Feierlich wurde das Schild enthüllt und von Diakon Gerd Niederee gesegnet. Anschließend blieb natürlich noch genug Zeit für ein buntes Fest. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

ASPERDEN. „Wir wünschen uns ein Eingangsschild, welches die Vorlieben der Kinder und unsere Arbeit widerspiegelt.“ Mit diesem Wunsch kam Andrea Boekholt, Leiterin des Kindergartens St. Vincentius Asperden zur Künstlerin Nicole Peters.

Dass die Entwicklung dieses Schildes nur mit den Kindern möglich ist, darüber waren sich beide Frauen sofort einig. Denn Partizipation ist für beide kein Modewort, sondern Grundhaltung. So begann Peters mit den Kindern einen künstlerisch-demokratischen Forschungsprozess, der in Farbe und Kinderzeichnung sichtbar werden ließ, was den Kindern und Erwachsenen in  ihrem Kindergarten wichtig ist: Das Leben in und mit der Natur spielt eine große Rolle, deshalb ist der große Ahorn (Hausbaum) auf dem Bild, ebenso wie die Ausflüge in den Wald und die vielen Insekten, die die Kinder gerne mit den Lupen beobachten. Kinder buddeln gerne im Sand – egal ob draußen oder drinnen – und zwar zu jeder Jahreszeit. Mit kleinen blauen „LKWs“ den Hügel im Garten herunterfahren darf auf dem Schild ebenso wenig fehlen, wie das Turnen, denn Bewegung ist allen wichtig.

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Die guten alten Bauklötze sind immer noch beliebtes Spielzeug und gehören auch ins Bild. Der Kreis aus Handabdrücken zeigt: „Wir sind jeder einzigartig und bilden zusammen eine Gemeinschaft.“ Musikstunden mit Irmgard an der Gitarre finden alle Kinder toll. Deshalb sind sie auch auf dem Bild.Irgendwann war er dann in einer Kinderzeichnung, in den Wolken schwebend, lächelnd, mit großen Augen und riesigen Füßen: „Guck mal, ich hab den lieben Gott gemalt“, meinte Hennes. Die Kinder räumten ihm einen Platz auf blauem Grund in der Bildmitte ein und so hängt er jetzt auf Kinderaugenhöhe an der Hausfassade.

Warum? „Weil er uns das Leben gegeben hat“, erklärt Kira. Besser hätte es Diakon Gerd Niederee auch nicht erklären können, der das Bild anschließend segnete. Wieviel Spaß das Projekt den Kindern gemacht hat, besangen sie mit dem Lied „Wer will fleißige Künstler sehn, der muss zu uns Kindern gehen. Bild für Bild, Bild für Bild und fertig ist das Eingangsschild“ – Irmgard Heiligers, die Erzieherin mit der Gitarre hat einem alten Kinderlied einen neuen Text gedichtet: „Nicole, die kam gerne rein und alle wollten bei ihr sein. Bei dem tollen Kunstprojekt haben wir sehr viel entdeckt. Gesegnet wird das Bild nun heut und sehen können es alle Leut.“ Auf der Basis des gemeinsam Erarbeiteten entwarf Peters das neue Kindergarten-Logo: Der Kindergarten bietet einen geschützten Raum mit Offenheit für Impulse von außen; Naturnahes Leben und Lernen, Bewegung, Gemeinschaft, Kreativität und Partizipation sind die wichtigen Grundpfeiler des Kindergartens.

„Bei einem Besuch im Kinderatelier war ich beeindruckt, mit wie viel Interesse, Freude und Spaß die Kinder bei der Arbeit waren“, erinnert sich Dirk Wagner vom Hauptsponsor Volksbank an der Niers, Leiter der Zweigstelle Asperden. Weiterhin wurde das Projekt vom St. Martinskomitee Asperden und einer örtlichen Stiftung unterstützt.

Nach der Einweihung feierten die Kinder mit ihren Eltern das gemeinsame Bild mit einem tollen Künstlerfest. Sie modellierten mit Ton, erstellten mit Fliesen und Gips ein tolles Gemeinschaftsmosaik, malten an der Staffelei, experimentierten mit Fadenbildern, schufen Gemeinschaftsbilder, fertigten Nagelbilder auf Baumscheiben und ließen sich den selbstgebackenen Kuchen schmecken.

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