Nur vier Monate Bauzeit

für neues Übergangsheim

Stadt Rees errichtet am Melatenweg/Albert-Einstein-Straße drei Holzgebäude.

REES. Die ersten beiden Gebäude stehen bereits. Auch die Bodenplatte für Haus Nummer drei ist gelegt. „Wir müssen uns auch beeilen, denn die nächsten Zuweisungen sind bereits angekündigt“, sagt Christoph Gerwers. Der Reeser Bürgermeister steht auf der Baustelle am Melatenweg, Ecke Albert-Einstein-Straße, wo das neue Übergangsheim für Flüchtlinge entsteht. Anfang September sollen die Bauarbeiten nach nur vier Monaten abgeschlossen sein.

Ein Schwerlastkran bringt die Konstruktionsteile in Position.
Ein Schwerlastkran bringt auf der Baustelle die Konstruktionsteile in Position.
Blick in einen Raum im neuen Gebäude; im Hintergrund ist einer der Wohncontainer zu erkennen.
Blick in einen Raum im neuen Gebäude; im Hintergrund einer der Wohncontainer.

Direkt neben der Containersiedlung werden drei zweigeschossige Gebäude in Holzrahmenbauweise errichtet, in denen 216 Menschen untergebracht werden können. Jedes Gebäude umfasst zwölf Wohneinheiten für jeweils sechs Personen. Eine Wohneinheit weist zwei Schlafzimmer, ein Bad mit Dusche und WC sowie eine Küche mit Esstisch auf. Zudem gibt es auf jeder Etage einen Gemeinschaftsraum, im Erdgeschoss zudem einen Hausanschlussraum, in dem auch Waschmaschinen aufgestellt werden sollen. Die geplanten Baukosten belaufen sich auf 2,85 Millionen Euro und sollen auch nicht überschritten werden. „Wir bleiben eher darunter“, verrät der verantwortliche Reeser Architekt Jürgen Terlinden. Die Bebäude sind mit Gasheizungen ausgestattet und verfügen laut Terlinden über eine sehr gute Dämmung, um ein Aufheizen während der Sommermonate zu verhindern. Dafür soll auch die Ausrichtung – keine Fenster in Südrichtung – sorgen. Das Brandschutzkonzept umfasst Brandmeldeanlagen in jedem Raum, die direkt auf die Feuerwehr aufgeschaltet sind.

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Was Bürgermeister Gerwers besonders freut: Alle beteiligten Baufirmen kommen aus Rees oder der näheren Umgebung, maßgeblich sind dies das Emmericher Unternehmen Geerling-Berndsen und Holzbau Schenk aus Rees. Letztere bauen die drei Gebäude schlüsselfertig. „Wir sind mit 20 Mitarbeiten hier auf der Baustelle“, sagt Chef René Schenk, „die Wände haben wir bereits in der Werkstatt vorgefertigt und vor Ort montiert.“ Der große Vorteil der Holzbauweise: Sie ist schneller zu konstruieren – und dabei trotzdem ebenfalls auf Langlebigkeit ausgelegt.

Doch vor allem der Faktor Zeit ist entscheidend beim Neubau am Melatenweg. „Wir gehen davon aus, dass der Flüchtlingsstrom nicht abreißt. Die Bezirksregierung hat erste Zuweisungen auch angekündigt“, berichtet Christoph Gerwers. Aktuell erfülle Rees zwar seine Quote, das könne sich aber jederzeit ändern. „Die Bezirksregierung überprüft derzeit wöchentlich die Zahlen“, sagt Gerwers. Fest steht jedenfalls, dass im neuen Übergangsheim am Melatenweg überwiegend Einzelpersonen untergebracht werden sollen. „Familien wollen wir weiterhin dezentral unterbringen, in allen Ortsteilen, um auch die Kindergärten und Grundschulen zu entlasten“, sagt Michael Becker, Leiter des Fachbereichs 5 – Arbeit und Soziales. Gleiches gelte auch für die wenigen alleinreisende Frauen, die nach Rees kommen. Bereits am 15. Juli soll die Zentrale Unterbringungseinheit (ZUE) Rees II im ehemaligen Bundeswehr-Depot in Haldern fertig sein.

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