Schülerstudenten mit 16 Jahren: Gianluca Brink, Allegra Angenendt, Antonia Plenkers und Juliane Nieder (v.l.n.r. hinten) sowie vorne Kay Wanders und Lea Marie Berntsen (v.l.n.r.) NN-Foto: Michael May

EMMERICH. Bereits im siebten Jahr bietet das Städtische Willibrord Gymnasium für seine begabten Schüler ein Frühstudium an der Uni Duisburg-Essen an. Dieses Semester sind es besonders viele: Sechs Willibrorder  sind jetzt Teilzeitstudenten, eine 16jährige sogar schon im 2. Semester. Teilzeitstudenten deshalb, weil die Schüler natürlich noch ihr Abitur machen. Aber einmal wöchentlich fahren sie mit der Bahn in die Hochschule und studieren.  Die Frühstudenten besuchen Vorlesungen und Seminare und Allegra Angenendt hat sogar schon eine Klausur bestanden.
In der 9. Klasse werden die Kandidaten ausgewählt. Eine Eins im Notendurschnitt sollte es schon sein vor dem Komma. Ist aber ein Schüler in einem Fach besonders begabt, darf es auch ein Zweier-Durchschnitt sein, erläutert Lehrer Jörg Brinkmann, am Willibrord seit Anfang an zuständig für die Begabtenförderung. Brinkmann: „Das Projekt hat sich eingespielt, da geht niemand hin und lästert oder nennt die Schüler Streber.“ An der Uni haben sich alle sechs „eingeschrieben“ für Naturwissenschaften. Manche wissen schon genau, was sie nach dem Abi studieren wollen, andere sind noch unentschlossen. Musik, Sport, Physiotherapie – das sind so nach einem Semester erste Berufswünsche. Und natürlich Naturwissenschaften. Allegra hat sich für Humanbiologie, Anthropologie und Naturheilkunde eingeschrieben, in diesem Semester für Nanotechnologie und Polymerwissenschaften. Polymere sind Kunst- aber auch biologische Stoffe, die auf kleinsten Nanostrukturen basieren. Schwerer Stoff, aber nicht für die 16jährige: „Ich will mal in die Genforschung, am liebsten nach Heidelberg.“
Auch Antonia Plenkers fühlt sich wohl an der Uni.  Die jungen Frauen waren sogar schon auf Studentenpartys. Gehört eben auch dazu. Kay Wanders: „Die Atmosphäre an der Uni ist ganz anders. Hier in der Schule kann man natürlich nicht zu spät kommen, in der Vorlesung aber ist ein ständiges Kommen und Gehen.“ Alle sind glücklich mit ihrer Entscheidung.  Liegt vielleicht auch an dem guten Essen in der Mensa.  Liebe geht bekanntlich durch den Magen.

Michael May

-Anzeige-
Vorheriger ArtikelAuf zur EM nach Georgien
Nächster ArtikelDas Programm der Kesseler Kirmes beginnt sportlich