Sehen die Logistikbranche in der Region auf einem guten Weg (vl): Der Gocher Wirtschaftsförderer Rüdiger Wenzel, Chantal Skwara (Wirtschaftsförderung Kreis Kleve), der Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm, Manfred Görtz (Betriebsleiter Kässbohrer), Iffet Türken (Vorstand Kässbohrer), Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers, Sabine Hanzen-Paprotta von der Agentur für Arbeit und Thomas Wernick (Betriebsleiter Vos Logistics) .NN-Foto: CDS

KREIS KLEVE. Die Bedeutung der Logistikbranche für die Region und den gesamten Kreis Kleve unterstrich die Kreis-Wirtschaftsfördrung beim bundesweiten „Tag der Logistik“ am 21. April mit ihrem Besuch bei drei Gocher Unternehmen.

Stationen des Tages waren der Dienstleister „herbrand 24.com“, die Firma Kässbohrer und Vos Logistics. Bei der abschließenden Pressekonferenz im Hause Vos betonte Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers noch einmal, dass die Logistik das Marksegment mit den meisten Chancen auf dem Arbeitsmarkt sei: „Logistik schafft Arbeitsplätze, Logistik ist mehr als Kisten schleppen, Logistik kann man studieren.“ Allein im Kreis gebe es 3.000 direkte Arbeitsplätze, 7.000 seien es, wenn man den Großhandel miteinbeziehe. „Da ist eine Menge Musik drin und die wird auch noch lauter“, so Kuypers.

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Eine Einschätzung, der sich Sabina Hanzen-Paprotta, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit des Kreises Wesel, anschloss. „Grundsätzlich ist Logistik ein Beschäftigungsmotor der Region.“ Wachsen würden zudem die Ansprüche an die Kompetenz: Der Trend geht inzwischen in Richtung Fachkräfte.“ Mit Aus- und innerbetrieblicher Weiterbildung könnten die Firmen hier ansetzen. 80 freie Stellen seien zurzeit bei der Agentur für Arbeit gemeldet. „Wir beraten Unternehmen und Arbeitssuchende und freuen uns über jeden Arbeitsplatz, der gemeldet wird“, betonte Hanzen-Paprotta.

Logistik braucht Fläche und das wird in den nächsten Jahren eines der großen Themen sein. Denn jüngst konnte, wie Hans-Josef Kuypers erläuterte, die Anfrage eines niederländischen Investors nach einem Gelände von 15 Hektar im Kreisgebiet nicht bedient werden. “Wir müssen aber mittelfristig solche Flächen generieren, um solchen Wünschen enstprechen zu können“, bekräftigt Kuypers. Vor allem wegen der Nachbarschaft zu den Niederlanden sei das ein wichtiges Thema. „Logistik ist zu einer Kernkompetenz der deutschen Wirtschaft geworden.“

Dieses Thema griff auch der Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm auf: „Wir liegen hier am Pulsschlag der Region.“ Die Anbindung an zwei Autobahnen sei der große Vorteil für Goch. Ein Vorteil, der bei den drei besuchten Unternehmen der ausschlaggebende Faktor für ihre Ansiedlung war. Nicht zu vergessen die schnelle und unbürokratische Hilfe seitens der Stadtverwaltung, wie Thomas Wernick, Beriebsleiter bei Vos Logistics erklärte.

„Wir würden gerne längs der Autobahn alle Anfragen erfüllen und Unternehmen ansiedeln, leider fehlen uns dafür die Flächen“, führte Bürgermeister Knickrehm aus. An dieser Stelle müsse man mit den Nachbarkommunen zusammenarbeiten: „Und das wollen wir auch“, betonte er. Denn die Unternehmen brächten viele und stabile Arbeitsplätze. Zurzeit könne Goch noch Flächen bis 20.000 Quadratmeter anbieten, so der Gocher Wirtschaftsförderer Rüdiger Wenzel.

Abhilfe kann hier auf lange Sicht nur der Landesentwicklungsplan schaffen, über den nun – nach Kritik und Anregungen aus den Kommunen – neu beraten wird. „Wir sind im Kreisgebiet auf einem tollen Weg, es wäre gut, wenn das jetzt auch in Düsseldorf ankommt“, schloss Hans-JosefKuypers, „wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“

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