XANTEN. Die Berliner Compagnie ist in der gesamten Bundesrepublik mit Theaterstücken zu aktuellen (entwicklungs-)politischen Themen bekannt. Sie überrascht  immer wieder mit einfachster Bühnenausstattung, dafür aber mit umso mehr Spiellaune, Wortwitz und Gesang.

Als echter Lobbyist muss man warten können. Die Berliner Compagnie wirft einen humorvollen und sarkastischen Blick auf das Dasein dieser im Stillen wirkenden, aber mächtigen Menschen. Foto: nno.de
Als echter Lobbyist muss man warten können. Die Berliner Compagnie wirft einen humorvollen und sarkastischen Blick auf das Dasein dieser im Stillen wirkenden, aber mächtigen Menschen.
Foto: nno.de

Im Jahre 2009 erhielt sie den Aachener Friedenspreis. In Xanten war sie in den letzten Jahren auf Einladung der Eine-Welt-Gruppe mehrfach mit großem Erfolg zu Gast, zuletzt 2014.
Am Freitag, 4. März kommt die Berliner Compagnie wieder nach Xanten, diesmal mit dem Theaterstück „Stille Macht“. Die Aufführung ist um 20 Uhr in der Mensa am Stiftsgymnasium Xanten, Poststraße 14.
Das Stück beleuchtet mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Humor die Methoden von Lobbyisten, vor allem im Rüstungs- und Agrarsektor, um ihre machtpolitischen Ziele und Interessen durch bedingungslose Einflussnahme auf die Politik durchzusetzen. Die negativen Auswirkungen der daraus resultierenden politischen Entscheidungen für die Menschen in den Entwicklungsländern spielen da nicht gerade die große Rolle…   Höchste Aktualität erhält das Stück durch die gegenwärtigen Diskussionen um das geplante Freihandelsabkommen TTIP sowie durch die angespannte weltpolitische Lage.
Die Mitarbeiter der Lobby­agentur Utterly & Quiet Brüssel/Berlin haben‘s generell nicht leicht. Keiner mag sie. Schließlich heißt „für die Besitzenden denken“ gegen die Besitzlosen denken. Aber jetzt: neuer Rüstungsexport-Skandal! Und wieder mal steht auch die Agroindustrie am Pranger! Da gilt es, Nerven zu behalten. Da braucht es Fantasie, einen kühnen Kopf und eine biegsame Moral. Aber auch wenn der Chef mit seiner Raucherlunge auf der Intensivstation liegt, und die junge, ehrgeizige Estelle sich als seine Stellvertreterin im Team erst durchsetzen muss – die Profis zeigen Klasse und raten: „Sie wollen ein Ziel durchsetzen, das sehr unpopulär ist und für das Sie keine Mehrheiten bekommen? Verpacken Sie Ihr Projekt in ein Freihandelsabkommen!“ In der jüngsten Produktion der Berliner Theatermacher jedenfalls wird Stress immer wieder ganz locker abgebaut. Es wird gesungen, es wird getanzt. Und es gibt einiges zu lachen.
Karten zum Preis von 10 Euro (Jugendliche 5 Euro) sind an der Abendkasse erhältlich sowie im Vorverkauf ab sofort in der TIX, dem EWG-Weltladen und in der Buchhandlung Librarium; darüber hinaus online bei der VHS Rheinberg.
Veranstalter des Theaterstücks ist die Eine-Welt-Gruppe Xanten in Kooperation mit der Kolpingsfamilie Xanten und der VHS Alpen-Sonsbeck-Rheinberg-Xanten. Unterstützt wird die Veranstaltung durch den Katholischen Fonds München und die Stadt Xanten. Die Eine Welt Gruppe möchte mit den Aufführungen immer wieder Denkanstöße zu aktuellen entwicklungspolitischen Themen geben, die über die Konsumierung der täglichen Nachrichten durch die diversen Medien hinausgehen.

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