Während die Unterbringungseinrichtung am Groiner Kirchweg (Foto) bis zu 150 Flüchtlinge aufnehmen kann, wird am Depot Haldern Platz für 418 Flüchtlinge geschaffen. NN-Foto: Michael Bühs

REES. Der Rat der Stadt Rees hat in seiner gestrigen Sitzung die endgültige Entscheidung für die Errichtung einer Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) im Depot Haldern getroffen.
Ursprünglich war geplant, das Depot Haldern zu einer Flüchtlingsunterkunft für insgesamt bis zu 1.350 Menschen auszubauen. Im Zuge der weiteren Planungen wurde deutlich, dass die Umsetzung nicht wie ursprünglich vorgesehen, erfolgen kann.

„Es hat sich herausgestellt, dass vor allem der Ausbau der fünf großen Hallen finanziell nicht zu leisten ist“, beschreibt Bürgermeister Christoph Gerwers die Situation. Außerdem habe sich nach intensiven Beratungen mit der Bezirksregierung Düsseldorf ergeben, dass der abwehrende Brandschutz für die große Personenzahl durch die Freiwillige Feuerwehr in Haldern nicht sichergestellt werden könne, erklärt Gerwers weiter.
Stattdessen hat die Stadt Rees in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung in den letzten Tagen und Wochen an einer kleineren Lösung für das Depot Haldern gearbeitet. Diese Lösung wurde nun vom Rat der Stadt Rees verabschiedet und sieht nunmehr die Unterbringung von maximal 418 Personen in der ZUE am Depot Haldern vor. Im Gegensatz zu den vorherigen Planungen, wird neben den Gebäuden am Eingang des Geländes nur eine der geplanten fünf großen Hallen ausgebaut.
Die Stadt Rees wird nach Fertigstellung des Geländes im Stadtgebiet zwei Einrichtungen des Landes betreiben, in denen insgesamt 568 Flüchtlinge betreut werden können. Nach einem Aufenthalt von maximal drei bis vier Wochen werden die Flüchtlinge dann den Kommunen zugewiesen. Die Errichtung einer weiteren ZUE hat den Vorteil, dass im Vergleich zur kommunalen Unterbringung in der Landeseinrichtung sehr viel mehr Personen für die Betreuung der Flüchtlinge bereitstehen.
[quote_box_left]Kosten
Um- und Ausbau des Depots Haldern: zirka 6,3 Millionen Euro. Diese Gelder werden teilweise durch das Land NRW refinanziert. Der Ausbau des Standortes Melatenweg kostet die Stadt zirka 2,85 Millionen Euro.Die enstprechenden Mittel sollen im Haushalt 2016 bereit gestellt werden, der am 11. Februar in den rat eingebracht wird.[/quote_box_left]Zudem werden auch die in der ZUE Depot Haldern untergebrachten Menschen auf das Kontingent der Stadt Rees angerechnet. „Wir stehen aktuell vor dem Problem, dass wir nur noch wenig freien Wohnraum haben, um die zu uns kommenden Menschen unterzubringen“, erklärt Gerwers. Die Stadt war dabei von der Annahme ausgegangen, dass ohne die Einrichtung der ZUE Haldern der Stadt Rees zirka 800 Flüchtlinge zugewiesen worden wären.
„Die Inbetriebnahme der ZUE Depot Haldern, die zum 1. Juli 2016 vorgesehen ist, verschafft uns somit Luft für die zweite Jahreshälfte“, ergänzt Gerwers. Die Stadt geht jetzt davon aus, dass ab Mitte des Jahres für ein halbes Jahr keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen werden.
Um die jetzt nach Rees kommenden Menschen unterzubringen, plant die Stadt am Standort Melatenweg drei zweigeschossige Einheiten in Holzrahmenbauweise mit einer Kapazität für 216 Flüchtlinge zu errichten, die dem Rat gestern ebenfalls vorgestellt wurden.

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