It‘s Glenn Miller Time:
Eine Legende lebt

XANTEN. Wenn das Glenn Miller Orchestra directed by Will Salden mit dem neuen Programm „It’s Glenn Miller Time“ aufwartet, dann wird der Xantener Ostwall zum Swing-Tempel und bringt das Lebensgefühl der 30/40er Jahre zurück. In diesen Jahren entstand einer der weltoffensten, unbeschwertesten und mitreißendsten Musikstile aller Zeiten: der Swing. In The Mood, Pennsylvania 6-5000, String of Pearls, Moonlight Serenade – alle Welthits des berühmten Orchesters stehen am Mittwoch, 13. Juli auf dem Programm der Sommermusik. Mit Will Salden, dem Leiter des Glenn Miller Orchestra, sprachen die NN über das Konzept der Band.

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Will Salden ist der Leiter des Glenn Miller Orchestra. Foto: nno.de
Will Salden ist der Leiter des Glenn Miller Orchestra. Foto: nno.de

Wie wird man Leiter und Dirigent des Glenn Miller Orchestra?

Salden: Ich hatte erst in einer Big Band als Pianist gearbeitet, dann aber bald ein eigenes Orchester gegründet. Schon damals habe ich mich intensiv mit Glenn Miller und seiner Musik befasst und war von Anfang an fasziniert. Später erhielt ich dann von der Glenn Miller Productions Inc. den Auftrag, mit meiner Band das Glenn Miller Orchestra in Europa und Teilen Asiens zu vertreten. Schließlich wurden wir dann als Glenn Miller Orchestra für diesen Teil der Welt engagiert. Es ist ja so, dass die Band nach dem Tod von Glenn Miller weiter existiert hat. Und schon zur Zeit, als er noch lebte, war die wirtschaftliche Seite des Orchesters sehr professionell organisiert. Und da diese Musik weltweit gern gehört und geliebt wird, wurde das Ganze von der Glenn Miller Foundation neu organisiert und aufgeteilt. Ein Orchester macht beispielsweise Live-Auftritte in den USA, wieder ein anderes im Fernen Osten. Wir sind das Glenn Miller Orchestra für Europa und Teile Asiens. Diese Aufteilung macht auch Sinn: Ein einzelnes Orchester wäre gar nicht in der Lage, die große Nachfrage nach Live-Auftritten zu bewältigen.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere am Glenn Miller Orchestra?

Salden: Nun ja, ein entscheidender Punkt ist aus meiner Sicht: Wir sind keine Tanzband, sondern ein Konzertorchester. Wir stehen auf großen Bühnen in weltbekannten Häusern in Frankfurt, München, Tel Aviv oder Moskau. Und die Fans hören uns sehr genau zu. Musikalische Qualität und die Authentizität unserer Interpretation sind sehr wichtig. Wir spielen auf einem technisch sehr hohen Niveau und werden dabei immer besser.

Wie würden Sie Ihre Musiker charakterisieren?

Salden: Wie gesagt: Sie sind technisch und musikalisch einfach sehr gut. Bei uns reicht es allerdings nicht, ein guter Musiker zu sein. Man muss auch ein wirklicher Profi sein.

Wie soll man das verstehen?  

Salden: Eine Tournee, wie wir sie auch dieses Jahr wieder machen, ist sehr anstrengend und nervenaufreibend. Wir haben an die 140 Auftritte im Jahr und sind in Europa, in Teilen Asiens und im Mittleren Osten dauernd unterwegs: In Bussen, Zügen, Flugzeugen und wir übernachten in Hotels. Im letzten Jahr war es manchmal so, dass wir zwischen den Auftritten im Flugzeug geschlafen haben. Was ich damit sagen will: Sie brauchen echte Profis, die auf der Bühne alles geben, aber auch den Strapazen der Tournee gewachsen sind und sich in Stress-Situationen, die es bei uns immer wieder gibt, nicht an die Gurgel gehen. Kurz: Was wir machen, ist wirklich ein anspruchsvoller Job.

Wir haben nun einiges über die Band und die Musik erfahren. Wenden wir uns jetzt doch einmal der anderen Seite zu, dem Publikum: Wie würden Sie das beschreiben?   

Salden: Zunächst einmal: Wir haben Fans aller Altersstufen, wobei das von Land zu Land variiert. In Deutschland und Holland ist das Publikum eher älter, in Russland und Israel ist es um rund eine Generation jünger.

Gibt es eine Erklärung dafür? 

Salden: Ich denke, in Westeuropa haben die älteren Fans die Musik von Glenn Miller noch direkt erlebt. Der Swing ist, wenn Sie so wollen, die Musik ihrer Jugend. In anderen Ländern gibt es vielleicht eine Art Nachholbedarf: Glenn Miller und seine Musik repräsentieren hier einen Lebensstil, der mit Lebenslust, Spontanität und Individualität verbunden wird. Über solchen Unterschieden darf man aber nicht die Gemeinsamkeiten vergessen: Die Stimmung und Atmosphäre in unseren Konzerten sind einfach großartig. Für uns als Musiker ist es immer wieder faszinierend, wie das Publikum auf die Musik eingeht und uns die Emotionen zurückgibt.

Alle Informationen unter http://www.sommermusik-xanten.de, Tickets online unter http://www.vp-konzerte.de

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