Gutes Essen und gute Ausbildung

Ein neuer Film blickt stellt die Aktivitäten der Mensa Kevelaer vor

KEVELAER. Von der Mensa Kevelaer – betrieben durch das SOS Kinderdorf Niederrhein Kevelaer – profitieren nicht nur Schülerinnen und Schüler. Die Frischeküche bietet auch benachteiligten junge Leuten, die beim Kinder- und Jugendhilfeträger eine Ausbildung im Gastronomiebereich absolvieren, eine echte Chance auf Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Ein neuer Film möchte für das Modellprojekt werben.

Koch Thomas Wanders mit dem Azubi Stefan Foto: Seibert
Koch Thomas Wanders mit dem Azubi Stefan Fotos: Seibert

Stefan, Azubi in der Mensaküche Kevelaer, hatte 24 Jahre lang „keinen richtigen Plan fürs Leben“ und hat in der Lehrküche seine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt. Der Werbefilm zur Mensaküche Kevelaer gibt Einblicke hinter die Kulissen der Mensaküche, er stellt aber auch Junge Leute wie Stefan vor, die auf der Suche nach einer Aufgabe im Leben waren und dort eine Chance auf ein Berufsleben bekommen. Er zeigt, wie Anleiter die jungen Azubis mitnehmen und diese beim Zubereiten eines täglichen abwechslungsreichen Essens aus regionalen, saisonalen Zutaten auch „ein neues Rezept fürs Leben bekommen haben“. Sie erfahren strukturiertes Arbeiten als neuen Lebensrytmus. In der Schule lecker, gesund und günstig essen: Wofür eine neue Kampagne des Bundernährungsministers („Gesund essen macht schlau“) derzeit wirbt, bewährt sich in der Kevelaerer Schulmensa dank dem tollen Konzept seit vier Jahren. „Das Projekt greift, aber da geht mehr“, sagt Torsten Borgards, Mensa-Teamleiter und Mitentwickler des Konzepts. Viele Eltern kennen das Projekt noch nicht. „Und außerdem haben wir Anfragen von Mensen aus der Region, die sich das gerne angucken möchten“, berichtet Borgards. Diese suchten nach ähnlichen Lösungen, weil die regulären Caterer etwas Anderes anböten. „Wir möchten für das Modellprojekt und in unserer Zentrale in München Reklame machen“, umreißt Borgards die Motivation für den Werbefilm. „Niemand verdient damit Geld, sondern es hat Vorteile für beide Seiten.“ Man sei glücklich, mit Jürgen Zellmann einen Filmer gefunden zu haben, der das Film-Konzept entwickelt hat. „Das war für uns und die Jugendlichen ein gelungenes Projekt“, freut sich Borgards.

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Die steigenden Essenszahlen der Kevelaerer Schulmensa zeigen ganz klar: Hier wird das Schulessen sehr gut angenommen. Nicht so wie vielerorts, wo Schüler „nur mittelmäßig zufrieden“ mit der Schulverpflegung seien, wie die zuvor erwähnte Kampagne des Bundesministers deutlich macht. „In der Kevelaerer Schulmensa essen 80 Prozent der Schüler. Für mich als Leiter einer Schwerpunktschule Inklusion ist das sehr beeindruckend, wie dort Inklusion praktiziert und gelebt wird“, betont Michael Cuypers, Leiter der Gesamtschule. Bürgermeister Dr. Dominic Pichler: „Vier Jahre sind genug, um zu sehen, dass die Schüler sehr gerne in der Mensa essen gehen. Diese ist zumeist voll. Die Stadt Kevelaer möchte das Projekt sehr gerne fortsetzen.“ Außerdem mache die Idee einer Lehrküche das Ganze besonders, hebt Pichler hervor.
Auch die Entscheidung, „Spontan-Essen“ anzubieten, sei richtig gewesen, betont Torsten Borgards. „Etwa 50 Prozent der Schüler behalten sich vor, die Mensa spontan zu nutzen, die andere Hälfe bestellt vor.“ Dass eine Frischeküche nicht teurer sein muss als eine Cateringküche, belegt Marc Buchholz: „Eine Catering-Küche hätte uns 300.000 Euro gekostet, die Kosten für die Frischeküche beliefen sich auf 600.000 Euro, beim Catering entfallen etwa 150.000 Euro zusätzlich für Personalkosten, die mit dem SOS als Pächter wegfallen.“ In den nächsten vier Jahren rechnet man mit steigenden Essenszahlen bei der Kevelaerer Mensa, daher sei eine Erweiterung denkbar, so Buchholz. Die Statik und die technische Einrichtung seien dafür ausgerichtet. Ein großes Lob spricht Buchholz den Eltern der Schulkinder aus: „Bei 303 Plätzen geht es in der Mensa zumeist gesittet vor sich, nicht zuletzt aufgrund der guten Tischmanieren der Kinder und Jugendlichen.“

 

Das Ausbilder-Team mit den Auszubildenden
Das Ausbilder-Team mit den Auszubildenden

Zur Mensa Kevelaer:

Das SOS Kinderdorf Niederrhein und die Stadt Kevelaer entwickelten 2012 die Idee eines Catering-Vertrags für die Schulmensa mit benachteiligten jungen Leuten, die dort ausgebildet werden. 40 Nachwuchskräfte pro Jahr werden dort als Köche, Beiköche, HauswirtschafterInnen und HauswirtschaftshelferInnen qualifiziert. Die Berufliche Bildung erfolgt in Kooperation mit der Arbeitsagentur. Die Mensaküche ist in der Lage, täglich etwa 800 Mahlzeiten frisch zuzubereiten und 450 herauszugeben. Die Mensa teilen sich die Gesamtschule und das Gymnasium, am 2. Standort Weeze werden die Antonius-Grundschule Wetten und die Jona-Kita beliefert.

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