NIEDERRHEIN. Es war kurz nach Weihnachten, als sich Ingrid Stermann mit einem großen Team ehrenamtlicher Helfer wieder in der Firma Walter Faltsysteme in Kevelaer traf. Ihr Ziel: 4.000 Eier mit Loszetteln zu verpacken.
Das ist mittlerweile einige Wochen her und alle Ostereier sind fertig für die Tombola-Aktion, die gestern gestartet ist, verpackt. Während es im letzten Jahr noch 3.000 Eier waren, sind es in diesem Jahr 4.000: „Mein Mann sagte schon im letzten Jahr ‚wie willst du die denn alle loswerden?”, erklärt Stermann lachend. Fakt war aber, dass die engagierte Kamp-Lintforterin, die erste Vorsitzende des Vereins „Engel gibt es überall” ist, bereits nach einigen Wochen an vielen Verkaufsstellen Ostereier nachliefern musste.
Am Ende war es vollbracht: alle 3.000 Eier waren verkauft und dennoch gibt Stermann unumwunden zu: „Wir haben aber auch viel falsch gemacht.” Aus den Erfahrungen der ersten Aktion hat das Team rund um Stermann gelernt. So wird die Gewinnabholung zum Beispiel in diesem Jahr nicht mehr bei Stermann zuhause sein, sondern an den Verkaufsstellen, wo die Eier gekauft wurden. Während es für die erste Vorsitzende des Vereins „Engel gibt es überall”, mit dem sozial benachteiligten Kindern geholfen werden soll, im letzten Jahr noch große Arbeit war, Sponsoren zu finden, kamen viele in diesem Jahr direkt auf sie zu.
Aus dem Erlös der letzten Aktion konnten vielen Kindern geholfen werden. So wurden zum Beispiel einigen Kindern Musikschulunterricht und Nachhilfe ermöglicht. Eine weitere Aktion kam kurz vor Weihnachten hinzu: „Wir besitzen jetzt ein halbes Pferd”, so Stermann lachend. Der Reitverein St. Georg aus Winnekendonk benötigte ein neues Pferd, nachdem das alte gesundheitlich nicht mehr in der Lage war, Kinder beim Voltigieren zu tragen. Die Hilfe von den vielen ehrenamtlichen Engeln kommt an. Direkt und unkompliziert.
Eins habe Stermann jedoch auch gelernt: die Arbeit hinter der Aktion ist gewaltig „Manchmal frage ich mich, wofür ich das alles mache”, gesteht die Kamp-Lintforterin. Viel Bürokratie sei es, die die Lust an der Arbeit manchmal weniger werden lässt. Aber dann sind es die Geschichten, wie die von einer Familie, deren Haus abgebrannt ist und wo ein Kind verstorben ist, die Stermann tief berühren und die sie keine Sekunde zögern lässt, um zu helfen. Menschen, die für ihre Kinder eine Förderung möchten, können sich in diesem Jahr ganz unkompliziert an die E-Mailadresse ingrid.stermann@engelgibtesueberall.de wenden.