Glasklar auf den Kopf gestellt

Ausstellung des FotoForum Goch im Kloster Graefenthal am 21./22. November

Zur ersten gemeinsamen Ausstellung „Graefenthal – mal andes” laden der Förderverein Kloster Graefenthal und das FotoForum Goch ein. Bei der Vernissage am Samstag, 21. November, um 15 Uhr und der Schau am Sonntag, 22. November, können sich die Besucher im Kreuzgang des Klosters von 11 bis 17 Uhr mit den Fotografen austauschen. Eintritt frei.

Stellten die Ausstellung vor: Michael Urban, 2. Vorsitzender des Fördervereins Kloster Graefenthal (li.) und Theo Driessen, Clubpräsident des FotoForum Goch NN-Foto:  Marjana Križnik
Stellten die Ausstellung vor: Michael Urban, 2. Vorsitzender des Fördervereins Kloster Graefenthal (li.) und Theo Driessen, Clubpräsident des FotoForum Goch
NN-Foto: Marjana Križnik

Vor Schneeglöckchen-Kulisse im Frühling, im festlichen Advents-Ambiente oder abendlich illuminiert: Vom Kloster Graefenthal existiert eine wahre Bilderflut. Was also war der Impuls für eine Schau mit Fotos des einstigen Zisterzienserinnen-Klosters? „Die Ausstellung des FotoForums Goch im Arnold Janssen Haus zur persönlichen Sicht der Fotografen auf Goch hatte mich sehr beeindruckt”, erinnert sich Michael Urban, 2. Vorsitzender des Fördervereins Kloster Graefenthal und Initiator dieser Ausstellung. Ihn habe interessiert, ob ein geschultes Auge mehr sieht, als auf den unzähligen Fotos davorn – gefühlte 150.000 zum Kreuzgang – zu sehen ist. Dem Vorstand habe die Idee, eine Fotoausstellung mit „etwas anderen” Ansichten des Klosters zu präsentieren, gefallen. „Außerdem ist diese Ausstellung eine gute Gelegenheit, die Bürger einzuladen, das ganze Kloster-Ensemble kennen zu lernen”, berichtet Urban und fährt fort: „Wir haben uns schnell darauf verständigt, dass es ein ganzer Jahreszyklus werden soll”. Das Projekt ist bei den Mitgliedern des FotoForum Goch schnell auf Begeisterung gestoßen. „Ab Oktober vergangenen Jahres stellten wir uns dann der Aufgabe, ein Gefühl für Graefenthal zu bekommen”, erinnert sich Theo Driessen, Clubpräsident des FotoForum Goch.

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Die Aufgabenstellung „was ist anders”? habe einigen der elf Mitglieder anfangs leichte Magenschmerzen bereitet, so Driessen humorvoll. Die Umsetzung der Motive zu entwickeln, sei schließlich ein langer Prozess gewesen, die letzten Fotos soeben erst fertig geworden. „Wir haben viel diskutiert und uns gefragt, was von uns erwartet wird”, berichtet Drisssen schmunzelnd. „Das kannst du nicht machen, das könnte eins aus dem Internet sein” – dieses Kriterium habe stets im Raum gestanden. „Es gibt etwa kaum Fotos im Schnee, nur bei herrlichem Sonnenschein”, sagt Theo Driessen. Die elf Fotografen haben den Auftrag auf unterschiedliche Weise und mit unterschiedlichen Stilmitteln erarbeitet. Einer hat mit Licht „gespielt”, jemand anderes mit Farbe. Wieder jemand anders hat das Klostergebäude in schwarzweiß und mithilfe einer Glaskugel ästhetisch in Szene gesetzt. Hierbei hat er jeweils unterschiedliche Ausschnitte und Perspektiven gewählt sowie mit Tiefenunschärfe gearbeitet. Reizvolle Ergebnisse sind auf diese Weise entstanden. Eine Fotografin hat das Thema Heiraten auf Kloster Graefenthal mit kleinen Märklin-Figuren nachgestellt. Auf einem anderen Exponat ist das Klostergebäude in einem zerbrochenen Spiegel zu erkennen. „Man sieht vieles anders, was man sonst nicht sieht”, macht Theo Driessen neugierig auf die Schau. Die Fotografen freuen sich auf regen Austausch mit den Ausstellungsbesuchern. „Manches braucht eine Erklärung,” sagt Driessen lächelnd.

Vortrag zur Historie

Am Sonntag, 22. November findet um 10.30 Uhr in der Remise des Klosters Graefental ein kostenfreier Vortrag zum Leben des ersten privaten Eigentümers des Klosters Graefenthal, der Familie Sinsteden, statt. Referent Hans-Georg Steiffert greift hierzu auf Ergebnisse und Forschungen eines in Irland lebenden Nachfahren zurück, der eine Familienchronik erstellt hat.

 

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