Wortwitz mit 119 Dezibel

Premiere: Marktschreiertage vom 20. bis 22. Mai in Rees bereichern Stadtfest

REES. Es wird laut. Richtig laut. Satte 119 Dezibel schafft Marktschreier Wurst-Achim, wenn er seine Waren anpreist. Zum Vergleich: Ein startender Düsenjet bringt auch nur auf 130 Dezibel, ein brüllender Löwe bleibt mit 114 Dezibel sogar hinter dem amtierenden Deutschen Meister der Marktschreier zurück. Von Freitag, 20., bis Sonntag, 22. Mai, können sich die Reeser von der Lautstärke Wurst-Achims selbst überzeugen. Dann sind er und seine Kollegen von der „Echten Gilde der Marktschreier“ zu Gast in der Rheinstadt.

Eine Legende unter den Marktschreiern: Wurst-Achim ist amtierender Deutscher Meister und gilt zudem als „das lauteste Lebewesen der Welt“. Foto: Stephan Schuetze
Eine Legende unter den Marktschreiern: Wurst-Achim ist amtierender Deutscher Meister und gilt zudem als „das lauteste Lebewesen der Welt“.
Foto: Stephan Schuetze

Erstmals finden die Marktschreiertage in Rees statt und bereichern damit auch das Stadtfest und den verkaufsoffenen Sonntag am 22. Mai. „Schuld“ daran hat Mel-Kelly Kühn, Geschäftsführer der Event- und Werbeagentur Jobo in Sprockhövel. Er stellte den Kontakt zu Renate Bartmann, der Vorsitzenden der Reeser Werbegemeinschaft (RWG), her. Sie war von der Idee, Marktschreier in Rees begrüßen zu können, sofort begeistert. „Auch die Händler sehen die Marktschreiertage positiv, denn sie locken viele Besucher nach Rees“, sagt Bartmann. „Außerdem passen sie perfekt zum Stadtfest und zur Ausstellung ‚Alltagsmenschen‘.“ Das Motto der Marktschreiertage lautet „Nord- und Ostsee zu Gast“ in Rees. Passend dazu kommen neben Wurst-Achim auch Blumen-Michell, der „Holländische Blumenkönig vom Hamburger Fischmarkt“, und Aal-Marco, das „Original vom Hamburger Fischmarkt“, an den Niederrhein. Ebenfalls dabei: Nudel-Dieter, der Junge aus dem Ruhrpott, Käse-Alex, mit 19 Jahren der jüngste Marktschreier Deutschlands, sowie Milka-Micha, Gewürze-Uwe, Taschen-Ole und der Billige Jakob. Sie preisen ihre Waren mit lauter Stimme an, „alles mit Wortwitz“, verspricht Kühn. Es gehe nicht allein ums Verkaufen, „es geht um die Show und lüstige Sprüche“. Sein Rat: „Man darf nicht alles ernst nehmen.“

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Die Marktschreier alle bauen ihre Verkaufsstände – eher Verkaufstrucks – auf dem Reeser Marktplatz auf und nehmen dabei Imbissstände mit münsterländischen Spezialitäten, Crêpes, Reibekuchen und Fischspezialitäten sowie einen Ausschankwagen mit Sitzgarnituren in die Mitte. Für die jungen Besucher gibt es ein Kinderkarussell und eine Kindereisenbahn. Insgesamt sind 20 bis 25 Stände dabei, laut Kühn ein „All-inclusive-Paket“.

[quote_box_left]Marktschreiertage
Freitag, 20. Mai: 10 bis 19 Uhr
Samstag, 21. Mai: 10 bis 19 Uhr
Sonntag, 22. Mai: 11 bis 18 Uhr
Aufbau am Donnerstag, 19. Mai, ab 18 Uhr auf dem Marktplatz.[/quote_box_left]Los geht es am Freitag um 11 Uhr mit dem Original-Marktschreier-Frühstück. Jeder Marktschreier stellt dazu eine Platte mit seinen Spezialitäten zusammen. „So können die Besucher schon mal kostenlos probieren, was alles auf sie zukommt“, sagt Kühn. Dazu gibt es eine große Matjesverkostung sowie Fassanstich mit Freibier. Ebenfalls am Freitag findet von 16 bis 18 Uhr der Marktschreier-Wettbewerb statt. Die Zuschauer können mittels Stimmzettel den Sieger küren, der am Sonntag um 12 Uhr bekannt gegeben wird. Dann werden unter allen Teilnehmern Warengutscheine für die Marktschreier verlost, der man direkt vor Ort einlösen kann.

Der Wochenmarkt findet am Samstag wie gewohnt statt, die Stände rücken vom Marktplatz auf die andere Straßenseite. „Alle Beschicker haben die Option, ihre Stände länger zu öffnen“, sagt Renate Bartmann. Die Reeser Geschäfte haben am Samstag ebenfalls bis 17 Uhr geöffnet.
Alle Beteiligten sind vom Erfolg der Marktschreiertage überzeugt. „Wir haben ja den Vergleich mit anderen Städten von der Größe Rees‘, und die platzten aus allen Nähten“, berichtet Kühn.

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