Bis zu 3,7 Millionen
für ein neues Freibad

REES. „Ein neues Freibad wäre eine Generationen-Entscheidung”, betont der Reeser Kämmerer Andreas Mai. Bis zu 3,7 Millionen Euro würde der Neubau kosten, hat das Planungsbüro Antec in der Sitzung des Betriebsausschusses Bauhof- und Bäderbetrieb vorgerechnet. Bürgermeister Christoph Gerwers spricht von einer für den Rat „ganz schwierigen und teuren Entscheidung”.

Stefan Blau vom Planungsbüro Antec aus Koblenz stellte dem Ausschuss zunächst die „normale” Variante mit einem Schwimmerbecken (sechs 25-Meter-Bahnen) und einem Kinderbecken vor. Das Problem: Das Schwimmerbecken hätte an einer Stirnseite einen Nichtschwimmerbereich mit einer Wassertiefe von nur 80 Zentimetern, wäre damit für Wettkämpfe ungeeignet.

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Daher legte Blau auch noch eine Erweiterungsvariante vor. Bei dieser hat das Schwimmerbecken eine durchgehende Wassertiefe von 1,80 Meter, dazu gäbe es neben dem Kinderbecken noch ein 80 Zentimeter tiefes Nichtschwimmerbecken. Diese Variante würde Mehrkosten von 450.000 Euro bedeuten.

Bleibt die Frage der wirtschaftlichen Auswirkungen. Die Baukosten könnten aus Eigenmitteln von 1,5 Millionen Euro und einem Kommunaldarlehen von etwa 2,2 Millionen Euro (bei 20 Jahren Laufzeit) finanziert werden, erläuterte der Krefelder Wirtschaftsprüfer Ralf Kempkens. Laut Mai sollte im Falle des Neubaus der Betrieb des Freibades nicht über die Stadtwerke laufen, sondern über den Bäderbetrieb. Derzeit geht der Jahresverlust des neuen Hallenbades in Höhe von 550.000 Euro zulasten der Stadtwerke. Inklusive neuem Freibad würde diese Summe auf 880.000 Euro ansteigen – zu viel für die Stadtwerke. Deshalb sollten die zusätzlichen 330.000 Euro die Stadt beziehungsweise der Bäderbetrieb abdecken.

Zuvor aber muss ein ganz entscheidender Punkt geklärt werden: Gibt das Finanzamt grünes Licht für den steuerlichen Querverbund? Derzeit beläuft sich die Steuerersparnis beim Hallenbad auf 150.000 Euro, ohne diese würde der Jahresverlust sogar 700.000 Euro betragen. Im Falle des neuen Hallenbades und des neuen Freibades würde diese Summe auf eine Million Euro steigen – nur mit steuerlichem Querverbund käme man auf die avisierten 880.000 Euro.

Eines ist klar: Bis die Arbeiten beginnen könnten, wird noch einige Zeit vergehen. „Im Haushalt 2018 wird es kein Freibad geben”, versicherte Gerwers.

 

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von rund 2,1 Millionen Euro