Hoffen auf viele Besucher: Der Runde Tisch und die Unterstützer des „Miteinander-Festes“. Bürgermeister Ulrich Knickrehm (m) hat die Schirmherrschaft übernommen. NN-Foto: CDS

GOCH. Ein Ort der Begegnung soll es werden; eine Möglichkeit, auf Menschen zuzugehen und andere Kulturen unbefangen kennenzulernen: Das Miteinanderfest, das der Runde Tisch Goch am Samstag, 21. Mai, auf dem Marktplatz, dem öffentlichsten aller Räume, veranstaltet.

Gegründet hat sich der Runde Tisch Anfang 2015; ehrenamtliche Helfer haben sich unter seinem Dach zusammengetan, um den Flüchtlingen und Asylbewerbern das Einleben in Goch leichter zu machen. So gibt es unter anderem ein Begegnungscafé, Hausaufgabenhilfe, ein Sprachcafé, das Möbelprojekt „furniture and more“ sowie das Angebot „KuK – Komm und Koch“. Bürgermeister Ulrich Knickrehm hatte sich im Februar beim Runden Tisch über dessen Arbeit informiert und war gleich gebeten worden, die Schirmherrschaft über das Fest zu übernehmen. „Natürlich kann die Antwort auf eine solche Frage nur ,Ja‘ lauten“, so Knickrehm, „wir wollen erreichen, dass die Menschen, die hier leben, auch Gocher werden.“ Und qua seines Amtes sei er sowieso schon der natürliche Schirmherr, scherzt der erste Bürger der Stadt. „Der menschliche Austausch erfolgt untereinander“, fährt Knickrehm fort, „das kann die Verwaltung nicht leisten, und das macht der Runde Tisch ganz hervorragend!“

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Austausch und Begegnung, das sind die Grundpfeiler des Festes, wie auch Pfarrerin Rahel Schaller von der Evangelischen Kirchengemeinde Goch erläutert: „Besonders gut klappt das bei Essen und Trinken.“ Mit türkischer Pizza gesponsert von Helal Foods, „orientalisch angehauchten“ Waffeln und nicht-alkoholischen Getränken wie Kaffee, Tee, Apfelschorle und Wasser werden die Voraussetzungen dafür geschaffen.

Nicht fehlen dürfen Spiele: Die Stadtwerke bringen ihren „Menschenkicker“ mit und sie sponsern Strom und Wasser; Kinder können mit einem Fahrrad, das mit einer Farbtrommel ausgestattet ist, bunte Bilder herstellen und anschließend mitnehmen; es gibt Tischtennis, Schach, Backgammon und das so genannte „Knochenspiel“, bei dem es auf Geschicklichkeit ankommt. „Ich kenne das von den Aborigenes“, erzählt Daniel Jander, Pastor der Freien Evangelischen Gemeinde, „jetzt habe ich es als ein syrisches Spiel kennengelernt, das scheint international zu sein.“ Spielen sei eben non-verbale Kommunikation, unterstreicht Monika Riße, Ansprechpartnerin der Verwaltung für Flüchtlinge und Helfer: „Wer die Schachregeln kennt, kann ohne Probleme zusammen spielen.“

Außerdem tritt um 15 Uhr ein kleiner Familien-Zirkus auf: Als Manege dient ein großes Tuch und voilá die Vorstellung kann beginnen! Gegen 17.15 Uhr soll das Fest dann musikalisch ausklingen. Johannes Hondong, vielen Gochern noch bestens bekannt als Prinz Johannes III., wird „in zivil“ die Veranstaltung, die von 14 bis 18 Uhr dauert, moderieren. Im Rahmen des kleinen Bühnenprogramms stellt sich auch der Runde Tisch vor.
Elke Niedenführ vom Runden Tisch freut sich besonders, dass kaum große Überzeugungsarbeit nötig gewesen sei, egal ob große oder kleine Helfer: „Der Familienzirkus hat zum Beispiel sofort gesagt ,wir treten für die Hälfte auf.‘“ Mit im Boot ist zudem die Volksbank an der Niers, die den Druck von Flyern und Plakaten finanziert hat. Weitere Helfer beim Waffeln backen oder beim Abbau sind willkommen, sie können sich beim Runden Tisch melden. Wer noch Aktivitäten beisteuern möchte, muss sich allerdings bis zum nächsten Fest gedulden, das ist jetzt organisatorisch nicht mehr machbar. „Alle Gocher sind herzlich eingeladen“, bekräftigen die Organisatoren, „es soll ein fröhliches fest für alle Menschen werden.“

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