GOCH. Die Intensivstation des Gocher Wilhelm-Anton-Hospitals ist erneut von der Stiftung „Pflege“ ausgezeichnet worden. Das Zertifikat „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ bescheinigt eine besonders besucherfreundliche Atmosphäre und signalisiert: Vorgeschriebene Besuchszeiten gibt es nicht.
„Die Angehörigen unserer Intensivpatienten sind jederzeit willkommen, weil wir sie als Teil des therapeutischen Konzeptes in die Behandlung integrieren“, so Dr. Friedhelm Röhrig, Chefarzt der Intensivstation des Wilhelm-Anton-Hospitals. „Feste Besuchszeiten gibt es deshalb bei uns nicht.“
Für die tägliche Arbeit auf der Intensivstation bedeutet das: Gespräche mit den behandelnden Ärzten sind jederzeit möglich, Angehörige und vertraute Menschen werden in die Pflege soweit wie möglich einbezogen. „Wir können so ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln“, erläutert Klaus Degenhardt, Pflegedienstleiter des Wilhelm-Anton-Hospitals. Auch die Angehörigen haben so das Gefühl, etwas „tun zu können“. „Ein Foto, etwas Musik oder ein Buch zum Vorlesen können helfen“, weiß Gesundheits- und Krankenpflegerin Christine Fuhrländer, die die Zertifizierung maßgeblich betreut hat. Das alles will organisiert sein und kann nicht am Reißbrett organisiert werden.
So wird Angehörigen etwa ermöglicht, in der Sterbephase beim Patienten zu bleiben. Dass diese Arbeit ganz in Sinne der Stiftung „Pflege“ ist, betont das Zertifikat. „Wir möchten Intensivstationen ermutigen, die Erkenntnisse, die in pflegewissenschaftlichen Arbeiten gewonnen wurden, in die Praxis umzusetzen“, so die in Hamburg ansässige Stiftung. „Der Angehörige spielt als vertrauter Mensch für den Intensivpatienten eine besondere Rolle und trägt wesentlich zur Genesung von Patienten bei.“