Kein vierter verkaufsoffener
Sonntag mit Weihnachtsmarkt

Schwache Resonanz auf Umfrage der Emmericher Werbegemeinschaft

EMMERICH. Die Emmericher Werbegemeinschaft (EWG) hat im Juni rund 200 Einzelhändler zum vierten verkaufsoffene Sonntag im Dezember und zum Weihnachtsmarkt in der Innenstadt befragt. Hintergrund dieser Befragung sind die aktuellen Rahmenbedingungen, welche erfüllt sein müssen, um die Genehmigung für einen verkaufsoffenen Sonntag zu erhalten.

Nach derzeitiger Gesetzeslage kann eine Sonderöffnung an einem Sonntag nur genehmigt werden, wenn diese unter anderem aufgrund eines Anlasses erfolgt, welcher mehr Besucher anlockt als die geöffneten Geschäfte. Sollte dieses Gesetz zu den verkaufsoffenen Sonntagen nicht kurzfristig durch die neue Landesregierung geändert werden, kann die EWG den vierten verkaufsoffenen Sonntag in der bisherigen Form unter diesen Umständen nicht beantragen. Der Weihnachtsmarkt bot zwar den vorgeschriebenen Anlass, lockte jedoch zu wenige Besucher an und war von der Fläche her im Verhältnis zu den geöffneten Geschäften zu klein.

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Daher wurden nun die Einzelhändler und Gewerbetreibenden nach der Bedeutung dieses Sonntags und ihrer Bereitschaft, sich im Rahmen des Weihnachtsmarktes zu engagieren oder neue Aktivitäten mitzugestalten, befragt. Von den etwa 200 befragten Gewerbetreibenden in der Innenstadt haben sich 37 zurückgemeldet. 80 Prozent davon waren Mitglieder der EWG. In den Antworten wurde die besondere Bedeutung des vorweihnachtlichen verkaufsoffenen Sonntages deutlich, denn für zwei Drittel der Einzelhändler ist diese vierte mögliche sonntägliche Sonderöffnung besonders wichtig. 67 Prozent befürworten auch einen Ausbau des Weihnachtsmarktes über zwei Tage, allerdings erwägen lediglich nur 22 Prozent (acht Einzelhändler) derjenigen, die geantwortet haben, eine Teilnahme am Weihnachtsmarkt, um diesen attraktiver gestalten zu können.

„Mit diesem Ergebnis und dem mangelnden Engagement der Einzelhändler fehlt der EWG nun die Grundlage, den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wie in den vergangenen Jahren zu organisieren, geschweige denn zu vergrößern, und so die Gelder der EWG-Mitglieder in einen Weihnachtsmarkt zu investieren“, teilt die Werbegemeinschaft in einer Stellungnahme mit. Alternative Sonderöffnungen wie ein langer Samstag oder ein Midnight-Shopping an einem Freitag stießen ebenfalls auf eine äußerst wenig positive Resonanz bei den Einzelhändlern.

„Die geringe Resonanz ist schon sehr enttäuschend“, sagt der EWG-Vorsitzende Frans Bergman. Er habe dafür nur teilweise Verständnis: „Ich weiß, dass viele Unternehmer sehr beschäftigt sind. Andererseits muss man ja etwas machen, wenn man die Stadt nach vorne bringen will. Dafür muss man auch Zeit investieren.“ Am Beispiel der anderen Veranstaltungen mit angeschlossenem verkaufsoffenen Sonntag könne man sehen, wie sehr die Emmericher Händler davon profitieren, „das teilen sie mir oft auch selbst mit“.

Der Vorstand der Emmericher Werbegemeinschaft habe „mit Bedauern daher entschieden, in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt zu organisieren und den vierten verkaufsoffenen Sonntag nicht zu beantragen“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass ein verkaufsoffener Sonntag anlässlich des Weihnachtsmarktes so nicht die Bedingungen zur Genehmigung erfüllen wird und somit nicht genehmigungsfähig ist. Sollten sich die gesetzlichen Vorgaben kurzfristig noch ändern, wird dies noch einmal überprüft werden.

Noch werden seitens des Vorstands alternative Aktivitäten für die Vorweihnachtszeit überprüft, inwiefern diese realisierbar sind, und für 2018 ein neues Konzept ausgearbeitet. Die EWG betont zudem, dass neue Ideen aller Mitglieder als auch Nichtmitglieder der Werbegemeinschaft willkommen sind.

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