Tina Abbing berichtet viel Interessantes über die Geschichte der Kaffeerösterei. Foto: privat

GOCH. Kürzlich begrüßte der Verein für Städtepartnerschaften wieder einmal Gäste aus der britischen Partnerstadt Andover.

Der erste Programmpunkt führte die Besucher nach Emmerich. Bei frühlingshaft-warmem Wetter wurde die Rheinpromenade erkundet, um danach im Werksverkauf eines international bekannten, ortsansässigen Süßwarenherstellers die Bestände für Weihnachten kräftig aufzufüllen.

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Dann war nicht etwa Teatime angesagt, sondern Kaffeeklatsch! Im Kaffeetechnikmuseum der Firma Probat gab es eine englische Führung mit Tina Abbing, Urenkelin des Firmengründers. Mit viel Charme und Kompetenz und besonders viel Herzblut brachte Tina Abbing den englischen Gästen und interessierten deutschen Gastgebern alles über die Geschichte des Kaffeeröstens nah, mit vielen Geschichten und Anekdoten und natürlich mit einer echten Röstvorführung.

Nur schwer konnten sich die Gäste von den spannenden Erzählungen losreißen. Aber pünktlich ging das Programm am Abend in Hommersum weiter, denn hier wollten die englischen Freunde das miterleben, wofür sie die Reise um diese eigentlich trübe und kühle Jahreszeit gemacht hatten: den St. Martinszug!
In Großbritannien ist St. Martin zwar als Heiliger bekannt, aber es gibt zu seinem Namenstag keinerlei Feierlichkeiten – sehr bedauerlich, wie viele Gäste nach dem Zug meinten!

Jeder war von seinem Gastgeber mit einer Fackel ausgerüstet worden und folgte brav dem Mann auf dem Pferd, lauschte den Liedern und blickte in die leuchtenden Kinderaugen. Ein wunderbares Erlebnis für alle!
Als international besonders taugliches Martinslied stellte sich schnell „Ich gehe mit meiner Laterne“ heraus, da der Gute-Laune-Refrain „Rabimmel-rabammel-rabumm“ im Englischen genauso viel Sinn macht wie im Deutschen! Natürlich gab es für jeden Gast aus der Hand von St. Martin eine Martinstüte, und dann ein gemütliches Weckmannessen im Gemeindehaus, bei dem sich das Apfelkraut unserer Gocher Krautfabrikanten als Renner erwies. Alle waren sich einig: St. Martin ist ein Europäer!

Das Programm des nächsten Tages lag ganz individuell bei den Gastgebern. Abends trafen sich dann wieder alle zum traditionellen St.-Martins-Gänseessen, und beim Schein der mitgebrachten Laternen wurden zusammen Martinslieder gesungen. Im Sinne von St. Martin hatte der Verein an diesem Abend eine Spendenbox aufgestellt, deren Inhalt an die Gocher Flüchtlingshilfe geht.

Ein kleines Quiz, bei dem ein deutsches und ein englisches Team jeweils die Namen von zehn bekannten englischen und zehn  deutschen Gerichten anhand von Fotos erraten musste, führte zu heftigen „kulinarischen“ Diskussionen und vor allem zu viel Erheiterung! Ergebnis: Die Engländer kannten die deutschen Gerichte besser, also werden die Vereinsmitglieder die Gastgeber beim Rückbesuch im nächsten Jahr auffordern, mal etwas richtig „Englisches“ zu kochen!

Weitere Infos zum Austausch mit unseren Partnerstädten gibt es auf www.staedtepartnerschaften-goch.de.

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