Lehrreich, spannend, kritisch und lustig: Geldrischer Heimatkalender 2016 ist da

Im Michael-Buyx-Haus in Nieukerk wurde die 67. Auflage der Buchreihe präsentiert

GELDERLAND. Zur Vorstellung des 67. Geldrischen Heimatkalenders hatte der Historischen Verein für Geldern und Umgebung in das Michael-Buyx-Haus in Nieukerk eingeladen. In einer Auflage von 2.500 Stück bietet er auf 300 Seiten jede Menge spannenden, lehrreichen, kritischen, entspannenden und auch lustigen Lesestoff, verfasst von 45 ehrenamtlichen Autoren.

Präsentierten den Geldrischen Heimatkalenders 2016: Johanna Klümpen-Hegmans, Renate Fürtjes (stellvertrende Bürgermeisterin der Gemeinde Kerken), Sigrid Eicker(stellvertretende Landrätin), Bernhard Keuck (Stadtarchivar der Gemeinde Straelen) und Gerd Halmanns NN-Foto: Marjana Križnik
Präsentierten den Geldrischen Heimatkalenders 2016: Johanna Klümpen-Hegmans, Renate Fürtjes (stellvertrende Bürgermeisterin der Gemeinde Kerken), Sigrid Eicker(stellvertretende Landrätin), Bernhard Keuck (Stadtarchivar der Gemeinde Straelen) und Gerd Halmanns
NN-Foto: Marjana Križnik

Im achtjährigen Turnus wechselnd, steht in diesem Jahr die Gemeinde Kerken im Mittelpunkt des Geldrischen Heimatkalenders. „Jeder wird etwas finden, das ihn anspricht”, macht Gerd Halmanns, Vorsitzender des Historischen Vereins, Lust auf die Lektüre. Die Gemeinde Kerken habe mit viel Historie und jeder Menge kreativer und aktiver Leute aufzuwarten, so Halmans. Schönheiten und historische Besonderheiten seien ins rechte Licht gerückt worden, außerdem Dinge, die sich ereignet haben.

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Jürgen Kwiatkowski vom Redaktionsteam gab einen Überblick über das neue Werk. Die Themen reichen von Aktuellem über Erinnerungen bis hin zu Gedichten und Mundartbeiträgen. So geht es in einem Beitrag um einen ungewöhnlichen Fund bei Gartenarbeiten hinter dem Gemeindearchiv.

Die Gymnasiastin Julia Treptow untersuchte im Rahmen ihrer Facharbeit den Alttag in Nieukerk während des Zweiten Weltkriegs. „Einsichten in eine verschlossene Welt” gibt eine Fotoserie über die JVA in Pont. „Heliometrische Betrachtungen geweihter Orte” von Michael Klatt verspricht ebenfalls eine spannende Lektüre: „Stonehenge, Externsteine und Kerken” lautet dessen Überschrift. Um „Theaterleben in Kerken” geht es in einem Beitrag des ehrenamtlichen Autors Peter Völker. Über Schülerstreiche „anno dazumal” berichtet Antonie Meyer. „Wilder Westen nach dem Krieg in Nieukerk” verspricht spannende Einblicke.

Den Hauptteil bilden auch diesmal Beiträge aus Archäologie, Geschichte und Kunst. Hier können Interessierte etwa Hintergründe zu Altären in Metz sowie einen Einblick in die Netzwerke neugotischer Künstler bekommen. Weiterhin geht es in einem anderen Beitrag über Notizen eines Issumer Landwirts zum Ersten Weltkrieg und das Wirken des Architekten Rudolf Wettstein in Wachtendonk. Rasant spannend geht es weiter: „Den Tod verkünden” – Gabriele van Krimpen beleuchtet in ihrem Beitrag den historischen Beruf der Leichenbitterin. „Schmuggel, Handel, Geldverkehr” – der Erste Weltkrieg an der deutsch-niederländischen Grenze war dem Autor Wilfried Färber einen Beitrag wert.

Heinz Bosche wiederum hat sich mit dem Thema „Geldern in Schutt und Asche – Trümmerbilder aus dem Bereich des früheren Klosters Nazareth” beschäftigt. Von einer archivarischen Neuerwerbung berichtet Gerd Halmanns in seinem Beitrag „Ein Weezer Bettelbrief beim Prinzen von Oranien”. Gedichte und (Mundart-)erzählungen – unter anderem „Opas Geburtstag”, „Lampenfieber” und „Spargelzeit” – sowie Fotoserien runden das kompakte Werk ab.

Bei der Präsentaion des neuen Kalenders wurde auch des Ehrenvorsitzenden Hans Stratmans gedacht, der kürzlich verstorben ist. Hans Stratmans war von 1977 bis 2002 stellvertretender Vorsitzender Geschichtsvereinigung. Vier Jahrzehnte lang wirkte er im Redaktionsbeirat des „Geldrischen Heimatkalenders” mit. Seine bedeutenden Sammlungen zur niederrheinländischen und geldrischen Geschichte stellte er immer wieder für Forschungszwecke und Ausstellungen zur Verfügung.

Seit 1977 wird der Geldrische Heimatkalender vom Historischen Verein (1425 Mitglieder), dem zweitältsten Geschichtsverein im Rheinland, redigiert und herausgegeben. Neben einem jährlich wechselnden Ortsporträt werden in Wort und Bild unter anderem die Themenbereiche „Aktuelles aus dem Gelderland”, „Von Natur und Landschaft”, „Aus Geschichte und Kunst” sowie „Archäologie, Volkskunde, Literatur und Sprache” behandelt. Der Preis für den Kalender beträgt 9 Euro.

 

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