Kardiologie-Klinik setzt auf
sichere und schonende Verfahren

Das St.-Antonius-Hospital in Kleve und das Marienhospital in Kevelaer behandeln 5.500 Patienten jährlich

KREIS KLEVE. Die Klinik für Kardiologie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums gehört in Nordrhein-Westfalen zu den größten Fachabteilungen. Etwa 5.500 Patienten im Jahr werden am Hauptstandort in Kleve und am 2017 eröffneten Standort in Kevelaer behandelt. „Damit sind wir durchaus auf dem Niveau einer Großstadt”, sagt Chefarzt Dr. Norbert Bayer und ist damit nicht zu Unrecht stolz.

Im Kontrollraum erklärt Chefarzt Dr. Norbert Bayer, wie eine Herzkatheteruntersuchung abläuft. NN-Foto: Sabrina Peters

Im Januar 2018 hat die Klinik für Kardiologie ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Bayer ist seit der Gründung mit an Bord. „Ich bin zusammen mit Professor Stefan Schuster, dem damaligen Chefarzt, aus Ludwigshafen nach Kleve gekommen”, so Bayer. Vergangenes Jahr löste er Schuster als Chefarzt ab und führt die erfolgreiche Arbeit seither fort, die sich auch in den gestiegenen Zahlen der Patienten widerspiegelt. „1998 haben wir mit 1.800 Patienten angefangen”, berichtet Bayer.

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In den vergangenen 20 Jahren sei aber nicht nur die Klinik gewachsen, sondern auch die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Wir werden – auch dank uns – immer älter. Das macht unser Herz-Kreislauf-System anfälliger”, so Bayer. Wenig Bewegung und eine ungesunde Lebensweise tun dabei natürlich auch ihr Übriges.

Glücklicherweise wird die medizinische Versorgung aber immer besser und auch schonender. „Unser Bestreben ist es, die Patienten sehr sicher, gleichzeitig aber auch möglichst schonend zu behandeln”, sagt Bayer. Bei einer Herzkatheteruntersuchung ist dem Katholischen Karl-Leisner-Klinikums das bereits gelungen. Sie wird seit 2012 nämlich zu über 90 Prozent übers Handgelenk durchgeführt. „Der sogenannte Radialis-Zugang ist ein besonders schonendes Verfahren mit sehr niedriger Komplikationsrate”, weiß Bayer und ergänzt: „Der Patient bekommt nach der Untersuchung ein Druckpflaster und ist sofort wieder mobil.” Bei einer Herzkatheteruntersuchung, die über die Leiste durchgeführt wird, sei das nicht der Fall: „Da müssen die Patienten erst noch mehrere Stunden im Bett liegen, was für sie wesentlich unangenehmer ist.”

Ein weiterer Meilenstein für die Kardiologie-Klinik war 2005 die Einrichtung des Herzinfarkt-Netzwerks-Niederrhein, das in Zusammenarbeit zwischen der Klinik und dem Rettungsdienst des Kreises Kleve eine bestmögliche Versorgung von Notfall-Patienten ermöglicht. Durch die gute Vernetzung von Rettungsdienst und Klinikum ist die Hilfe bei Herzinfarkten besonders schnell und effektiv: Vom Eintreffen des Notarztes beim Patienten bis zur Wiedereröffnung der verschlossenen Herzkranzarterie vergeht in der Regel keine Stunde, die Überlebenschance bei akutem Herzinfarkt ist deshalb im Kreis Kleve deutlich besser als im Landesdurchschnitt. „Mit der Eröffnung der Klinik für Kardiologie im Marienhospital Kevelaer 2017 haben wir auch die Überlebenschancen von Herzinfarktpatienten im Südkreis Kleve noch einmal deutlich verbessert”, sagt Bayer.

Eine bestmögliche Notfallversorgung garantieren außerdem die Herzkatheter-Labore des St.-Antonius-Hospitals in Kleve und des Marienhospitals in Kevelaer durch einen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr und modernste Technik. So sind die Überwachungsbettplätze wie eine Intensivstation mit einem hochmodernen Monitoringsystem ausgestattet.

Auch im Bereich der Herzrhythmus-Chirurgie ist die Klinik für Kardiologie bestens ausgestattet. Jährlich werden in Kleve und Kevelaer über 250 Aggregate, darunter 150 Herzschrittmacher, implantiert beziehungsweise gewechselt. Zur Erfassung selten auftretender Herzrhythmusstörungen setzt das Team darüber hinaus implantierbare Langzeit-EKG-Geräte ein. Seit 2007 finden außerdem jährlich etwa 700 Kardio-MRT statt.

Seitdem das Katholische Karl-Leisner-Klinikum akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ist, hat sich zudem auch für kardiologische Patienten das Versorgungssektrum erweitert. „Durch die gute Kooperation mit der Uni-Klinik können wir unseren Patienten modernste herzchirurgische Verfahren anbieten”, so Bayer. „Dabei steht der schonende Herzklappenersatz mittels Katheter und minimal-invasiver chirurgischer Techniken im Vordergrund.” Mittlerweile könnten auch sonst aufwendigere Herz-Operationen, etwa der Einsatz einer neuen Herzklappe, minimal-invasiv erfolgen. „Dabei biegt der Chirurg die Rippen etwas auseinander und kann die Herzklappe tauschen, ohne dabei das Brustbein öffnen zu müssen”, erklärt Bayer. Auch das sei für den Patienten sehr viel schonender.

 

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