BÜDERICH.  „Macht denn das Schwimmen überhaupt noch Spaß?“ – kaum war die Frage ausgesprochen kam es wie aus der Pistole geschossen: „Ja klar!“ Caroline Friedrich, 12 Jahre alt,  trainiert sechs Mal die Woche. Ihr Erfolg motiviert sie. Sie ist amtierende deutsche Schwimm-Mehrkampfmeisterin und holte   jetzt bei den Nordrhein Westfälischen Kurzbahn Meisterschaften in Wuppertal einen neuen NRW Jahrgangsrekord.

Das Wasser ist ihr Element. Caroline Friedrich liebt es besonders, wenn es 26,2 Grad warm ist. Foto: nno.de
Das Wasser ist ihr Element. Caroline Friedrich liebt es besonders, wenn es 26,2 Grad warm ist.
Foto: nno.de

2:10,39 Minuten für 200 Meter Freistil – mit dieser herausragenden Zeit lag sie lediglich 2,39 Sekunden über den aktuellen deutschen Alterklassenrekord. Obwohl Caro eigentlich noch zwei Jahre zu jung für diesen Wettkampf war, hat es sie doch sehr gereizt sich schon mal mit den „ganz Großen“ ihres Sports zu messen. Traten in Wuppertal doch aktuelle Olympioniken, Welt- und Europameisterschaftstitelträger und- teilnehmer an wie Henrik Feldwehr, Dorothea Brandt, Christian vom Lehn, Isabelle Herle und weitere.
Natürlich ist Vater Thilo Friedrich stolz auf seine Tochter, zumal er gleichzeitig ihr Trainer ist. „Persönliche Bestleistungen in 50 und 200 Meter Freistil sowie bei 100 Meter Schmetterling und als I-Tüpfelchen diese herausragende Zeit – da hat sie schon gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt“, lobt er.
Dabei wirkt es fast wie ein Familienausflug, wenn die Friedrichs auftauchen: Bruder Tilo ist ebenfalls begeisterter Schwimmer und steckte seine Schwester mit dieser Leidenschaft an, als sie erst fünf Jahre alt war – er hat jetzt mit 16 Jahren den Leistungssport an den Nagel gehängt. Mutter Andrea ist auch immer dabei und übernimmt des öfteren die Rolle als Kampfrichterin und in Vaters  Brust schlagen zwei Herzen, das  des Trainers und das des Papas.
Da fährt die Familie aus Büderich locker 25.000 Kilometer im Jahr zum Training und zu den Wettkämpfen. „Das muss man gerne tun, sonst geht das nicht“ ist die Auskunft, die gut nachzuvollziehen ist.
Ein Trainingsort ist das Hallenbad, in dem der SC Geldern trainiert. Gemeinsam mit Jonas Klemm, Mathis Teneyken, Lukas   Teneyken und Lina Jonkmans trainiert Caro in der ersten Mannschaft. Die jungen Leute investieren locker drei Stunden pro Trainingseinheit, um sich zu verbessern. Trainer Thilo Friedrich klärt auf: „Schwimmen gehört zu den trainingsintensivsten Sportarten. Das Training ist sehr vielseitig. Nach 45 Minuten Trockentraining geht‘s für 90 bis 120 Minuten ins Wasser, anschließend wird 15 Minuten gedehnt.“ Ein weiterer Traingsort ist Mönchengladbach,, hinzu kommt das Kadertraining beim Landestrainer Jürgen Verhoelsdonk, der 24 Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren aus ganz NRW fördert nach seinem Motto „Die Besten trainieren mit den Besten!“

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Talent, Disziplin, Trainingsfleiß und Nervenstärke zeichnen Caroline Friedrich aus. Sie holte auch die Freistil-Goldmedaille bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Berlin. Foto: nno.de
Talent, Disziplin, Trainingsfleiß und Nervenstärke zeichnen Caroline Friedrich aus. Sie holte auch die Freistil-Goldmedaille bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Berlin.
Foto: nno.de

Caro genießt diese Zeit, sich mit Gleichgesinnten zu messen. „Im Training herrscht ein sehr nettes Miteinander und im Wettbewerb müssen wir auch gegeneinander antreten“, beschreibt sie den Teamgeist innerhalb der Mannschaft.
Da natürlich auch ihre Schulleistungen im Konrad-Duden-Gymnasium Wesel nicht leiden dürfen, sind die Tage von Caro gut  ausgefüllt. „Für andere Hobbys habe ich keine Zeit“, gibt sie zu, auch die meisten sozialen Kontakte ergeben sich beim Schwimmen. Doch sie vermisst nichts – zumal sich ihr Trainingseifer in zahlreiche Siege und gute Platzierungen auszahlt. Sie weiß, ihre Träume kann sie nur verwirklichen mit viel Disziplin, guter Organisation, Unterstützung ihrer Familie und steter Leidenschaft für ihr Hobby.  2017 findet wieder das European Youth Olympic Festival statt, das sind sozusagen „kleine“ Olympische Spiele für die Jugend Europas, dann in Budapest, wo sie dann mit ihren 14 Jahren teilnehmen könnte, wenn sie sich qualifiziert. Und der ganz große Traum könnte sich 2020 erfüllen: Teilnahme  an der Olympiade in Tokio.

 

 

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