RHEURDT. Wie seit einigen Jahren hatten die Rheurdter am zweiten Wochenende im September wieder die Möglichkeit, am Sportabzeichen-Wettbewerb teilzunehmen. Anders als sonst stand die Veranstaltung diesmal ganz im Zeichen der Integration der in Rheurdt untergebrachten Flüchtlinge.
Am Samstag und Sonntag waren etwa 50 Rheurdter Bürger und über 30 Asylsuchende der Einladung des GemeindeSportVerbandes gefolgt. Der jüngste Teilnehmer war sechs, der älteste 70 Jahre alt. Alle gaben auf dem Sportplatz sowie im Hallenbad ihr Bestes beim Laufen, Springen, Werfen und Schwimmen. Jörg Lademann vom Team der freiwilligen Flüchtlingshilfe hatte im Vorfeld versucht, so viele Flüchtlinge wie möglich zum Mitmachen zu motivieren. Neben den bereits im Fußballverein Aktiven konnten durch Weitersagen und Übersetzen weitere Teilnehmer gewonnen werden. Bei gemeinsamen sportlichen Aktivitäten traten die Sprachbarrieren und Alltagssorgen einmal in den Hintergrund. Der Spaß und das Gemeinschaftserlebnis waren das Wichtigste. Das bestätigte auch einer der Teilnehmer, der 49-jährige Dilip Kanti Biswas aus Bangladesh. Auf seine hervorragenden Ergebnisse in vier Wettbewerben kann er mit Recht stolz sein. Als es am Samstagnachmittag anfing zu regnen, zog der Vorsitzende der DLRG Andreas Mölders, mit allen ins Hallenbad. Das viele der Rheurdter Gäste aus verschiederen Nationen noch nie in einem Hallenbad waren und nicht die geübtesten Schwimmer, war dabei zweitrangig.
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Man feuerte sich gegenseitig an und es war eine super Stimmung und eine große Hilfsbereitschaft spürbar. Für den anschließenden Imbiss im Vereinsheim hatte Günter Schlüpen, der Vorsitzende des GemeindeSportVerbandes, noch in aller Eile Brötchen mit Geflügelwürstchen besorgt. Auch hatte er allen Flüchtlingen nagelneue TShirts besorgt, die sicherlich nicht nur beim Sport getragen werden. „Ich kam günstig an einen Restposten von Poloshirts einer amerikanischen Jeans-Nobelmarke und habe den Posten sofort gekauft” berichtet Schlüpen zufrieden. „Die Siegerehrung für alle erfolgreichen Teilnehmer der Wettbewerbe wird im Januar im Ratssaal stattfinden”, erklärt Günter Schlüpen. Für dieses Mal aber war es insbesondere ein Gewinn für eine gelebte Willkommenskultur in der Gemeinde Rheurdt.
