„Jugend gestaltet Zukunft“: LVR-Jugenddezernent Lorenz Bahr (r.) mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den deutschen und griechischen Jugendlichen mit ihren Betreuern. Foto: Marion Kroll/LVR

EMMERICH. Der Ort Ano Viannos auf der griechischen Insel Kreta ist einer von sechs europäischen Projektpartnern des Programms „Jugend gestaltet Zukunft – Internationale Jugendbegegnungen an Orten der Erinnerung in Europa“. Seit 2010 organisiert das LVR-Landesjugendamt Rheinland die Fahrten nach Griechenland. Ziel des Programms: Bildungsbenachteiligte Jugendliche sollen mit anderen jungen Menschen aus europäischen Ländern in Kontakt kommen und Erinnerungsorte bewahren, an denen in der NS-Zeit Verbrechen begangen wurden.

Wie dies aussehen kann, haben zehn Jugendliche gezeigt, die vom Emmericher Theodor-Brauer-Haus und der Akademie Klausenhof in Hamminkeln betreut werden. Während ihres zweiwöchigen Aufenthalts auf Kreta haben sie im April und Mai dieses Jahres Wanderwege frei geschnitten, erweitert und alte Mauerbegrenzungen wieder sichtbar gemacht. Den ehemaligen Treffpunkt und Aussichtspunkt des Dorfes am Wasserfall Gabrielle, der durch einen Erdrutsch völlig zugeschüttet und danach zugewachsen war, hat die Gruppe wieder frei gelegt. In Zukunft soll dort ein altes Café zu neuem Leben erweckt werden.
LVR-Jugenddezernent Lorenz Bahr würdigte das Engagement der Jugendlichen: „Ich finde es großartig, wie die Jugendlichen aus Emmerich sich auf Kreta eingesetzt haben. Gerade in Zeiten, in denen Menschen wieder aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert oder im Internet bedroht und beleidigt werden, ist es wichtig, rassistischen Tendenzen vorzubeugen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Programm dabei helfen kann, denn was hilft besser gegen Vorurteile, als Begegnung und Austausch?“
Der LVR organisiert im Rahmen des Programms „Jugend gestaltet Zukunft“ Jugendbegegnungen für junge Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, die Schule abgebrochen haben und nach Orientierung suchen. Finanziert wird der internationale Jugendaustausch aus LVR- und Landesmitteln. Seit 2013 steht er unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments.

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