Der Regen lächelt – Kammermusik im Museum Kurhaus Kleve

KLEVE. Was hat der Hund auf dem Plakat zu suchen? „Nun ja, das ist quasi mein Ersthörer“, sagt Heiner Frost, Schreiber und Komponist. „Außerdem hatte ich keine Lust auf das Foto ‚Komponist sitzt mit Stift in der Hand am Flügel‘. Das ist jetzt eine Variation davon.“.
Zurück zum Hund: Der läuft nicht etwa weg, wenn Klavier gespielt wird, „er legt sich unter den Flügel und schläft“. Wenn am Donnerstag, 26. November, um 20 Uhr im Museum Kurhaus Kleve „Der Regen lächelt“, wird es unter anderem zwei Uraufführungen geben.  „Der Regen lächelt“ ist der Titel eines Konzertes, bei dem es ausschließlich Kammermusik des in Kranenburg lebenden Komponisten Heiner Frost zu hören gibt. Frost hat („Das dürfte gefühlte 100 Jahre her sein!“) an der Robert Schumann Musikhochschule Komposition studiert, ist Leiter zahlreicher Ensembles und hat „im Lauf der Jahre so einiges geschrieben“.
Geschrieben bedeutet bei Frost sowohl Text als auch Musik. Auf dem Programm des Konzertes im Kurhaus stehen Stücke für Klavier, Klavier und Gesang sowie für Klavier und Cello. Ausführende sind Anja Speh (Klavier) und Mirjam Hardenberg (Sopran, Cello). Frost: „Die beiden sind, was Frost-Musik angeht, sehr erfahren und ich kann mir keine besseren Interpreten vorstellen.“ Eine der beiden Uraufführungen, „Flinck: Sung-Unsung“, ist den beiden gewidmet und nutzt die Möglichkeit des „Trios“ aus, denn „Mirjam muss in diesem Stück gleichzeitig singen und Cello spielen“, erklärt Frost. Das Stück entstand, als Frost kürzlich im Kurhaus den Flügel ausprobierte und sich dabei sowohl von der Akustik als auch von der Flinck-Ausstellung inspirieren ließ.
Für die zweite Uraufführung des Abends wird das „Duo Piancello“ mit zwei Violinen zum Quartett ausgebaut. Esther-Marie Verbücheln und Henning Schmeling haben je einen Geigenpart übernommen. „Natürlich freue ich mich riesig, die Möglichkeit für ein Konzert im Kurhaus bekommen zu haben.“ Die Stücke des Konzertes stammen aus den Jahren 1981 bis heute. „New York – a quiet scene for piano“ entstand 1986 als Auftragsarbeit für den amerikanischen Neue-Musik-Spezialisten Jeffrey Jacob und wurde im selben Jahr an der Akademie des Künste in Berlin uraufgeführt. Frost: „New York“ ist das am weitesten gereiste meiner Stücke. Es gab Aufführungen in Russland, auf Kuba, im Amerika, England und Holland. Das alles klingt natürlich viel spektakulärer als es letztlich ist.“ Vom Komponieren leben? „Da müsste man andere Sachen schreiben“, sagt Frost. Kann man die Musik einordnen? Frost: „Ich werde mich nicht selbst in eine Schublade stecken. Das werden andere machen.“
Fest steht, dass Frosts Musik viel mit der bildenden Kunst zu tun hat, denn einige der Kompositionen sind speziell für Ausstellungen entstanden und somit von Bildern inspiriert.
Auf dem „Beipackzettel zum Konzert“ hat Frost eine Anekdote aufgeschrieben: „Kürzlich erschien ein Interview mit mir in der Zeitung. Am andern Tag sprach mich ein Mann an: „Glückwunsch. Ich wusste gar nicht, dass Sie auch Kabarett machen.“ „Kabarett? Ich bin Komponist.“ „Na, jedenfalls war es was mit ‘k’“. Das Konzert im Museum Kurhaus ist am Donnerstag, 26. November, um 20 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

-Anzeige-
Vorheriger ArtikelVerabschiedung von Präses Ralf Lamers
Nächster Artikel“Juwelen der Gospelmusik” in der evangelischen Dorfkirche Mehr