KREIS WESEL. Gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft hatte die Volksbank Niederrhein bereits Mitte des vergangenen Jahres mit dem „Dialog für Ausbildung“ eine Initiative gestartet, um mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen.

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In Xanten wurde die gemeinsamen Initiative vorgestellt, die Flüchtlingen die Ausbildung im Handwerk ermöglichen soll. V. l. Ludger Lemken, Vertreter des Handwerks und IGX-Vorsitzender, Karl-Heinz Theußen (SCI Moers), Günter Bode (Kreishandwerksmeister), Josef Lettgen (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft), Guido Lohmann (Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein), Dr. Wolfgang Bergbacher (Flüchtlingshilfe Alpen) und Dr. Wolfgang Schneider (Arbeitskreis Asyl Xanten) .NN-Foto. Theo Leie

Im Rahmen dieser Initiative will die Kreishandwerkerschaft jetzt verstärkt auch jungen Flüchtlingen eine Ausbildung im Handwerk anbieten. Kreishandwerks-meister Günter Bode sagte bei einem Treffen in Xanten: „Wegen des demografischen Wandels müssen wir in den nächsten Jahren einen massiven Fachkräfte mangel befürchten. In vielen unserer Betriebe bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt, da es schlichtweg an Bewerbern fehlt.“
Vor diesem Hintergrund könne die „berufliche Integrationsoffensive“ von Volksbank und Kreishandwerkerschaft für Flüchtlinge und Betriebe gleichermaßen von großem Nutzen sein. „Das Handwerk steht bereit zur Integration von Flüchtlingen mit Ausbildung und Arbeit“, betonte Günter Bode und machte direkt ein konkretes Angebot: „Unsere Handwerksbetriebe im Kreis Wesel stellen ab sofort 25 Praktikums- und Ausbildungsplätze zur Verfügung.“ Für einen gelungenen Berufseinstieg sei es allerdings in erster Linie notwendig, die deutsche Sprache zu beherrschen. Deswegen sei es für die vielen Flüchtlinge wichtig, schnell Deutsch zu lernen.
Auch für Volksbank-Chef Guido Lohmann hat die gemeinsame Initiative das Potenzial einer echten Win-Win-Situation. „Mit dem erweiterten Angebot im Dialog für Ausbildung wollen wir Integration fördern und gleichzeitig zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses im heimischen Handwerk beitragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Ausbildung, Qualifizierung und der anschließende Einstieg in den Beruf die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration sind.“
Wichtig sei es, die schulischen und beruflichen Kompetenzen der Flüchtlinge frühzeitig festzustellen. Dabei leisteten bereits jetzt Freiwillige, Vereine und Einrichtungen, die sich der Betreuung von Flüchtlingen widmen, einen wertvollen Beitrag.
Beispielsweise habe der Verein für Flüchtlingshilfe in Alpen bereits gemeinsam mit dem Job-Center damit begonnen, Interviews zu führen, um berufliche Qualifikationen abzufragen. Mit dem Moerser SCI und Arbeitskreis Asyl in Xanten habeman weitere wichtige Partner gefunden, um möglichst schnell und unbürokratisch Betriebe und arbeitsuchende Flüchtlinge zusammenzubringen.

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