Präventivarbeit der Polizei wirkt sich bei Unfallzahlen aus

Kreispolizei Wesel stellt Verkehrsunfallentwicklung 2015 vor

KREIS WESEL. Die Bedeutung statistischer Zahlen ist Interpretationssache. So auch bei der Verkehrsunfallbilanz 2015, die jetzt die Kreispolizei Wesel vorlegte. 15.108 Unfälle wurden in 2015 angezeigt, und damit 1.335 mehr als 2014 – allerdings kamen 2014 insgesamt 2.004 Menschen zu Schaden, in 2015 waren es 1.836. Die Anzahl der Toten im Kreisgebiet ging von 17 auf 14 zurück.

Die Kreispolizei Wesel stellt in ihrem Bericht die Unfallstatistik 2015 vor.
Die Kreispolizei Wesel stellt in ihrem Bericht die Unfallstatistik 2015 vor.

Polizeioberrat Herbert Ickert lenkt den Blick auf den Landesdurchschnitt: „Die Unfallhäufigkeit gemessen an Verkehrsunfällen  pro 100.000 Einwohner liegt in NRW bei 3.384, im Kreis Wesel bei 3.244“, sieht er positiv für den Kreis Wesel und spricht von vielen Bagatellunfällen, da die Anzahl der Toten und Verletzten rückläufig ist. Besonders im Blick der Ordnungshüter stehen die mehr schutzbedürftigen Menschen, wie Kinder und Senioren. Für diese beiden Gruppen sind ebenfalls rückläufige Zahlen im Zusammenhang mit Verkehrsunfallgeschehen zu verzeichnen.
Obwohl der Kreis Wesel als Radfahrregion sehr beliebt ist, wurden die Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern von 615 in 2014 auf 565 in 2015 gedrosselt, gleichzeitig stiegen die Zahlen im Landesdurchschnitt. Herbert Ickert führt dies auch auf die Präventivarbeit der Polizei zurück. „Wir begleiten unsere Bürger vom Kindergartenalter bis zu den Senioren mit Schulungen und das scheint zu fruchten“, interpretiert  er den Erfolg, der sich nicht unbedingt in Zahlen ablesen lässt. Er weist darauf hin: „Wir bieten auch wieder Pedelec-Training an, vor allem für Senioren, die durch Nutzung der E-Bikes in die Lage versetzt werden, mobil zu bleiben. Schwerpunkt des Trainings ist die verkehrssichere Handhabung des Pedelecs im Straßenverkehr.“

-Anzeige-

Die Zahlen im einzelnen:

In Rheinberg passierten insgesamt 844 Unfälle (in 2014 waren es 749), in 63 Fällen kam es zu Personenschaden (98) mit 65 Leicht- und 14 Schwerverletzten (100 und 19) sowie zwei Toten (1).
In Xanten wurden 611 Unfälle gemeldet (in 2014 waren es 482), davon 64 mit Personenschaden (62) und 72 Leicht– und 15 Schwerverletzten (62 und 14). Es verstarben nach den Unfällen drei Menschen, in 2014 gab es einen Toten zu beklagen. Ein Unfallhäufigkeitsschwerpunkt in Xanten ist an der Ampel B 57 / Lüttinger Straße – hier gibt es Überlegungen zur Verbesserung der Verkehrssituation.
In Alpen kam es in 2015 zu insgesamt 336 Verkehrsunfällen (262 in 2014), davon 42 mit Personenschaden (28). Die Unfälle forderten 47 Leicht- und 13 Schwerverletzte (28 und 12) sowie einen Toten (2014 verstarb keiner an Unfallfolgen).
Auch in Sonsbeck stiegen die Zahlen von 225 Unfällen in 2014 auf 247 in 2015. 25 Unfälle erfolgten mit Personenschaden (24), dabei gab es 30 Leichtverletzte (24) und 3 Schwerverletzte (10) sowie einen Toten (in 2014 gab es keinen Toten zu beklagen).
Forscht man nach den Unfallursachen, liegt der Verdacht nahe, dass Handy-Nutzung im Straßenverkehr oftmals ablenkt und zu brenzligen Situationen führt. „Bei 50 Unfällen konnten wir nachweisen, dass Handy-Nutzung im Spiel war“, fasst Ickert zusammen, er schätzt jedoch die Dunkelziffer weit höher ein und kündigt für demnächst verstärkte Kontrollen an.

Vorheriger ArtikelLandjugend bittet, Schrott nicht an „Private“ zu geben
Nächster ArtikelDer „Grenzgänger“ ist ein echtes Gemeinschaftswerk