Land prüft Orsoyer Klinik als Flüchtlings-Durchgangsheim

Entscheidung fällt im August, dann folgt Information der Bürger

ORSOY. Das Orsoyer Marien-Hospital beberbergt die geriatrische Reha-Klinik der St. Josef-Krankenhaus-Gesellschaft Moers. Da diese Klinik nach Moers verlegt werden soll, steht das Gebäude zum Verkauf. Der Rheinberger Gerardus Aaldering zeigte sich interessiert, dort eine Pflegeeinrichtung einzurichten und im ehemaligen Schwesternheim 50 barrierefreie Seniorenwohnungen zu installieren. Doch inzwischen liegen neue Pläne auf dem Tisch: Hier könnte das Land Nordrhein-Westfalen bis zu 500 Flüchtlinge unterbringen, um sie von Orsoy aus in unterschiedliche Kommunen zu vermitteln.

„Noch ist nichts entschieden”, versichert Rheinbergs Bürgermeister Hans-Theo Mennicken und erklärt: „Die Bezirksregierung prüft zur Zeit den Standort, eine Entscheidung wird frühestens Anfang August fallen. Alles muss natürlich auch mit dem Investor abgestimmt werden. Wenn dies geklärt ist, wird die Bürgerschaft informiert und das Vorhaben genau erläutert.” Fest steht, dass es sich dabei um ein „Durchgangslager” handeln würde, in dem bis zu 500 Menschen untergebracht werden könnten, so der Bürgermeister. Er versichert: „Die Menschen bleiben nur für kurze Zeit, es geht nicht um Integrationsarbeit, sondern um Betreuung von Neuankömmlingen, dazu wird professionelles Personal eingestellt.” Bevor weiter spekuliert wird, sollte die Entscheidung des Landes abgewartet werden, bittet der Bürgermeister.

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Ein ganz anderes Thema ist die Unterbringung von zugewiesenen Flüchtlingen. Der Neubau am Melkweg wird im August fertig gestellt sein. Die zentrale Unterkunft und angemietete Wohnungen bieten kaum mehr Platz, daher hat die Stadt als Notlösung den Pavillon an der Grundschule Orsoy hergerichtet. „Eventuell müssen wir sie übergangsweise nutzen”, berichtet Bürgermeister Mennicken. „Schließlich müssen die Menschen irgendwo leben. Wir wissen jedoch, dass dies nur ein Behelf ist für den Notfall, schließlich handelt es sich um zwei Klassenräume. Der Pavillon an der Schule wird in Zukunft ja auch wieder für schulische Zwecke gebraucht.”

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