Sicherheitsschutz beste Waffe gegen Wohnungseinbrüche

Kreispolizeibehörde Wesel ist stolz auf die gestiegene Aufklärungsquote

KREIS WESEL. „Licht und Schatten“ entdeckt Landrat Dr. Müller beim Studium der Kriminalitätsentwicklung 2015. Er fasst zusammen: „Insgesamt ist die Kriminalität im Kreis Wesel im letzten Jahr zurückgegangen und unsere Polizei konnte erneut die Aufklärungsquote steigern. Allerdings müssen wir einen erheblichen Anstieg von Wohnungseinbrüchen verzeichnen.“

Landrat Dr. Müller informierte sich vor Ort über den Großeinsatz zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls, hier im Gespräch mit Polizeihauptkommissarin Maren Schaten. NN-Foto: Theo Leie
Landrat Dr. Müller informierte sich vor Ort über den Großeinsatz zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls, hier im Gespräch mit Polizeihauptkommissarin Maren Schaten.       NN-Foto: Theo Leie

In Zahlen heißt das: 30.240 angezeigte Straftaten und damit 1.183 weniger als 2014. Konnten in 2014 bereits 49,9 Prozent der Fälle aufgeklärt werden, so lag die Quote in 2015 sogar bei 51,8 Prozent. Im Landesvergleich steht der Kreis Wesel nicht nur mit diesen Zahlen gut dar, auch in der Häufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner) ist man man mit 6.614 Straftaten im Kreis Wesel sicher (der Landesdurchschnitt liegt bei 8.603).
Der Personalstand der Kreispolizeibehörde Wesel liegt mit 750 Polizeivollzugsbeamten relativ hoch, doch den Mitarbeitern wird schon einiges abverlangt, betont auch Leiter Utz Schmidt. Mussten sie im Januar 2015 zu 7.891 Einsätzen ausrücken, erhöhten sich die Einsatzzahlen im vierten Quartal um mehr als die Hälfte, im Dezember 2015 sogar auf 12.775. Landrat Dr. Müller erklärt dies so: „Von diesen 12.775 Einsätzen dienten 5.595 der Aufklärung, zum Beispiel zur Sicherung an Flüchtlingsheimen oder allgemein gesprochen handelt es sich um geplante Einsätze, um nach dem Rechten zu sehen.“ Mit statistischen Zahlen belegt Dr. Müller: „Die Flüchtlingssituation hat bei uns keinen nachhaltigen Einfluss auf die Kriminalität und damit auf die Sicherheitslage.“
Das gilt natürlich auch bei Wohnungseinbrüchen, die wie landesweit auch im Kreis Wesel angestiegen sind, in 2015 kam es zu 1.515 Einbrüchen (1.307 waren es in 2014). Diese werden rund je zur Hälfte von organisierten internationalen Banden begangen und von Einheimischen. Die Kreispolizeibehörde Wesel ist stolz darauf, 21,8 Prozent dieser Straftaten aufgeklärt zu haben (der Landesdurchschnitt liegt dagegen nur  bei 13,8 Prozent).
Landrat Dr. Müller erklärt zu diesen Zahlen: „Es ist eine problematische Entwicklung, doch wir müssen sehen, dass es sich bei 40 Prozent der 1.515 angezeigten Straftaten um versuchte Einbrüche handelt. Wir werden selbstverständlich die Intensität der Ermittlungsarbeit weiterhin hoch halten und sowohl durch repressive Maßnahmen als auch durch  präventive. Immer wieder zeigt sich, dass wir aufgrund von Anrufen aufmerksamer Nachbarn erfolgreich ermitteln können. Außerdem beraten wir gerne kostenlos zu Sicherheitsvorkehrungen, die ja auch große Wirkung zeigen.“
Utz Schmidt ergänzt: „Besonders in der dunklen Jahreszeit sind 50 zusätzliche Polizeikräfte im Einsatz, die Streife fahren und Überprüfungen vornehmen.“
Das Innenministerium hat nun  die Anweisung gegeben, dass alle  Kreispolizeidienststellen ab April ein „Einbruchsradar“ im Intnernet zu veröffentlichen. Darauf ist für jeden erkennbar, in welchen Wohngebieten eingebrochen wurde. In der Erprobungsphase führte diese Veröffentlichung zu Meldungen von Zeugen, die in diesem Zusammenhang wichtige Beobachtungen gemacht hatten. Für Utz Schmidt ist die Umsetzung dieses „Einbruchsradars“ kein Problem: „Die Angaben liegen uns ohnehin vor und technisch ist das unkompliziert machbar.“
Befragt nach dem aktuellen Stand zur geplanten nächtlichen  Schließung der Wache in Xanten, antwortet Schmidt: „Ich werde am 22. März in der Marienschule Xanten ab 18 Uhr gerne den Bürgern Rede und Antwort stehen zu den Planungen und hoffe, dass ich ihnen die Ängste und Sorgen nehmen kann.“

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