Wie die historischen Sichtachsen in Richtung Emmerich und Kleve verlaufen, soll die vorliegende Grafik zeigen. Grafik: Stadt Emmerich

EMMERICH. Auf dem Eltenberg beginnen in Kürze umfangreiche Waldarbeiten zur Wiederherstellung von historischen Sichtachsen. Nach Abschluss der Arbeiten wird sich Besuchern ein weiter Blick in Richtung Emmerich und Kleve eröffnen. Diese Maßnahmen sind das Kernstück im „Masterplan Hoch-Elten“, der zum Ziel hat, die höchste Erhebung im Emmericher Stadtgebiet touristisch weiter aufzuwerten.

Insgesamt sind die Sichtachsen aus historischen Quellen vom Eltenberg aus in Richtung Emmerich und Kleve nachgewiesen. Sie stammen aus den Zeiten, als die St. Vitus-Kirche mit anderen Gebäuden auf dem Berg eine große Burganlage bildete. Die einzige heute noch weitestgehend erlebbare Achse bildet die Verlängerung der Blickbeziehung vom Stuhl der Fürstäbtissinnen durch das Steinerne Tor bis auf den Sternberg in Kleve (Skulpturenachse).
Drei weitere historische Achsen sind momentan zugewachsen und werden im Zuge der Waldarbeiten wieder freigestellt. So wird eine Achse den Blick in das Rheintal und den Papenberg in Kleve eröffnen. Weiter östlich wird es an der Spitze der Mauer, die die Kirche umgibt, eine Sichtachse nach Emmerich geben. Auch der Hang an der Terrasse des Waldhotels wird freigestellt, um hier einen Blick in die Rheinebene herzustellen.
Geplant wurde das Projekt durch einen Klever Landschaftsarchitekten, der die Umsetzung auch begleitet. Konkret werden die Bäume gefällt, die aufgrund ihrer Höhe den Blick entlang der etwa 20 Meter breiten Sichtachsen verstellen. Niedrig wachsende Bäume und Sträucher, die nicht im Blickfeld stehen, bleiben erhalten und werden zusätzlich in ihrem Wachstum gefördert. Diese Maßnahmen werden in den kommenden Jahren wiederholt, bis im Bereich der Sichtachsen nur noch Bäume und Sträucher wachsen, die nicht die Sicht versperren. Somit soll sichergestellt werden, dass der Wald am Berghang weiterhin bestehen bleibt.
Das Vorgehen ist mit der unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Kleve sowie mit dem Landesbetrieb Wald und Holz abgestimmt. Die Arbeiten werden durch einen Ökologen begleitet, der die Bäume bereits untersucht hat. Tiere sind durch die Baumfällungen nicht betroffen. Die neu entstehenden Strukturen innerhalb der Sichtachsen bilden wiederrum neuen Lebensraum für Arten, die sich im dichten Waldbestand nicht ansiedeln würden.
Das Herstellen der Sichtachsen ist Teil eines grenzüberschreitenden Interreg-Projektes, mit dem die Stadt Emmerich und die Gemeente Montferland das Gebiet zwischen Eltenberg und Bergherbos touristisch besser erschließen will. Dazu zählt unter anderem auch der Aussichtsturm, der in der vergangenen Woche bei Stokkum eröffnet worden ist.
Weitere Informationen zum „Masterplan Hoch-Elten“ unter www.emmerich.de/de/inhalt/staedtebauliche-konzepte.

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