Plattdeutsch auf der Bühne – ein Erfolg seit 33 Jahren

Rheinberger Mundartensemble bingt im Juni sein neues Stück heraus

RHEINBERG. Wenn in Rheinberg ein plattdeutsches Theaterstück auf die Bühne gebracht wird, dann sind die Karnevalisten im Bereich Bühnenbau und Organisation immer mit von der Partie. Und so ist es kein Wunder, dass das Rheinberger Mundart-Ensemble nun ein „närrisches“ Jubiläum feiert: Seit 33 Jahren wird auf der Bühne platt gesprochen – und natürlich viel gelacht.

Rolf Kuhlmann, Käthi Spolders und Hans-Theo Mennicken (v.l.) freuen sich schon auf das neue Stück, das wieder jede Menge Humor verspricht NN-Foto: Ingeborg Maas
Rolf Kuhlmann, Käthi Spolders und Hans-Theo Mennicken (v.l.) freuen sich schon auf das neue Stück, das wieder jede Menge Humor verspricht
NN-Foto: Ingeborg Maas

Lachen gilt als Medizin und so hat man eine ganze Dosis geschluckt, wenn man die bisherigen Theaterstücke besucht hat. Hans-Theo Mennicken, der von Anfang an zu den Akteuren gehört, erinnert sich noch gut an das erste Stück mit dem Titel „Stoot on Staek“ (Stoßen und Stechen) in Anspielung auf einen damaligen Billard- und Skatclub: „Was wir damals alles auf die Bühne geholt haben, war unglaublich: Eine ganze Marktszene haben wir aufgebaut mitsamt Gemüsestand und lebendem Ferkel.“
In dem Stück gab es auch die Ausflugsfahrt dieses Clubs in einem Eisenbahnwaggon, die inzwischen schon legendär ist. Geschrieben hatte das 1983 zur 750-Jahr-Feier aufgeführte Stück Paul Feltes, der Ehrenringträger der Stadt Rheinberg. Von den Akteuren der ersten Stunde mit Kurt Kaussen, Franz Püttmann, Wilfried Nickenig und Hans-Theo Mennicken sind die beiden letztgenannten immer noch aktiv und freuen sich, dass die plattdeutschen Theateraufführungen so eine Erfolgsgeschichte geworden sind.
Im Laufe der Zeit folgten viele Aufführungen, die alle eins gemeinsam hatten: Das Publikum konnte Tränen lachen und war den Mundartveranstaltungen treu, fast regelmäßig waren die Abende ausverkauft.
Entstanden war die Idee aus den Plattdeutschen Kursen, die seit 1976 in Rheinberg angeboten wurden. Daraus entstand dann der Sprookverein „Ohmen Hendrik“ und daraus das Mundartensemble. Immer mit dabei die Rhinberkse Jonges. Deren Wagenbauer Erwin Thiemann war schon 1983 als Bühnenbauer der Theatertruppe dabei, damals stand seine Mutter noch als Akteurin auf der Bühne. Und auch heute noch greifen Mitglieder der Rheinberger Karnevalisten in verschiedenen Bereichen den Theaterleuten helfend unter die Arme bzw. stehen – so wie im neuen Stück Rainer Müller – sogar mit auf der Bühne.
Seit Anfang Januar laufen schon die Proben zum neuen Stück „Tante Liske, lott dat sin!“ Die rheinische Kriminalkomödie stammt aus der Feder des inzwischen verstorbenen Karl Schmalbach und Käthi Spolders, die auch die Hauptrolle der Tante spielt, hat es ins Rhinberkse Platt übersetzt. Regie führt Rolf Kuhlmann, Vorsitzender des Sprookvereins, der außerdem als Souffleur der wichtige „Mann in der Kiste“ ist.
Es sind wieder herrliche Dialoge zu erwarten, denn eine der Personen ist Asylbewerber Jusufi, der versucht, Deutsch zu lernen. Heraus kommt eine Mischung aus Türkisch-Platt – eine Paraderolle für Hans-Theo Mennicken! Tante Liskens Macken und die ihrer Familie sowie jede Menge Verwicklungen durch einen Drogendealer und einen Polizeieinsatz garantieren wieder zweieinhalb Stunden lang köstliche Unterhaltung mit den weiteren Akteuren Gabi Krekeler, Karola Schäfer, Christel van den Boom, Jürgen Ingenhaag und Karin Ricking.
Zu sehen sind die drei Aufführungen am Freitag, 3. Juni 20 Uhr, Sonntag 5. Juni 17 Uhr und Donnerstag, 9. Juni 20 Uhr in der Rheinberger Stadthalle. Karten zum Preis von 10 Euro (die Plätze sind nummeriert) gibt es am Montag, 9. Mai in der Sparkassenfiliale auf der Bahnhofstraße.

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