In Jacob grummelt der Ärger: Er ließ sein Leben einfach verstreichen

„Señor Kaplan“ im Goli Theater am Samstag, 17., und Sonntag, 18., Oktober

Am Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr, und am Sonntag 18. Oktober, 15.30 und 20 Uhr, ist wieder Kinowochenende im Goli Theater. Mit „Señor Kaplan” steht eine deutsch-uruguayische Koproduktion aus dem letzten Jahr auf dem Programm.

„Señor Kaplan“ Plakat zum Film                                                Foto: privat
„Señor Kaplan“ Plakat zum Film Foto: privat

Jacob Kaplan (Héctor Noguera) ist 76 Jahre alt, lebt in Montevideo und hat noch immer keine Heldentat vollbracht. Wenig unterscheidet ihn von seinen alten Freunden in der jüdischen Gemeinde, die einen sonnenverwöhnten, aber schrecklich gewöhnlichen Lebensabend verbringen. Doch in Jacob grummelt der Ärger darüber, dass er sein Leben einfach so verstreichen ließ, ohne dass die Welt durch ihn eine bessere wurde. Hinzu kommt die leidige Sehschwäche, die Jacob unerbittlich daran erinnert, dass die Uhr tickt.Aber als in der Gemeinde das Gerücht kursiert, ein deutscher Nazi halte sich seit Jahren an der Küste Uruguays versteckt, klopft die Gelegenheit an. Jacob verpflichtet den chaotischen und chronisch abgebrannten Ex-Polizisten Wilson, mit ihm auf Nazijagd zu gehen. Gemeinsam entdecken sie vielsagende Spuren, die der Deutsche (Rolf Becker) über die Jahre beinahe erfolgreich verwischt hat, um ihn am Ende, so hofft Jacob Kaplan, den israelischen Behörden zu übergeben.

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Doch die internationale Operation, die die beiden anzetteln, ist gefährlicher als sie denken. Denn gerade als ihr ausgeklügelter Entführungsplan zwischen Tiefkühlfisch und Sinnsuche so richtig Fahrt aufnimmt, kommt der Deutsche ihnen auf die Schliche. In glühend-warmen Farben erzählt die uruguayische Komödie „Señor Kaplan” von offenen Rechnungen mit der Geschichte und ungeraden Bilanzierungen im Alter. Mit der Leichtigkeit eines Strandausflugs erinnert der Film an eine allzu oft vergessene Vergangenheit und macht augenzwinkernd deutlich, dass auch ein Nilpferd-Narkotikum dem kollektivem Gedächtnis auf die Sprünge helfen kann. Eintritt 4,50 Euro – Einlass jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn – Popcorn und Getränke sind für kleines Geld zu haben.Rund um die Vorstellungen besteht – wie gewohnt – die Gelegenheit, im Kino Foyer mit Gleichgesinnten eine schöne Zeit zu verbringen.

 

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