Emmerich will kostenloses W-LAN in der Innenstadt

Stadt, Wirtschaftsförderung und Werbegemeinschaft unterstützen Projekt mit Freifunk e.V.

EMMERICH. Jederzeit kurz die Mails checken oder im Internet ein Video ansehen – stellenweise ist dies in der Emmericher Innenstadt bereits möglich. Nun arbeiten Stadt, Wirtschaftsförderung und Werbegemeinschaft am flächendeckenden kostenlosen W-LAN auf der Steinstraße, der Kaßstraße und der Rheinpromenade.

Sicher und ohne Gebühren im Internet surfen, das ist das Ziel in Emmerich. Technisches ist die Umsetzung machbar, nun steht auch die finanzielle Unterstützung. „Stadt, Wirtschaftsförderung und Werbegemeinschaft stellen in einem gemeinsamen Topf 5.000 Euro für das Projekt bereit“, sagt Peter Beckmann, der stellvertretende Vorsitzende der EWG. „Jetzt müssen wir die Händler im Kernzielgebiet zum Mitmachen animieren.“

-Anzeige-

Als Provider tritt der Verein Freifunk auf, non-kommerziell und auch sicherheitstechnisch laut Beckmann „die beste Lösung“. Wer sich ins W-LAN einwählen will, muss sich weder registrieren noch persönliche Daten hinterlegen. „Es handelt sich um ein freies, offenes Netzwerk, das aber dennoch gesichert ist“, betont Beckmann – sowohl für denjenigen, der es anbietet, als auch für den Nutzer.

Dazu werden die Freifunk-Router einfach an einen vorhandenen W-LAN-Router angeschlossen. „Im Prinzip teilt man ein Stück seiner Internet-Leitung“, erläutert Beckmann. Allerdings ist die Leistung des freien Netzwerks begrenzt, etwa bei einer 50-MBit-Leitung auf sechs MBit, bei 16 MBit auf rund drei MBit. „Wer sein Netz zur Verfügung stellt, soll es nicht merken bei der eigenen Nutzung“, sagt Beckmann.

[quote_box_left]Auch Elten plant freies W-LAN
Die Mitglieder der Interessen- und Werbegemeinschaft Elten (IWE) bieten im Ortskern ihren Kunden und Gästen gemeinsam ein freies, kostenloses W-LAN über Freifunk e.V. an. Egal wie man selbst zum Thema ‚Dauer-Online‘ steht – wir müssen mit der Zeit gehen und nicht die Augen davor verschließen, müssen den Service bieten der heute Standart sein sollte“, berichtete Rainer Elsmann. „Die Welt hat sich verändert, Kunden wollen etwas trinken und online sein, Kunden warten im Laden an der Kasse und rufen Infos online ab“, fügte Freek Span vom „Wirtshaus Elten“ hinzu. Der Plan der IWE ist es, dieses freie Netzwerk auch über den Ortskern hinaus auszubreiten. Sollten weitere Eltener sich an der Aktion beteiligen wollen, können diese Infos erfragen unter info@iw-elten.de.[/quote_box_left]Ein Freifunk-Router kostet 55 Euro, die EWG kauft die Geräte je nach Bedarf und stellt sie dann Interessenten zur Verfügung; zudem sorgt sie für technische Unterstützung, richtet das Netz auch ein. Im Kerngebiet Steinstraße, Kaßstraße und Rheinpromenade greift zudem die Förderung von Stadt, WfG und EGW. „Wir sprechen dort nicht nur Gewerbetreibende an, sondern auch Privatleute“, ergänzt Beckmann.

Für Händler und Gastronomen sieht Beckmann durchaus einige Vorteile. Sobald sich das Handy als Bezahlmöglichkeit durchsetzt, „wird ohnehin ein stabiler Internet-Zugang benötigt. Außerdem ist es Dienstleistung für die Kunden, die diese sicherlich als sehr positiv aufnehmen werden – zumal sie kostenlos ist“.

Zehn Freifunk-Router sind in Emmerich bereits im Einsatz, dieses Pilotprojekt hat die Funktionalität unter Beweis gestellt; die Rückmeldungen seitens der Teilnehmer, aber auch der Kunden sind laut Beckmann durchweg positiv. Die freien Zugänge sind in der Übersicht der W-LAN-Netzwerke auf den Endgeräten leicht zu erkennen: Die Namen setzen sich auf den Buchstaben FF (Freifunk), KLE (für Region Kleve), EMM (für Emmerich) und dem Namen desjenigen, der sein Netz zur Verfügung stellt, zusammen.

Peter Beckmann geht davon aus, dass sich das Projekt über kurz oder lang zu einem Selbstläufer entwickelt – auch außerhalb des Kerngebietes. Interessenten können sich ab sofort bei der WfG und der EWG melden unter Telefon 02822/931015 und e-Mail wirtschaftsfoerderung@stadt-emmerich.de sowie bei der Firma Topaze, die die technische Umsetzung übernimmt, Telefon 02822/9131330.Michael Bühs

Vorheriger ArtikelEintauchen in die Welt von Lego, Nemo und Co.
Nächster ArtikelElterninitiative jetzt auch telefonisch erreichbar