Offizielle Inbetriebnahme am Roulesweg: (v.l.n.r.) Karl-Heinz Rätzmann, Geschäftsführer Gemeindewerke Wachtendonk, Stefan Filipczyk (SWK), Ludwig Ramacher (B90/Die Grünen), Bürgermeister Hans-Josef Aengenendt und Carsten Liedtke (SWK). NN-Foto: Gerhard Seybert

WACHTENDONK. Seit dem 30. Juni dieses Jahres drehen sich die Rotoren der neuen Windenergieanlage am Roulesweg zwischen Wachtendonk und Wankum. Nach dem erfolgreichen Probebetrieb trafen sich Vertreter der Stadtwerke Krefeld und der Gemeinde Wachtendonk, die das Windrad gemeinsam betreiben, zur offiziellen Inbetriebnahme.

„Ein langer Weg” sei es gewesen, bis die Planung und Genehmigung der neuen Anlage erfolgreich abgeschlossen werden konnte, erklärt Wachtendonks Bürgermeister Hans-Josef Aengenendt. „Unser Ziel war es, die Genehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf bis zum 31. Dezember 2016 zu bekommen, um von der alten Einspeisevergütung profitieren zu können. Das ist uns gelungen: Am 27. Dezember ist uns die Genehmigung erteilt worden.”

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Seit 2010 betreiben die Krefelder Stadtwerke das Stromnetz in der Gemeinde Wachtendonk. „Die Zusammenarbeit verläuft ausgesprochen harmonisch”, betont der Bürgermeister. „Ich freue mich sehr, dass wir nun mit der Inbetriebnahme dieser Windenergieanlage auch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien kooperieren. Mit diesem Projekt beweisen wir, dass wir nicht nur vom Ausbau erneuerbarer Energien reden, sondern auch entsprechend handeln.”

Der Betrieb der Anlage erfolgt über eine gemeinsame Projektgesellschaft, die ein Zusammenschluss aus der SWK Energie GmbH (51 Prozent) und der Gemeindewerke Wachtendonk GmbH (49 Prozent) ist. Das Windrad vom Hersteller GE hat eine Gesamthöhe von 180 Meter, „das ist höher als der Kölner Dom”, erklärt Stefan Filipczyk von der Geschäftsführung SWK Service GmbH. „Die Leistung der Anlage beträgt 2,5 Megawatt. Sie wird pro Jahr etwa sieben Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren, das reicht aus, um damit über 2.000 Haushalte pro Jahr zu versorgen.”

Carsten Liedtke, Sprecher des SWK-Vorstandes, freut sich, dass die Krefelder Stadtwerke jetzt auch als Energieproduzent in Wachtendonk aktiv sind: „Wir wollen die Energiewende in Nord­rhein-Westfalen vorantreiben, das ist unser Auftrag und unsere Verpflichtung. Die Anlage stellt einen aktiven Beitrag aller Beteiligten zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit dar.” Kritisch sieht er den neuen Winderlass der schwarz-gelben Landesregierung, der vorschreibt, dass der Abstand einer Windenergieanlage zur Bebauung künftig 1,5 Kilometer statt zuvor 600 Meter betragen muss. „Die Realisierung von Windenergieanlagen wird immer schwieriger, wir stehen hier womöglich vor einer der letzten neuen Windanlagen, die in NRW erstellt werden.” Er appelliert an die politisch Verantwortlichen, den Ausbau weiter voranzutreiben. Keinesfalls sollten die Standorte jedoch kompromisslos sein, sondern vielmehr gut überlegt.

Die Windenergieanlage in Wachtendonk ist ein weiterer Baustein im Erneuerbaren-Energien-Portfolio der SWK. Erst vor drei Jahren errichtete die SWK gemeinsam mit der Stadt Straelen eine Windenergieanlage und ist darüberhinaus an weiteren Onshore-Windparks beteiligt. Insgesamt lassen sich mit dem Erneuerbare-Energien-Portfolio der SWK rechnerisch rund 34.400 Haushalte versorgen.

 

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