Familienangelegenheit: Kevelaers Festkettenträger 2016 Norbert Platzer (2.v.r.) und seine Frau Renate (r.) werden von Norberts Bruder und Adjutanten Günther Platzer (l.) und dessen Frau Gertrude (2.v.l.) bei allen anstehenden Festlichkeiten begleitet.NN-Foto: Gerhard Seybert

KEVELAER. „Es ist unbeschreiblich schön, in Kevelaer Festkettenträger zu sein. Es gab unvergessliche Momente“, sagte Rudi van Bühren von der St. Antonius-Schützengilde, der scheidende Kevelaerer Festkettenträger (FKT), beim Heimatabend 2016 der Geselligen Vereine im Bühnenhaus. Ein besonderes Lob zollte er in seiner Abschiedsrede seiner Wache. „Ich würde Euch 13 immer wieder nehmen. Ihr sei stark. Die Geselligen Vereine sind eine starke Truppe“, bekannte van Bühren auch im Namen seines Adjutanten Rainer Koppers und zog seinen Zylinder. „Chapeau“.

Rainer Bartz von den Bürgerschützen führte durch den ersten Teil des Abends, in dem die Mitglieder der Wache des scheidenden FKT die Höhepunkte seines Festjahres zusammenfassten. Peter Tenhaef, Präsident der Geselligen Vereine Kevelaer, dankte der St. Antonius-Schützengilde für „das schöne Jahr“. An Kevelaers neuen Bürgermeister Dr. Dominik Pichler gerichtet, bekannte Tenhaef: „Wir sichern Ihnen die volle Loyalität der Geselligen Vereine zu. Wir hoffen, mit Ihnen so freundschaftlich zusammen arbeiten zu können wie mit Ihrem Vorgänger Dr. Stibi. Wir reichen Ihnen dazu die Hand.“

-Anzeige-

Hermann Voß, der einst jüngste und inzwischen „längste“ Präsident der Bürger-Schützen Gesellschaft Kevelaer, stellte den neuen Festkettenträger, den inzwischen siebten der Bürger-Schützen, vor. „Norbert Platzer stammt aus einer Familie, in der die Mitgliedschaft bei den Bürger-Schützen eine lange Tradition hat. Mit seinen Sohn Markus steht die nächste Generation bereit, Mitglied bei den Bürgern zu werden. Gradlinigkeit und Hilfsbereitschaft, ebenso sein Sinn für Geselligkeit, zeichnen ihn aus. Seit seinen Jugendtagen ist er passionierte Jäger. Neben seinem Beruf als Vermessungsingenieur und Makler betätigt er sich noch Hobbyimker. Er ist ein Hans Dampf in allen Gassen“, so Voß.

In seiner ersten Rede als Kevelaerer Festkettenträger 2016 betonte Platzer den „Corpsgeist“ der Bürger-Schützen. „Alle standen hinter unserer großen Aufgabe Heimatabend.“ Zu seinem Adjutanten wählte er seinen Bruder Günther, der 2006, beim 125jährigen Bestehen der Bürger-Schützen Gesellschaft, deren Jubelkönig war.

Der zweite Teil des Heimatabends gestaltete sich als Zwiegespräch zwischen Markus Kaenders und Markus Platzer, dem Sohn des Festkettenträgers, der als neues Mitglied für die „Bürger“ gewonnen werden sollte. Szenen aus dem Leben des Schützenvereins sollten ihm die Entscheidung erleichtern. Hier zeigten die „Bürger“, was sie „drauf“ haben. Mit technischen und filmischen Raffinessen setzten sie Maßstäbe für die kommenden Heimatabende. Im Vorfeld der Veranstaltung war in Kevelaer gemunkelt worden, „die Bürger“ wollen es richtig krachen lassen “. Und sie machten Ernst.

Zum Einsatz kamen eine Großleinwand für Filme, links und rechts begleitet von zwei weiteren Wänden, auf die wechselnde Fotos projeziert wurden. Die Handhabung der verschiedenen Medien verlangte eine präzise Regie, die zumeist gelang. Besonders beeindruckend waren die Programmpunkte, in denen im Hintergrund ein Filmbeitrag lief, aus denen heraus einer oder mehrere Protagonisten quasi die Filmszene verließen und live auf der Bühne agierten. Unter anderem beim Thekensketch, der im Stammlokal der „Bürger“, dem „Goldenen Apfel“, spielte. Gerade noch zapfte Wirtin Jutta Pesch-Braun im Filmbeitrag Bier, da servierte sie es schon ihren Stammtischgästen im Bühnenhaus.

Monika Tenhaef, Gattin des Präsidenten der Geselligen Vereine Kevelaer, bewies ihr schauspielerisches Talent bei einem Mundartsketch. Als gelangweilte Putzfrau in der Gastwirtschaft von Jutta Pesch-Braun, suchte sie nach einem Gesprächspartner, den sie in Jan Klucken fand. Natürlich sprachen sie auch über die eine oder andere Personalie. So über die Bürgermeisterwahl und ihre Folgen. „Der neue Bürgermeister trägt die Haare streng nach hinten. Was halten Sie von einer roten Schleife im Haar Herr Dr. Pichler?“ Und zum vorherigen Kevelaerer Bürgermeister Dr. Axel Stibi bemerkte sie: „In vier Jahren bist du wieder da, darauf geb‘ ich mein Wort.“ Für schwungvolle, musikalische Einlagen sorgten die Kevelaerer Harmonist, der Bürgerchor und die Bürger Blues, deren Lied „staying alive“ zum Flashmob im Bühnenhaus wurde, an dem sich auch das Servicepersonal des Bühnenhauses beteiligte.

Zum Schluss der Veranstaltung war auch das Werben um das Markus Platzer an sein glückliches Ende gelangt. Der Sohn des Festkettenträgers sagte „Ja“ zur Aufnahme in die Bürger-Schützen. Einen großer Dank und ein Geschenkpaket ging an Winfried Janssen, der gemeinsam mit Benedikt Mayer für die Ablaufregie der Veranstaltung verantwortlich war. „Das war eine wahnsinnige Aufgabe, die sehr viel Zeit in Anspruch nahm“, so Markus Kaenders. Der Erlös der Tombola in Höhe von 2.900 Euro geht an die Bürgerstiftung „Seid einig“.

Vorheriger ArtikelVersuchtes Tötungsdelikt
in Klever Unterkunft
Nächster ArtikelLebenshilfe feiert ihren Karneval im Bürgerhaus Uedem