An der Entstehung des „Grenzgängers“ haben sie alle Anteil. Lehrerin Eva Janßen (r) und ihr Kollege Marc Janßen (hinten, r) betreuen das Projekt. NN-Foto: CDS

GOCH. Themen finden, über Ideen diskutieren, Fotos auswählen und schließlich eine Zeitung „bauen“ – der Arbeitsalltag beim „Grenzgänger“, der Schülerzeitung des Gocher Gymnasiums, unterscheidet sich gar nicht so sehr von dem anderer Zeitungsredaktionen. Größter Unterschied: Die Schüler haben erheblich mehr Zeit für ihr Produkt.

Zweimal im Schuljahr erscheint der „Grenzgänger“, in einer Auflage von 300 Stück und zum Preis von zwei Euro. 13 Schülerinnen und Schüler, von der neunten Klasse bis zur Oberstufe, gehören der aktuellen Redaktion an, die alle Aufgaben rund ums Schreiben, Layout und die Anzeigenakquise wahrnimmt. Jeder kann sich einbringen, wie er möchte. „Spaß am Schreiben und an der kreativen Unsetzung von Iedeen“, das ist die einhellige Antwort, die alle geben, wenn sie nach ihrer Motivation gefragt werden. „Die Zeitung ist ein wichtiger Bestandteil des Deutschunterrichts; wir möchten Schüler mit guter Schreibfähigkeit stärken“, erklärt Lehrer Marc Janßen, der zusammen mit seiner Kollegin Eva Janßen das Projekt Schülerzeitung betreut, „hier können sie ihre Meinung zu Papier bringen; Standpunkte entwickeln und darstellen.“

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Das ist der Redaktion – in wechselnder Besetzung – in den letzten Jahren auch sehr gut gelungen. So wurden acht Ausgaben des „Grenzgängers“ in verschiedenen Wettbewerben des Landes NRW prämiert. Zuletzt erreichte eine Ausgabe im Sommer 2015 erneut den dritten Platz beim Schülerzeitungswettbewerb des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes NRW.

Engagiert diskutieren die Schüler über die Gestaltung ihrer Zeitung.NN-Foto: CDS
Engagiert diskutieren die Schüler über die Gestaltung ihrer Zeitung.NN-Foto: CDS

Niels Jansen, einer der beiden Chefredakteure, erklärt, wo die Zeitung ihren Namen her hat: „Wir recherchieren über Grenzen hinaus, wir berichten über Menschen, die etwas besonderes geleistet haben – Grenzgänger eben – und wir leben in Goch nahe der niederländischen Grenze.“

In klar gegliederten Ressorts informiert die Redaktion ihre Mitschüler zu vielen Themen: Politik, Sport und virtuelle Welten gehören zum Beispiel dazu. Ein Oberthema zieht sich wie ein roter Faden durch jede Ausgabe. Aktuell ist es das Thema „Flucht“, dem sich die Schüler in der 11. Ausgabe des „Grenzgängers“ auf unterschiedliche Art und Weise genähert haben.

So gibt es einen Bericht über die internationale Klasse am Gocher Gymnasium, in der Flüchtlingskinder die deutsche Sprache lernen, ein Interview mit Bürgermeister Ulrich Knickrehm oder die ausführliche Schilderung eines einzelnen Schicksals hinter den Zahlen. Für den Artikel hat sich Autor Joshua Claaßen intensiv mit einem Flüchtling unterhalten. Die nächste Ausgabe des „Grenzgängers“ soll zum Ende des Schulhalbjahres erscheinen. Die Redaktion steht schon wieder in den Startlöchern, um beim „brainstorming“ erste Ideen zu sammeln.

Eine interessante Erfahrung hat das Redaktions-Team auch schon gemacht: „Es gibt eigentlich keine Ausgabe, wo man nicht unter Zeitdruck arbeitet – da ist man dann oft am besten“, erzählt Niels Jansen. Der Erfolg gibt den „Grenzgängern“ recht.

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