Geometrische Bildsprache von realistisch bis imaginär

Ausstellungseröffnung „Der geometrische Raum“ von Max Stiller in Kalkar

KALKAR. Wenn ein Künstler sagt: „Das Konzept ist mir wichtiger als das Motiv“, so ist man als Betrachter zunächst verwirrt. Doch Max Stiller fügt gleich erklärend hinzu: „Der Betrachter muss das Konzuept nicht kennen oder verstehen, ihm gefällt ein Bild oder auch nicht.“  

Auch beim Künstler Max Stiller ist sein Mathematik-Studium immer spürbar. Zum Beispiel spielt die Zahl 3 und auch Primzahlen eine große Rolle bei der Auflage seiner Bilder. NN-Foto: Lorelies Christian
Auch beim Künstler Max Stiller ist sein Mathematik-Studium immer spürbar. Zum Beispiel spielt die Zahl 3 und auch Primzahlen eine große Rolle bei der Auflage seiner Bilder.
NN-Foto: Lorelies Christian

Max Stiller hat Mathematik studiert und war viele Jahre als Grafiker tätig. erst mit 45 Jahren entschloss er sich, hauptberuflich als Maler tätig zu werden. Angeregt durch Werke von Lyonel Feininger, die ihm die „Poesie von Prismen und Dreiecken“ erschlossen und beeinflusst vom Italiener Umberto Boccioni und dessen philosophisch-theoretische   Sichtweise erarbeitete Max Stiller sein eigenes Konzept. Er erklärt es so: „Es geht um die Verknüpfung von Räumen, und zwar reale Räume, dargestellt durch geschlossene Linien und imaginäre Räume, in denen sich die Strukturen auflösen.“ Stiller prägte den Begriff „Trigonometrischer Kubismus“.
Er sprüht vor Ideen, die er gerne künstlerisch umsetzten möchte und feilt ständig an seinem Konzept, akribisch darauf achtend, präzise zu arbeiten. Dabei hilft ihm die digitale Zeichnung, mit der er seine Arbeitsskizzen anfertigt. Später setzt er sie mit Ölfarben freimalend um. Die besondere Leuchtkraft der Farben erreicht er durch die Schaffung des Untergrunds aus „Steinmehl“. Bevor er die meist gedeckten, erdenfarbigen Farben dünn aufträgt, grundiert er die Fläche mit diesem Marmor-Steinmehl. „Die Farben werden viel intensiver aufgenommen als auf Leinwand“, freut sich der Künstler, der diese Erfahrung in der experimentellen Kunst der Oberflächengestaltung machte und er sieht einen weiteren Vorteil: „Die Farbverläufte und Strukturen sind so besser erkennbar.“
Die Werke des 58-Jährigen aus Köln sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen zu sehen. Er ist nominiert für den 4. Internationalen Evard-Preis für Konstruktivismus und Konkrete Kunst der messmer foundation.
Sichtlich angetan von den Räumen des Städtischen Museums Kalkar freut er sich auf seine Ausstellungseröffnung am morgigen Sonntag. Die Ausstellung trägt den Titel „Der geometrische Raum“ und ist bis zum 1. Mai zu sehen. Am Sonntag, 13. März um 12 Uhr wird Hubert Umbach, Vorsitzender des Vereins der Freunde Kalkars, die Gäste begrüßen. Anschließend übernimmt Kunsthistorikerin Dr. Donatella Chiancone-Schneider die Einführung. Der Künstler Max  Stiller gibt Kunstinteressierten gerne Auskunft zu seiner Arbeitsweise. Infos auch unter www.maxstiller.de

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