Zweitzeugen und Mikrokredite

Blind Date: Unternehmerinnen laden am 22. Februar zur Frauen-Filmnacht in Kleve ein

KLEVE. Wenn sich 400 Frauen erst einen Film ansehen und sich dann mit gekühlten Getränken, leckerer Antipasti und netter Musik zum Come Together treffen… dann ist wieder Frauen-Filmnacht im Klever Kino. Am 22. Februar lädt das Unternehmerinnen Forum Niederrhein ab 19 Uhr zu diesem Benefizevent ein, bei dem in den vergangenen vier Jahren insgesamt rund 17.000 Euro für den guten Zweck zusammengekommen sind. Der Kartenverkauf läuft ab sofort – und „frau“ sollte sich beeilen, denn erfahrungsgemäß sind die Tickets schnell ausverkauft. „Netzwerken und Kontakte knüpfen – das steht an diesem Abend im Mittelpunkt“, erklärt Barbara Baratie, Geschäftsführerin des 2005 gegründeten Vereins, dem Unternehmerinnen aus den Kreisen Kleve und Wesel angeschlossen sind.

Das Unternehmerinnen Forum Niederrhein lädt wieder zum Blind Date im Klever Kino ein. NN-Foto: vs

Neben dem Austausch und gegenseitiger Unterstützung der (natürlich) ausschließlich weiblichen Mitglieder stehen regelmäßig auch Vorträge auf dem Programm – und eben gesellige Veranstaltungen wie die Frauen-Filmnacht. Auf die sich nicht nur Baratie schon riesig freut. „Wer nicht da ist, hat etwas verpasst“, betont Unternehmensberaterin Ulla Jockweg-Kemkes aus Geldern, die seit vielen Jahren Teil des Netzwerks ist. Dass der Abend schnell in Schwung kommt, weiß auch Elisabeth Derksen-Hübner (Kleve). „Das Netzwerken läuft da ganz von allein – Frauen reden eben gern“, sagt sie. Der Erlös der diesjährigen Frauen-Filmnacht geht zum einen an die Aktion Pro Humanität und das Projekt „Mikrokredite im Niger“.

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Zum anderen werden mit dem Geld zwei Heimatsucher-Schul-Projekte in der Region finanziert. 2010 als Studienprojekt entstanden, ist Heimatsucher seit Februar 2014 ein (mittlerweile mehrfach ausgezeichneter) eingetragener Verein. „Insbesondere junge Menschen verstehen die Bedeutung von Geschichte für ihr eigenes Leben erst durch die Begegnung mit einem Zeitzeugen. Doch Zeitzeugen werden nicht mehr lange sprechen können“, wird auf der Internetseite des Vereins erklärt. Die Idee: Damit die Schoah-Überlebenden zukünftig nicht verstummen, erzählen Schüler als „Zweitzeugen“ ihre Geschichten über das Leben vor, während und nach dem Holocaust in Ausstellungen und Schulklassen weiter. „Ein ganz wichtiges Projekt“, finden Baratie und ihre Mitstreiterinnen.

Am Herzen liegt den Unternehmerinnen auch das Mikrokredite-Projekt. Die Vergabe von Kleinstdarlehen sichert Frauen und deren Kindern den Aufbau einer kleinen Existenz und hilft ihren Lebensalltag wirtschaftlich eigenständig zu gestalten. „Die Frauen kaufen sich mit dem Darlehen zum Beispiel eine kleine Ziege und ziehen sie groß, um sie später mit Gewinn weiterzuverkaufen“, erklärt Dr. Elke Kleuren Schryvers, Vorsitzende der Stiftung. „Diese Selbstständigkeit ist für die Frauen unvorstellbar wertvoll“, weiß sie – und freut sich, dass das Unternehmerinnen Forum auch in diesem Jahr einen finanziellen Beitrag leisten wird.
Natürlich wird den Gästen der Frauen-Filmnacht auch einiges geboten. Im Preis von zwölf Euro ist neben der Spende (vier Euro) auch ein Kinofilm enthalten (hier gilt wie immer: Blind Date – es bleibt eine Überraschung, welche drei Filme an dem Abend laufen – „frau“ entscheidet sich einfach spontan für ihren Favoriten) und ein Begrüßungsgetränk beim anschließenden Come Together im Casa Cleve.
Gleich nebenan geht es nach dem Kinobesuch nämlich in lockerer Atmosphäre weiter. Für fünf Euro kann ein Antipasti-Buffet mitgebucht werden. Außerdem sorgt ein DJ für tanzbare Musik. Ende offen.
Wer am 22. Februar dabei sein möchte: Kartenreservierung unter Telefon 02821/ 77870 und www.kleverkinos.de.

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