NIEUKERK. Der Nieukerker Adlersaal platze aus allen Nähten beim 4. Neujahrsempfang, zu dem die Gemeinde Kerken eingeladen hatte. Nach Begrüßung und Gesang wurde es energetisch, als Professor Dr. Georg Bastian von der Hochschule Rhein-Waal, Campus Kleve, über die Möglichkeiten und Erfordernisse der Energiewende referierte. Dabei fand der junge Wissenschaftler in seinem Vortrag genau die richtige Mischung aus fachlich kompetenter Darstellung, anschaulicher Präsentation und verständlicher Vermittlung.
Bürgermeister Dirk Möcking legte anschließend den Schwerpunkt seiner Ansprache auf die gemeindlichen Themen und sprach zunächst die erfolgreiche Vermarktung des neuen Wohngebietes in Aldekerk an, dessen insgesamt 69 Grundstücke nach nur sechs Monaten Vertrieb bereits zu über 80 Prozent verkauft sind. Das Thema Windenergie in Kerken wird in 2016 in eine entscheidende Phase eintreten, und der Bürgermeister erwartet in diesem Jahr Anträge zum Bau von mehreren Windenergieanlagen. Aus Sicht der Gemeinde sind dabei die Themen Bürgerbeteiligung (auch in Form einer Bürgergenossenschaft) und die kommunale Wertschöpfung (unter anderem durch Gründung einer Stiftung) besonders wichtig. Hier habe man mit möglichen Investoren bereits Gespräche geführt. Mit einem Blick auf die Anfang Februar anstehenden Anmeldungen an der Aldekerker Robert-Jungk-Gesamtschule, den in den kommenden Jahren für die Schule bedeutsamen Erweiterungsbauten (unter anderem Aula, Mensa, Sporthalle und Bürgerforum) sowie die Situation der Flüchtlinge in Kerken leitete Möcking auf die Vergabe der Ehrenamtspreise 2016 über.
Mit dem Ehrenamtspreis der Gemeinde Kerken wurden in diesem Jahr drei Bürger ausgezeichnet: Wolfang Ciupka wurde für seine Verdienste um den Wiederaufbau des FC Aldekerk nach dem Zweiten Weltkrieg geehrt. Der gebürtige Berliner war zudem viele Jahre als Jugendtrainer aktiv, später übernahm er in der Vereinsführung auch als 2. Vorsitzender Verantwortung. Noch heute ist Wolfgang Ciupka ein gesuchter Gesprächspartner in seinem FCA und betätigt sich mit über 70 Jahren noch als Betreuer und Platzkassierer. Die aus Ostpreußen stammende Anneliese Leßmann ist seit 35 Jahren als Kirchmeisterin und Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Kerken engagiert. Die rüstige Mitsiebzigerin leitet seit 1979 die örtliche Frauenhilfe, erledigt Einkäufe für ältere Menschen und war zudem lange Jahre in der Leprahilfe aktiv.
Martin Müller, 1935 in Jülich geboren, engagiert sich seit Jahrzehnten prägend für das soziale Miteinander in seiner Gemeinde. Er ist aktives Mitglied der KAB Nikolaus Groß Kerken, unterstützt Menschen bei der Wohnungssuche und begleitet sie zu Behördengängen. Außerdem ist Martin Müller für den Pfarreirat der Katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius tätig und singt seit vielen Jahren im Kirchenchor Aldekerk.
Bürgermeister Dirk Möcking bedankte sich bei allen Preisträgern für deren außergewöhnliches Engagement mit einem Präsent und einer Urkunde.
Musikalisch und gesanglich begleitete der Jugendchor der Katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius, der „ChoreforMore”, unter der Leitung von Valerie Pöllen die Veranstaltung, ergänzt um die Solosängerin Johanna Hachmann.
