Beim Unternehmerfrühstück in Rees betonte der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers, dass das gatronomische Angebot vor Ort erweitert werden müsse. Foto: privat

REES. „Der Kreis Kleve wird sich einmal mehr dafür einsetzen, dass Emmerich den vor Jahren selbstverständlichen ICE-Halt zurückgewinnt“, betonte Landrat Wolfgang Spreen als Referent beim aktuellen Unternehmerfrühstücks mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve im Hotel Rheinpark Rees. Vor knapp 50 Firmenchefs unterstrich Spreen die Bedeutung eines ICE-Halts für die heimische Wirtschaft.

„Durch die hohe Zahl unserer mit der Bahn reisenden Studierenden an der Hochschule Rhein-Waal bekommt unser Anspruch eine noch größere Bedeutung“, sagte er. Auch für das Ziel, den Regionalexpress RE5 bis nach Arnheim grenzüberschreitend durchfahren zu lassen, habe man sich eingesetzt. Zusammen mit dem Kreis Wesel sei es gelungen, dass der RE5 ab Herbst 2016 regelmäßig in die Niederlande fahre.
Im ersten Teil seines Vortrags widmete sich der Landrat der Infrastruktur im Kreisgebiet und stellte heraus, dass der Kreis sich ebenfalls um die Sanierung der beiden Rheinbrücken in Emmerich und Rees kümmere. Während die Emmericher Rheinbrücke ab 2017 saniert werde, könne man in Rees wohl ab 2019 mit den Sanierungsarbeiten rechnen. „Das alles soll so wirtschaftsverträglich wie möglich umgesetzt werden“, meinte Spreen und erinnerte mit Blick auf das Land NRW daran, dass die Realisierung des Projektes „Bundesstraße 67N“, mit der man die Autobahnen A3 und A57 miteinander verbinden wolle, „dringend notwendig“ sei. Auch sei der Airport Weeze dann besser zu erschließen, sagte der Landrat den Reeser Unternehmern beim gemeinsamen Frühstück.
Christoph Gerwers, Bürgermeister von Rees, wünschte sich den Abschluss der planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Niag- und Postgelände als Eingangstor des Historischen Stadtkerns „bis Ende 2016“. Das 7.500 Quadratmeter große Areal, das eine Mischung aus Wohnen, Gastronomie und Gewerbe bieten solle, werde derzeit von der Firma Hüls Baukonzepte GmbH überplant. Überhaupt suche die Stadt Rees nach engagierten Kräften, die das gastronomische Angebot vor Ort erweitern möchten, so Gerwers. Sehr positiv stufte er die enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Glasfaser in Rees ein. Diese wolle die Nachfrage nach schnellem Netz bündeln und so die stellenweise immer noch unzureichende Situation verbessern. Als eine „wenig erfreuliche Entwicklung“ wies er auf den Einbruch der Gewerbesteuer-Einnahmen um 800.000 Euro im Vergleich zu den prognostizierten Werten hin. Ab sofort prüfe man, so Gerwers, „jede Ausgabeposition“ – dies auch, um die jetzt dringend notwendigen Aufgaben zur Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge zu finanzieren.
Dr. Andreas Henseler, der Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Kleve und ebenfalls Referent dieses Unternehmertreffens, zeigte sich mit Blick auf die Steuerpolitik des Landes NRW „sehr besorgt“. Die fiktiven Hebesätze für die Gewerbesteuer seien „einmal mehr nach oben geschraubt“ und führten letztlich dazu, dass sich die Investitionsmittel für den Unternehmer vor Ort reduzierten. Ungeachtet dessen nannte Henseler, der den Reesern die jüngste Standortanalyse der Industrie- und Handelskammer vorstellte, den Kreis Kleve einen „tollen Standort“.

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