradbegeisterte und fahren in der Gruppe über interessante und schöne Routen nach Alpen. Die im Aktionszeitraum gesammelten Spenden gehen an gemeinnützige Einrichtungen in der Region.
Und auch wer aufs nicht mehr ganz nur mit Muskelkraft bewegte Rad umgestiegen ist, kann mitmachen: Auch die auf den E-Bikes (bis 25 km/h) zurückgelegten Kilometer zählen!

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