Hauptsache bunt und flauschig! Initiatorin Ulrike Heetlage (r.) übergibt gemeinsam mit ihren Strick-Liesen (v.l.) Ursel Wiesner, Jutta Döllekes, Uschi Köster und Bettina Sobbe jeweils 140 selbstgestrickte Mützchen und Söckchen an die Neugeborenenstation im St. Willibrord-Spital Emmerich. Darüber freut sich nicht nur Oberschwester Christel Hansen-Dercks, sondern auch die frischgebackene Mutter Laura Stüwe mit ihrem zwei Wochen alten Sohn Adrian. Foto: privat

EMMERICH/KLEVE. Es ist wieder soweit: Nach sieben Monaten fleißig stricken übergeben nun fünf Damen vom Klever Stricktreff rund 280 selbstgemachte Söckchen und Mützchen an die Neugeborenenstration im St. Willibrord-Spital in Emmerich. Auch bei der dritten Übergabe stellen sie fest: Es immer wieder ein Erlebnis, das unter die Haut geht.

Adrian ist gerade einmal zwei Wochen alt. Er und seine Mutter sind überrascht, als fünf Damen ihr Zimmer betreten und fragen, ob der „kleine Mann“ ein paar Söckchen und ein farblich passendes Mützchen haben möchte. Laura Stüwe nimmt das Set gerne entgegen und probiert es gleich aus. „Zu groß“, sagt sie und krempelt die Mütze erst einmal hoch. Ulrike Heetlage, die die gemeinnützige Aktion ins Leben gerufen hat, antwortet: „Nicht schlimm. Bis zum Winter wächst er noch hinein.“
Doch zurück zum Anfang: Bereits seit Oktober strickt Heetlage gemeinsam mit zwölf bis 15 Damen jeden zweiten Donnerstag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde „Zur heiligen Familie“ an der Dorfstraße 25 in Kleve für Frühchen und Neugeborene.
Heetlage weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, ein Frühchen zu bekommen und freut sich, mit ihrer Aktion betroffenen Eltern helfen zu können. „Es ist immer wieder schön zu sehen, dass unsere Aktion gut ankommt. So weiß ich, wofür ich es mache“, sagt sie und ergänzt: „Ihr Lächeln ist mein Lohn.“
Und Heetlage strickt, trotz einer Verletzung an der Schulter, weiter, damit auch die Babys, die Ende des Jahres zur Welt kommen, es kuschelig und warm haben. „Es ist dieser Moment, wenn die Augen der Mütter vor Glück und Dankbarkeit funkeln, der mich immer wieder berührt“, erzählt sie und spricht damit für alle Strickdamen, die ähnliche Schickssalsschläge wie sie hinter sich haben.
Vor allem freut sich die Initiatorin, neben dem Klever Handarbeitsgeschäft „Yarn-Design Kleve“ auch das Handarbeits-Stübchen „Alipass“ aus Rees als Sponsoren gewinnen zu können. „So können wir mit hochwertiger Babywolle stricken“, erklärt sie. Was sie jedoch schade findet, ist, dass es momentan keinen Strick-Treff in Emmerich gibt. „Ich versuche aber, wieder einen aufzubauen“, verspricht sie.
Zum nächsten Treff lädt Heetlage am Donnerstag, 2. Juni, ins Pfarrheim in Materborn zum Stricken ein. „Jeder ist herzlich willkommen. Auch die, die noch nie gestrickt oder gehäkelt haben“, betont sie. Hier werden auch gerne weitere Wollspenden entgegengenommen.

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